Dümpten

Dümpten
Wappen Mülheim an der Ruhr.jpg
Dümpten
Stadtteil 4 von Mülheim an der Ruhr
Lage
Lage Dümpten MH.png
Basisdaten
Fläche: 5,51 km²
Einwohner: 18.651 (30. Juni 2010)
Bevölkerungsdichte: 3.385 Einwohner pro km²
Eingemeindet am: 1. April 1910
Landkreis vor der
Eingemeindung:
Landkreis
Mülheim an der Ruhr
Postleitzahl: 45475
Vorwahl: 0208
Gliederung
Stadtbezirk: Rechtsruhr-Nord
Stadtteilnummer: 4
Bild
Evangelische Kirche in Dümpten

Evangelische Kirche in Dümpten

Dümpten ist eine alte bäuerliche Streusiedlung im Ruhrgebiet, zwischen den Ruhrhöhen des niederbergischen Hügellandes und der Emscherniederung, die sich erst im Zuge der Industrialisierung zu einem Industriestandort entwickelte. Im Zuge einer Neuordnung des Raumes wurde Dümpten teilweise Mülheim und teilweise Oberhausen zugeordnet. Hier wird der Mülheimer Stadtteil behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der nördlichste Mülheimer Stadtteil des Stadtbezirks Rechtsruhr-Nord grenzt an Heißen, Altstadt II und Styrum. Weiterhin grenzt er an die Oberhausener Stadtteile Styrum und Dümpten und den Essener Stadtteil Bedingrade. Die A 40 durchschneidet den Stadtteil. Der größte Teil liegt nördlich der Autobahn A40.

Geschichte

Das Gebiet der Lipper Heide auf der Karte von Le Coq 1805, südöstlich der Heide die Bauernschaften Ober- und Nieder-Dümpten

Dümpten gehörte zusammen mit dem Oberhausener Stadtteil im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zur Herrschaft Broich, zuletzt zur Bürgermeisterei Styrum. Bis etwa zum Ende des 19. Jahrhundert bestand die Gemeinde Dümpten aus verstreut liegenden Höfen, die durch Wege verbunden waren, zum Beispiel die Denkhauser Höfe oder den alten Zehntweg. [1] Am Rande der Ruhrhöhen führt die Mellinghofer Straße entlang und teilt die Bauernschaft in Oberdümpten und Unterdümpten. Der Stadtausbau entwickelte sich vor allem entlang dieser Straße. Von 1904 wurde Dümpten von der Bürgermeisterei Styrum gelöst und war dann bis 1910 selbständige Bürgermeisterei. Das repräsentative Gebäude an der Mellinghofer Straße, Ecke Beutherstraße, heißt heute noch Bürgermeisteramt. Es beherbergt noch öffentliche Einrichtungen. Die kurze Beutherstraße ist nach dem einzigen Dümptener Bürgermeister benannt.

Der am 1. April 1910 nach Mülheim eingemeindete Stadtteil Dümpten besteht im Wesentlichen aus Oberdümpten. Da dem damaligen Mülheimer Bürgermeister Dr. Paul Lembke der nördliche Teil von Unterdümpten zu dicht besiedelt und auch zu stark vom Bergbau und Zechenkolonieen geprägt war, lehnte er dessen Eingemeindung ab und überließ ihn der Stadt Oberhausen. So gehört die Mellinghofer Straße wenig jenseits der Autobahn und das Gebiet der ehemaligen Zeche Roland zu Oberhausen. Auch heute noch greifen die Kirchengemeinden in Dümpten auf Oberhausen-Dümptener Gebiet aus.

Die Dümptener pflegen die Erinnerung an ihre Eigenständigkeit und nennen den Ort gerne Königreich Dümpten.

Auf der Trasse der jetzigen A 40 verlief die Zechenbahn gradlinig von der Zeche Sellerbeck am Rande Oberdümptens über Roland zum Bahnhof Oberhausen. Alte Straßennamen erinnern an die Bergbaugeschichte der Gegend.[2]

Kirchen

Die evangelische Kirche in Oberdümpten wurde 1892, 5 Jahre nach der Konstituition der evangelischen Gemeinde, vom Wuppertaler Architekten Gerhard August Fischer erbaut. Sie wurde im November 1944 durch einen Bombenangriff erheblich zerstört. Erst im April 1952 konnte sie nach Wiederaufbau neu eingeweiht werden. Seit 1988 steht sie unter Denkmalschutz. Die Orgel stammt von der Vlothoer Orgelbaufirma Steinmann. Sie wurde 1980 umgebaut und zuletzt 2003/4 von der Firma Hans van Rossum aus Andel, Niederlande umfassend restauriert.[3]

Für die Katholiken wurde 1887 eine einfache Kirche erbaut, die ebenfalls in der Nacht zu Allerheiligen 1944 den Bomben zum Opfer fiel. 1954/5 konnte durch den Architekten Alfons Leitl aus Trier die neue Kirche erbaut werden. Sie ist der Schutzheiligen der Bergleute, der Heiligen Barbara, gewidmet.

Für sonstige Sehenswürdigkeiten siehe Liste der Baudenkmäler in Mülheim an der Ruhr-Dümpten

Einzelnachweise

  1. Nach Karte „Section Wesel“ von Wilhelm Liebenow. Vgl. Viktor Hantzsch: Liebenow, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 705–707.
  2. Webseite Pro-Duempten (Info.)
  3. Webseite der Kirche (Zugriffe Dez. 2008)

Weblinks


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