- Turkana-See
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Turkanasee Geographische Lage Kenia, Ostafrika Zuflüsse Omo, Turkwel Abfluss keine Daten Koordinaten 3° 35′ N, 36° 7′ O3.588055555555636.117222222222375Koordinaten: 3° 35′ N, 36° 7′ O Höhe über Meeresspiegel 375 m Fläche 6.405 km² Länge 390 km Breite 32 km Volumen 204 km³ Maximale Tiefe 73 m Mittlere Tiefe 30 m Der Turkana-See (auch Rudolfsee) ist mit 6405 km² das größte Binnengewässer Kenias; der nördlichste Teil gehört zu Äthiopien. Sein Entdecker Graf Teleki gab ihm ursprünglich den Namen Rudolfsee nach dem österreichischen Thronfolger Kronprinz Rudolf. Der See liegt im Ostafrikanischen Graben, einer geologischen Schwächezone der Erdkruste, an der sich der afrikanische Kontinent teilt. Rund um den See erheben sich zum Teil sehr aktive Vulkane. Das Klima im Norden Kenias ist sehr stark arid und die Vegetation somit sehr karg. Es herrschen Gräser vor, Bäume sind selten.
Der Turkanasee versalzt immer mehr, da der See zwar Zuflüsse hat, Omo, Turkwel und Kerio, er sein Wasser jedoch über Verdunstung verliert, wodurch sich mit der Zeit die Mineralsalze im See anreichern. Da zusätzlich mehr Wasser verdunstet als hinzufließt, nimmt der Wasserspiegel allmählich ab.
In der Nähe des Turkana-Sees befindet sich auch die erste Fundstelle eines Homo rudolfensis, der nach seinem Fundort (Rudolfsee) benannt wurde; ebenso die ersten Fundstellen von Turkanapithecus kalakolensis und Afropithecus turkanensis, zweier ausgestorbener Primatenarten, die vor rund 17 Millionen Jahren hier vorkamen.
Die Turkanasee-Parks wurden 1997 in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes aufgenommen. In das Schutzgebiet eingeschlossen ist der bereits 1973 von Kenia als Nationalpark unter Schutz gestellte Sibiloi-Nationalpark.
Inhaltsverzeichnis
Fauna
Das sodahaltige Wasser des Turkana-Sees ist äußerst fisch- und algenreich. An den Ufern leben zahlreiche Nilkrokodile. Größte Raubfischarten sind der Tigersalmler, Lates longispinis und der Nilbarsch (Lates niloticus), der teilweise über 100 kg schwer werden kann.
Der Turkana-See wird von fast 60 Fischarten bewohnt, neun weitere kommen in seinem Hauptzufluss dem Omo vor. Endemisch im See sind die Salmler Brycinus ferox, Brycinus minutus und Citharinus citharus intermedius, der Karpfenfisch Barbus turkanae, die Bärblinge Neobola jeanneli und Neobola stellae, der Wels Chrysichthys turkana, die Leuchtaugenfische Aplocheilichthys rudolfianus und Aplocheilichthys jeanneli, sowie drei Haplochromis-Arten und Hemichromis exsul (Buntbarsche). Tilapia zillii wurde vom Menschen eingeführt. [1] Ebenfalls endemisch ist die Schnecke Gabbiella neumanni. Die Muschel Caelatura monceti kommt außer im Turkana-See auch im Victoriasee vor. Die nicht endemischen Arten teilt der Turkana-See mit dem Nil und seinen Nebenflüssen, einige Karpfenfische auch mit den Flüssen des Äthiopischen Hochlands und Somalias (Shabelle und Juba) [2]
Fischfang
Viele Anwohner leben seit Jahrtausenden vom Fischfang. Der See liefert jährlich etwa 1000 Tonnen Fisch, aber die Bestände der wichtigsten Speisefische - Nilbarsch, Tilapia und Tigersalmler - sind rückläufig. Um die Fangmenge auf dem gleichen Niveau zu halten, werden immer mehr Fischarten als Speisefische abgefischt. Der See wird auch von Anglern in Kenia hauptsächlich genutzt.
Literatur
- Klaus H. A. Jacob, Exkursion zum Rudolfsee, mit Illustrationen. Die Waage, Zeitschrift der Chemie Grünenthal, Band10/1971
- Herbert Tichy, See an der Sonne - Auf den Spuren der frühen Menschen; Wien 1980 - ISBN 3-85368-871-3
- Mohamed Amin, Turkana-See, Lebendiges Gestern, ISBN 3-78420248-9. Mit einem Vorwort von Richard Leakey,Hannover 1981
Einzelnachweise
- ↑ Fishbase Species in Turkana
- ↑ Petru Banaescu: Zoogeography of Fresh Waters. Seite 1139, AULA, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89104-480-1
Weblinks
Commons: Turkana-See – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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