- Liliput (Pistole)
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Liliput (Pistole) Allgemeine Information Entwickler/Hersteller: Waffenfabrik August Menz, Suhl
Lignose AGHerstellerland: Deutschland Produktionszeit: 1920 bis 19?? Modellvarianten: 4,25 mm / 6,35 mm Waffenkategorie: Pistole Ausstattung Gesamtlänge: 89 / 108 mm Gesamthöhe: ? / 70 mm Gesamtbreite: ? / 19 mm Gewicht:
(ungeladen):0,226 / 0,290 kg Lauflänge: 46 / 51 mm
Technische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 6 Patronen Munitionszufuhr: Stangenmagazin Feuerarten: Single Action Anzahl Züge: 6 Drall: Rechts Visier: Offene Visierung Verschluss: Masseverschluss Ladeprinzip: Rückstoßlader Listen zum Thema Die deutsche Liliput ist eine der kleinsten kommerziell hergestellten halbautomatischen Taschenpistolen. Sie wurde in den 1920er und 1930er Jahren in Suhl von der Firma Waffenfabrik August Menz und ab 1937 von der Lignose AG hergestellt. Sie verschießt Patronen im Kaliber 4,25 mm Liliput, in späteren Versionen 6,35 mm Browning (25 ACP). Weitere Handelsnamen derselben Waffe sind Bijou, Kaba, Kaba Spezial und Okzet [1].
Die Liliput ist nicht zu verwechseln mit der ungarischen 6,35-Millimeter-Taschenpistole „Frommer Liliput“, die ebenfalls aus den 1920er Jahren stammt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit der 1920 erschienenen Liliput schuf die Waffenfabrik August Menz eine eigene Waffe für die neue 4,25-Millimeter-Patrone. Diese Patrone ist heute als „4,25 mm Liliput“ bekannt; diese Bezeichnung ist jedoch irreführend, weil die Patrone bereits 1918 von Franz Pfannl für dessen Erika-Pistole entwickelt und auf den Markt gebracht worden war. Die Liliput erhielt, wie die Erika, ein sechsschüssiges, einreihiges Stangenmagazin.
1926 erschien eine leicht vergrößerte Version der Liliput für das gebräuchlichere Taschenpistolen-Kaliber 6,35 mm Browning. 1927 wurde die Produktion der 4,25-Millimeter-Variante eingestellt.
1937 wurde der Hersteller Waffenfabrik August Menz von der Berliner Lignose AG aufgekauft. Die Produktion Der Liliput wurde mit denselben Werkzeugmaschinen am Standort Suhl fortgesetzt. Ebenso führte man die alte Seriennumerierung der Firma Menz lückenlos fort.
Die von Lignose übernommenen Menz-Waffen wurden aus Marketinggründen unter dem Label „Theodor Bergmann Erben“ verkauft. Theodor Bergmann war ein renommierter Waffenhersteller, den Lignose bereits 1921 übernommen hatte. Folglich erhielt auch die Liliput Griffschalen mit Bergmann-Logo und eine veränderte Prägung am Schlitten. Übriggebliebene Einzelteile aus „Menz“-Produktion wurden aber weiterhin verbaut, so dass auch in der Zeit ab 1937 Liliputs mit Menz-Schlitten, Menz-Griffschalen oder beidem auf den Markt kamen.
Vermutlich wurde die Fertigung der Liliput während des Zweiten Weltkrieges zugunsten der Rüstungsproduktion eingestellt.
Aufbau
Bei der Liliput handelt es sich um einen einfach aufgebauten, unverriegelten Rückstoßlader mit feststehendem Lauf und unverriegeltem Masseverschluss. Diesen Verschlußtyp findet man in vielen für schwach laborierte Munition ausgelegten Pistolen, wie z.B. der Walther PPK
Trivia
- Adolf Hitler besaß eine vergoldete Liliput. Sie ist heute im West Point Military Museum ausgestellt.
- Die Liliput hat einen kurzen Auftritt im Filmklassiker Metropolis
- Die Liliput wird in einigen Romanen von Alistair MacLean erwähnt
Zitate
„Hin und wieder erscheinen neue Waffen im Handel, die im Grunde unbrauchbar sind. Das vielleicht beste Beispiel dafür ist die halbautomatische 4,25mm Liliput. Kaum größer als eine Streichholzschachtel, diente sie keinem Zweck, außer vielleicht zu zeigen, was technisch möglich ist. “
– Dan Shideler in Guns Illustrated 2011: The Latest Guns, Specs & Prices
„Zwei der Pistolen waren (...) deutsche Liliputs, die kleinste wirklich brauchbare automatische Pistole, die derzeit auf dem Markt war. Die Liliput hatte einen großen Vorteil, sie konnte praktisch überall am Körper versteckt werden, selbst umgekehrt mit Hilfe einer Klammer im linken Ärmel.“
– Alistair MacLean, Das Mörderschiff
Weblinks
Bilder der 6,35-Millimeter-Version:
Quellen
Einzelnachweise
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