Ludwig-von-Höhnel-Gasse

Ludwig-von-Höhnel-Gasse
Straßentafel Ludwig-von-Höhnel-Gasse
Gradner Kapelle (1828)
Volkspark Laaerberg
Reliefbild im Volkspark Laaerberg
Rektoratskirche (1928/29)
Neulandschule

Die Ludwig-von-Höhnel-Gasse befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Sie wurde 1958 nach dem Afrikaforscher Ludwig von Höhnel benannt, der unter anderem den Rudolfsee entdeckt hat.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Charakteristik

Die kurze, aber stark befahrene Ludwig-von-Höhnel-Gasse ist Teil der B225 und verkehrstechnisch von Bedeutung als Zubringerstraße zum Verteilerkreis Favoriten und damit zur Autobahn Südosttangente Wien. Sie beginnt beim Verteilerkreis, der den topografischen Namen Altes Landgut trägt, weist keine Wohnhäuser auf und geht bei Hausnummer 17–19 (die Neulandschule befindet sich abseits der Straße am ursprünglichen Gassenverlauf) als Verkehrsweg in die Endlichergasse über, die in die Theodor-Sickel-Gasse mündet. Einen Häuserblock nördlich dieser Einmündung befindet sich ein Reststück des alten Verlaufs der Ludwig-von-Höhnel-Gasse, das nur mehr als Ausfahrt der Florian-Geyer-Gasse dient, von Wohnhäusern mit anderen Adressen gesäumt wird und keine Hausnummern aufweist.

Im Hauptteil der Straße verkehrt die Autobuslinie 15A. Hier befindet sich auch ein Radweg. Obwohl südlich der Straße der Volkspark Laaerberg und in der Nähe Freizeiteinrichtungen liegen, ist die die Ludwig-von-Höhnel-Gasse selbst aber wegen des starken Autoverkehrs für Fußgänger nicht angenehm begehbar.

Bemerkenswerte Bauwerke

Nummer 2 Laaerbergbad

Beim Verteilerkreis Favoriten am Südabhang des Laaer Berges liegt das etwa 6 Hektar große Areal des Laaerbergbades. Es wurde 1957–1959 nach einem Entwurf des Architekten Erich Franz Leischner gebaut und ist eines der am meisten besuchten Sommerbäder Wiens. Hier befindet sich ein Sportbecken, ein Sprungturm, ein Wellenbad und ein Kinderplanschbecken. Die künstlerische Ausstattung besteht außen aus vier je 15 m² großen ornamentalen Glasmosaiken von Josef Mikl, Karl Kreutzberger, Heinz Klima und Anton Krejcar aus dem Jahr 1959 an der Seite zur Favoritenstraße. Innen befinden sich zwei große keramische Reliefs Orientierungspläne von Leopold Schmid, ebenfalls von 1959. Die Rückwand der Duschen zieren die Mosaike Fische und Wasservögel von Ferdinand Kitt (1959). Die 2,30 Meter hohe Plastik Diskuswerfer aus Naturstein von Rudolf Beran wurde 1960 geschaffen. Spielplastiken in Pilzform mit Mosaik Windrose (1960) und Zwei Schildkröten (1961) stammen von Ladislaus Stecker und Othmar Jarmer.

Gradner Kapelle

Vor dem Bad direkt an der Straße steht die 1828 errichtete gemauerte Gradner Kapelle. Sie besitzt ein Satteldach, einen dreiseitigen Giebel und darauf ein einarmiges Kreuz als Bekrönung. Im Inneren befindet sich in einer achteckigen, oben abgerundeten Nische eine weiße Madonnenstatue Unserer lieben Frau von Banneux. Die rundbogige Türöffnung wird von einem Schmiedeeisengitter abgeschlossen. Die Kapelle wurde von Johann Gradinger zum Dank für seine wunderbare Rettung errichtet.

Volkspark Laaerberg

Neben dem Laaerbergbad befindet sich steil abfallend am Südhang des Laaer Berges der große Volkspark Laaerberg, der als Teil des südlichen Wiener Wald- und Wiesengürtels ab dem Jahr 1932 und im Zuge des Badbaues besonders bis 1959 angelegt wurde. Der naturnahe Park besitzt in seiner Mitte den großen Volksparkteich. Im Gelände liegen Kinderspielplätze und eine öffentliche WC-Anlage. In der Nähe des Teichs steht ein Obelisk mit Reliefschmuck auf zwei Seiten, der Tag und Nacht symbolisiert.

Nummer 17–19 Rektoratskirche und Neulandschule

Gegenüber dem Volkspark in einiger Entfernung von der nördlichen Straßenseite liegen die Gebäude der Neulandschule und der Kirche. Die Kirche Unserer Lieben Frau vom Allerheiligsten Sakrament bildet eine Einheit mit den sie umgebenden ehemaligen Klostergebäuden und entstand 1928–1929 nach Plänen von Bruno Buchwieser. Der Südtiroler Eucharistiner Johann Nicolussi und der Pfarrer der Antonskirche Heinrich Hinner hatten die Gründung der Klosteranlage initiiert, von der aber nur der westliche Teil einer ursprünglich symmetrisch geplanten Anlage verwirklicht wurde. Bis 1947 war die Kirche Klosterkirche der Eucharistiner, von 1937 bis 1986 war sie die Pfarrkirche Laaer Berg. Es handelt sich um eine schlichte Saalkirche mit Apsis in neuromanischem Stil. Die Kanzel der Kirche wurde von einem taubstummen Laienbruder geschnitzt. Die Seitenaltäre sind rechts Unserer lieben Frau vom Allerheiligsten Sakrament und links dem Heiligen Josef geweiht. Eine Statute zeigt den Gründer der Kongregation, Pater Pierre Julien Eymard, mit der Monstranz in Händen. Seit 1947 befindet sich in den Klostergebäuden die Neulandschule, die am Standort eine Volksschule, Hauptschule und ein Gymnasium betreibt.

Göppelkreuzkapelle

Vor der Schule direkt an der Straße liegt die gemauerte Göppelkreuzkapelle. Sie wird von einem zweiarmigen Kreuz bekrönt. Im Inneren, in einer von einem Eisengitter verschlossenen rundbogigen Türöffnung, steht eine weiße Madonnenstatue. Die ursprünglich hier befindliche Plastik Abschied Christi von Maria wurde in der Pfarrkirche aufgestellt. An der Fassade über der Nische steht in großen Buchstaben die Inschrift: Maria klopft auch an dein Herz! Die Kapelle wurde 1693 von Johann Georg Göppel und seiner Frau Anna Maria zum Dank für ihre glückliche Rettung gestiftet.

Literatur

  • Herbert Tschulk: Wiener Bezirkskulturführer Favoriten. Jugend & Volk: Wien 1985
  • Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Anton Schroll: Wien 1996

Weblinks

 Commons: Ludwig-von-Höhnel-Gasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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