- Liste der Abgeordneten zur Provisorischen Landesversammlung Oberösterreichs
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Diese Liste der Abgeordneten zur Provisorischen Landesversammlung Oberösterreichs listet alle Abgeordneten zum zur Provisorischen Landesversammlung Oberösterreichs auf, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Oberösterreich einberufen wurde. Die Provisorische Landesversammlung amtierte vom 18. November 1918 bis zum 15. Mai 1919.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem die Auflösung Österreich-Ungarns im Oktober 1918 begonnen hatte, konstituierten sich im November 1918 provisorische Landtage in den Ländern des verbliebenen „Deutschösterreichs“. Auch im Land Oberösterreich konstituierte sich auf Grund des Auftrages des Vollzugsausschusses der provisorischen Nationalversammlung am 18. November 1918 die Provisorische Landesversammlung Oberösterreichs, die bis zum 15. Mai 1919 amtierte und die Basis für die Tätigkeit des Oberösterreichischen Landtags nach der Landtagswahl 1919 legte. Für den Provisorischen Landesausschuss waren 103 Personen nominiert worden, zwei Mitglieder konnten ihr Mandat auf Grund von Krankheit jedoch nie ausüben. Für die Zusammensetzung der Provisorischen Landesversammlung griff man auf die Ergebnisse der Reichsratswahlen 1911 zurück, da ja dabei schon das allgemeine Wahlrecht eingeführt worden war. Der Einigung der politischen Gruppen folgend entsandte die Christlichsoziale Partei 63 Mitglieder in den Landtag (zwei weitere Mitglieder waren erkrankt), die Deutschfreiheitlichen und die Großdeutschen stellten 23 Mitglieder, die Sozialdemokraten 15 Abgeordnete.
Dieses Gremium hatte wie jedes halbrevolutionäre Instrument eine beschränkt demokratische Legitimation. Der Landesversammlung gingen keine Wahlen voraus, vielmehr nominierten die politischen Parteien Oberösterreichs 1918 - ähnlich wie in den anderen Bundesländern - zumeist die in der Monarchie gewählten Abgeordneten,[1] des Landtags bzw. des Reichsrates, allerdings mit dem Hinweis, dass sie nicht mehr Vertreter einer Kurie, sondern der politischen Parteien seien.
Nachdem Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser (CS) gemeinsam mit seinen Stellvertretern Max Mayr (CS), Franz Langoth (DN) und Josef Gruber (SDAP) zwischen dem 2. November 1918 und dem 17. November 1918 die Provisorische Landesregierung gebildet hatte, wählte die Provisorische Landesversammlung am 18. November 1918 den Provisorischen Landesausschuss (Landesregierung), der aus 12 Mitgliedern und Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser bestand. Des Weiteren gab es 12 Ersatzmänner. Von den insgesamt dreizehn Mitgliedern des Landesausschusses entfielen nach einem Abkommen der beteiligten Parteien acht Mitglieder auf die Christlichsozialen, drei auf die Deutschnationalen und zwei auf die Sozialdemokraten. Ab 11. April 1919 wurden die Landesausschuss-Mitglieder als Landesräte bezeichnet.[2]
Funktionen
Abgeordnete
Name Fraktion Anmerkung Baldinger Josef CS Baumgartner Georg CS Beurle Karl DN am 4. Jänner 1919 verstorben Brandl Alois CS Bruckschlögl Max SD Brunneder Alois CS Bundschuh Karl CS Dametz Josef SD Dinghofer Franz DN Dirnberger Josef DN Dirmeier Johann CS Eisterer Johann CS Emprechtinger Josef CS Erb Leopold GD Ertl Franz CS Euller Eduard SD Fazeny Gabriel CS Flir Kornelius SD Frankenberger Ferdinand CS Gaderer Josef CS Gaspelmayer Matthäus CS Gasperschitz Anton CS Gerstberger Michael CS Giger Franz CS Ginzinger Johann SD Graf Karl DN Grahamer Ferdinand DN Gruber Josef SD Gschaider Julius DN Haderer Johann CS Hafner Josef SD Hamberger Josef CS Handel Erasmus CS Hauer Rudolf DN Hauser Johann Nepomuk CS Heimpl Karl CS Herbsthofer Johann CS Hödlmoser Josef CS Hötzendorfer Johann CS Huber Michael CS Jäger Ernst DN Jedinger Johann CS Katzlberger Engelbert CS Kern Felix CS Kletzmayr Hermann CS Kölbl Josef CS Krakowizer Ferdinand DN Kreilmeir Johann CS Krötzl Josef SD Kroiher Johann SD Kühberger Johann CS Kussian Klemens DN Laimer Johann SD Langoth Franz DN Lattner Michael DN Leiner Alois CS Madlmayr Max CS Mayr Max CS Mayrhofer Johann CS Mehr Robert SD Müller Vinzenz SD Nußbaumer Alois CS Öhn Hermann GD Pauly Max DN Pichler Heinrich CS Pischitz Geord CS Posch Josef CS Postl Rudolf CS Priller Engelbert DN Reder Max DN Richter Karl DN Riepl Franz CS Roiter Franz DN Roither Mathias CS Roitinger Johann CS konnte auf Grund von Krankheit sein Mandat nie ausüben Sadleder Karl DN Salzmann Karl Aubert CS Schachinger Karl CS Scharizer Theodor DN Schartner Gilbert CS Schmidbauer Lambert CS Schmidlechner Franz CS konnte auf Grund von Krankheit sein Mandat nie ausüben Schlegl Josef CS Schönauer Johann DN Schwarz Anton CS Schwinner Josef CS Spanner Johann CS Stampfl Josef CS Strunz Rudolf SD Vogl Leopold SD Waldl Josef CS Weidlinger Josef CS Weiser Kajetan SD Weiß Josef CS Wiesinger Franz CS Wiemaier Josef CS Wimeder Mathias CS Winter Josef CS Wöckinger Michael CS Wokral Josef SD Zacherl Josef CS Zaunegger Josef CS Einzelnachweise
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten vom 25. Oktober 2008
- ↑ Land Oberösterreich: Chronik 1918; abgerufen am 8. Mai 2010
Literatur
- Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht 1918–1938. Linz 1976. (Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 3)
Erste Republik: Provisorische Landesversammlung (1918–1919) | XII. WP (1919–1925) | XIII. WP (1925–1931) | XIV. WP (1931–1934) | XV. WP (1934–1938)
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