- Lipper Heide
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Lipper Heide bezeichnet eine Heidelandschaft im westlichen Ruhrgebiet, auf der ab 1850 die Kernbebauung der heutigen Stadt Oberhausen entstand. Das Gebiet wurde nördlich von der Emscher begrenzt und reichte westlich bis Meiderich, östlich bis Borbeck und südlich bis Alstaden, Styrum und Dümpten, umfasste also ungefähr den heute als Alt-Oberhausen bezeichneten Bereich. Das Heidegebiet ist nach der am Rand der Heide gelegenen Bauernschaft Lippern benannt worden.
Das Heidegebiet war bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt, mittelsteinzeitliche Überreste hat man unmittelbar nördlich des Gebietes in Lirich im Tal der Emscher gefunden, jungsteinzeitliche nördlich Alstadens im Bereich der Lipper Heide.[1]
Im Mittelalter gehörte der größte Teil des Heidegebietes zum Stift Essen, der südliche Randbereich zur Herrschaft Broich.
In frühneuzeitlichen Karten sind in dem zum Stift Essen gehörenden Gebiet zwei Bauernschaften verzeichnet: Lippern und Lirich, in dem zu Broich gehörenden Teil entstand kurz vor 1700 eine weitere Bauernschaft, die Heider Höfe genannt wurde.
Nach 1815 gehörte das Heidegebiet verwaltungsmäßig zur Bürgermeisterei Borbeck, die jedoch 1862 das Gebiet an die neu gegründete Gemeinde Oberhausen abtreten musste. Der südliche Rand der Lipper Heide gehörte verwaltungsmäßig zu den Gemeinden Alstaden, Styrum und Dümpten. Bei der Gründung Oberhausens mussten auch diese Gemeinden einen etwa einen Kilometer breiten Streifen des Heidegebietes an die neu gegründete Gemeinde abtreten.[2]
Im Verlaufe der Industrialisierung ist das Heidegebiet durch Bebauung und Ansiedlung von Industrie verschwunden, lediglich Gemarkungsnamen und Straßennamen wie „Lipperheidstraße“ erinnern noch daran.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Eger: Vorgeschichtliche Funde aus Oberhausen. In: Historische Gesellschaft Oberhausen (Hg.): Ursprünge und Entwicklungen der Stadt Oberhausen. Quellen und Forschungen zu ihrer Geschichte. Bd. 2. Oberhausen: Laufen, 1992, Fundkarten S. 22-24
- ↑ Magnus Dellwig: Wirtschaftspolitik in Oberhausen 1862 bis 1938. Bd 1. Oberhausen: Verlag Laufen, 1996, S. 106; zugl. Diss phil TU Berlin 1995; Karte hierzu in Heinz Reif: Die verspätete Stadt. Industrialisierung, städtischer Raum und Politik in Oberhausen 1846 bis 1929. Textband. Köln: Rheinland-Verlag, 1993, S. 17
51.4805423449946.8358564376831Koordinaten: 51° 28′ 50″ N, 6° 50′ 9″ OKategorien:- Oberhausen
- Geographie (Ruhrgebiet)
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