- Lionel Tiger
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Lionel Tiger (* 1937 in Montreal, Kanada) ist ein amerikanischer Anthropologe. Er lehrt an der Rutgers University im US-amerikanischen New Jersey.
Tiger wurde als Sohn einer jüdischen Familie[1] im katholischen frankokanadischen Québec geboren. An der McGill University schloss er 1957 mit dem Bachelor und 1959 mit dem Master of Arts ab. Die Promotion zum Ph.D. erfolgte 1962 an der London School of Economics. Tiger war Assistant Professor an der University of British Columbia (1963-69) und an der Rutgers University (1969-72), seitdem lehrt er dort als Professor.
Tiger gilt als Erfinder des Begriffs Male bonding (Men in Groups): Er zeigte, dass sich Freundschaft im Sinne von Kameraderie entwickelt, wenn Männer gleiche Interessen pflegen.
In God's Brain versucht er eine Erklärung des Phänomens Religiosität: 80 Prozent der Menschheit sehen sich heute als religiös, also ist die These des 19. Jahrhunderts, Religion sei zum Verschwinden verurteilt, falsch. Religion erfüllt im Leben des Einzelnen einen Zweck, nämlich seinen Brain Pain zu heilen, der dadurch entsteht, dass sein Hirn nicht ausgelastet ist. Religion als Vollzug von Ritualen, mit dem Erlebnis von Gemeinschaft, Musik unter anderem beruhigt und stabilisiert den religiösen Menschen (Brainsoothing).[1]
Werke (Auswahl)
- Men in Groups (1969), dt. Warum die Männer wirklich herrschen, BLV, München; Bern; Wien 1972, ISBN 3-405-10978-7
- The Imperial Animal (mit Robin Fox, 1971), dt. Das Herrentier. Steinzeitjäger im Spätkapitalismus, Bertelsmann, München; Gütersloh; Wien 1973, ISBN 3-570-04599-4
- The Decline of Males (1999), dt. Auslaufmodell Mann. Die neuen Rollen von Frau und Mann in der modernen Gesellschaft, Deuticke, Wien 2002, ISBN 3-216-30520-1
- God's Brain (mit Michael McGuire), Prometheus, Amherst 2010, ISBN 978-1616141646 (noch nicht auf dt. erschienen)
Weblinks
Einzelnachweise
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