Prinz-Eugen-Kaserne

Prinz-Eugen-Kaserne
Bauten im südöstlichen Teil

Die Prinz-Eugen-Kaserne, ursprünglich Lohengrin-Kaserne genannt, war eine Kaserne in München. Sie war bis zu deren Umzug nach Ingolstadt Standort der Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik. Auf dem Areal der Kaserne ist ein Wohngebiet geplant.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kaserne liegt in der Südostecke des Stadtteils Oberföhring im Münchner Stadtbezirk 13 Bogenhausen an der Cosimastraße gegenüber der Einmündung der Lohengrinstraße, der sie ihren Alternativnamen verdankt. Die gelegentliche Bezeichnung als „Englschalkinger Kaserne“ ist dagegen irreführend, da die Kaserne zwar im Osten und Süden an Englschalking grenzt, aber nicht in diesem Stadtteil liegt.

Geschichte

Die Kaserne wurde 1938 als Nachrichtenkaserne für die Luftwaffe der Wehrmacht erbaut. Sie hieß ursprünglich Lohengrinkaserne, nach einer nahegelegenen gleichnamigen Straße. Architekt der Anlage war Viktor Freymadl. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von den amerikanischen Besatzungstruppen übernommen und in Peterson Kaserne umbenannt. Sie diente zeitweise als Lager für Displaced Persons.

Nach der Übernahme durch die Bundeswehr wurde in der Kaserne im Juli 1956 eine „Truppenschule Pioniere“ eingerichtet. Ihren letzten Namen erhielt die Kaserne 1964 nach Prinz Eugen. Die dortige Schule für Pioniere trug ab 1966 die Zusatzbezeichnung „Akademie des Heeres für Ingenieurbau“ und ab 1971 den jetzigen Namen der heute in Ingolstadt beheimateten Einrichtung „Pionierschule und Fachschule des Heeres für Bautechnik“. Letzte Bauten auf dem Areal wurden 1976 fertiggestellt. Wegen anschließend mangelnder Kapazitäten wurde 1976 die Ausbildung der Unteroffiziere in die Münchner Stetten-Kaserne verlagert.

Ab 2001 begann die Planung für die Verlegung der Pionierausbildung. Nach Eröffnung des neuen Standortes in Ingolstadt schloss die Ausbildungsstätte in München im Januar 2009, seit Ende März 2009 ist das Areal wieder in ziviler Hand. In der Zeit des Bestehens der Pionierschule in München wurden dort insgesamt 238.000 Angehörige der Bundeswehr ausgebildet.

Areal und geplantes Wohngebiet

Das ehemalige Kasernenareal umfasst 29,7 Hektar. Nach Abriss der militärischen Bauten sollen dort ab 2011 1600 Wohnungen entstehen. Vom Abriss der Gebäude sind das Schwimm- und Tauchbecken und vorübergehend auch die Sporthalle ausgenommen.[1] Der vorhandene Baumbestand soll weitestgehend erhalten bleiben.

Als Infrastruktureinrichtungen sind eine Grundschule und ein Altenheim geplant. Auch die Errichtung eines Alten- und Servicezentrums ist angedacht.[2]

Nach einem ersten Wettbewerb wurden fünf Architekturbüros mit weiteren Planungen beauftragt. Im März 2010 wurde der Siegerentwurf bekanntgegeben und die erfolgreiche Arbeitsgemeinschaft GSP Architekten Grüner + Schnell + Partner mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten mit der weiteren Überarbeitung ihres Entwurfs beauftragt.[3]

Literatur

Weblinks

 Commons: Prinz-Eugen-Kaserne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. RIS München: Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Prinz-Eugen-Kaserne, Cosimastr. 60: Beschlussentwurf, Vorlagen-Nr.: 08-14 / V 02340
  2. Gabriele Mühlthaler: 2. ASZ soll auf Prinz-Eugen-Glände. In: Hallo Bogenhausen vom 7. Mai 2009, S. 3
  3. RIS München: Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Prinz-Eugen-Kaserne: Beschlussentwurf mit Protokoll der Jury und den Wettbewerbsentwürfen, Vorlagen-Nr.: 08-14 / V 03812
48.16236111111111.632916666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ — Das Königlich Bayerische 1. Schwere Reiter Regiment „Prinz Karl von Bayern“ war ein Kavallerie Verband der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war München. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Aufstellung und Entwicklung 1.2… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste ehemaliger Bundeswehrstandorte in Deutschland — Diese Liste beschreibt die ehemaligen Standorte der Bundeswehr in Deutschland. Abkürzungen kennzeichnen die Zugehörigkeit und stehen für: Streitkräftebasis (SKB), Wehrverwaltung (WV), Sanitätsdienst (ZSan), Rüstungsbereich (Rü), Heer (H),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste ehemaliger Bundeswehr-Liegenschaften —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Arolsen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Arolser Kram- und Viehmarkt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Arolsen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Militär-Kasernen in München — Münchner Kasernen linke Tafel …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stockerau — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stockerau enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Stockerau, wobei die Objekte teilweise per Bescheid und teilweise durch den § 2a des Denkmalschutzgesetzes unter Schutz… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Panzerjägerverbände der Bundeswehr — Nachtschießen in Wildflecken 1984 Die Liste der Panzerjägerverbände der Bundeswehr gibt einen Überblick über die Einheiten und Verbände der bis 2005 bestehenden Waffengattung der Panzerjäger. Neben den 33 Einheiten der Kampfbrigaden existierte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kasernen des österreichischen Bundesheeres — Verlassene Kaserne in Wien, 14. Bezirk aus der Zeit der Monarchie ehemaliges Zeiss Werk Wien Das österreichische Bundesheer verfügt über folgende Kasernen: (Die Jahreszahlen in Klammer geben das Jahr der jeweils geplanten Schließung der Kasernen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”