- Luigi Veronesi
-
Luigi Veronesi (* 28. Mai 1908 in Mailand; † 25. Februar 1998 ebenda) war ein italienischer Fotograf, Maler, Bühnenbildner und Filmregisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Luigi Veronesi begann seine künstlerische Tätigkeit in den 1920er Jahren indem er eine Ausbildung als Textilzeichner absolvierte. Er wurde von Raffaelle Giolli in eine Gruppe von italienischen Intellektuellen eingeführt, die im Kreis der Zeitschrift Poligono tätig waren. Mit zwanzig Jahren interessiert er sich für die Malerei, und er besuchte Kurse beim neapolitanischen Maler Carmelo Violante, damals Lehrer bei der Accademia Carrara in Bergamo, Italien. Im Jahr 1932 reiste er nach Paris und begegnete Fernand Léger. Seine ersten Werke, welche noch figurativ waren, wurden in der Galerie il Milione in Mailand vorgestellt. Später beginnt Veronesi die abstrakte Kunst zu erforschen. Im Jahre 1934 machte er eine gemeinsame Ausstellung mit Josef Albers in der Galerie Il Milione. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Gruppe Abstraction-Création in Paris, er experimentierte den Konstruktivismus und übernahm die Bauhaus-Methode.[1] Am 4. März 1935 nahm er an der ersten Gemeinschaftsausstellung der abstrakten Kunst Italiens im Atelier der Maler Felice Casorati und Enrico Paolucci in Turin teil.[1] Die Teilnehmer, zu denen auch Oreste Bogliardi, Cristoforo De Amicis, Ezio D’Errico, Lucio Fontana, Virginio Ghiringhelli, Osvaldo Licini, Fausto Melotti, Mauro Reggiani und Atanasio Soldati gehörten, unterschrieben das „Manifest der ersten Ausstellung über die abstrakte Kunst Italiens“. Im Jahr 1936 war Veronesi der Illustrator eines Geometrielehrbuches von Leonardo Sinisgalli, er stellte in der triennale in Mailand aus und nahm an einer abstrakten Ausstellung in der Stadt Como teil, zusammen mit Lucio Fontana, Virginio Ghiringhelli, Osvaldo Licini, Alberto Magnelli, Fausto Melotti, Enrico Prampolini, Mario Radice, Mauro Reggiani, Manlio Rho, und Atanasio Soldati. 1939 stellte er in der Gallerie L’Equipe in Paris aus.
Veronesi war ebenfalls im Theater und später im Kino tätig und hat zwischen 1938 und 1980 neun experimentelle und abstrakte Filme produziert, wovon sieben während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden.[1] 1938 nahm er an der Bühnenbildausstellung in Rom teil. 1942 gestaltete er die Bühne der Oper Minnie la candida von Riccardo Malipiero. Als Bühnenbildner arbeitete er mit Giorgio Strehler, der Gründer des Piccolo Teatro von Mailand, insbesondere in Werken von Luigi Pirandello, und er gestaltete verschiedene Bühnen für die Mailänder Scala bis in die 1980er Jahre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Gründungsmitglied der Fotografiegruppe „La Bussola“. Er nahm 1947 an der Ausstellung Arte astratta arte concreta im königlichen Palast (Mailand) teil und trat 1949 dem Movimento Arte Concreta (M.A.C.) in Mailand bei.
Er unterrichtete Grafikgestaltung in Venedig von 1963 bis 1979 und später Farbenlehre an der Accademia di Belle Arti von Brera (Mailand).
Während der 1980er Jahre waren die Tätigkeiten des Veronesi sehr vielfältig. Er beteiligte sich an einer Ausstellung über die Abstrakte Kunst im Rahmen der 33. Biennale di Venezia;[1] stellte in Bolzano im Jahr 1980 und in Pordenone, Italien im Jahr 1984 aus; und er war der Koautor des zusammen mit Giancarlo Pauletto 1989 verfassten Buches über den italienischen Künstler Genesio De Gottardo.
Luigi Veronesi war ein polyvalenter und eklektischer Künstler, der die verschiedenen Strömungen der Avantgarde Europas zu synthetisieren vermochte.
Retrospektive Ausstellungen
- Königlicher Palast (Mailand) (Palazzo Reale di Milano)
- Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
- Sprengel Museum, Hannover
- Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich
Literatur
- Werke des Veronesi
- Luigi Veronesi. Luigi Veronesi. Madrid: Ediciones Orbis S.A., Colección Los Grandes Fotógrafos, Band 39, 1990. ISBN 84-7530-188-6
- Luigi Veronesi und Giancarlo Pauletto. Genesio De Gottardo. Pordenone, Edizioni d'Arte, 1989.
- Werke über Veronesi
- Klaus Holbert. Luigi Veronesi. Rationalistische Abstraktion / Rationalistic abstractions. 1927–1996. Institut Mathildenhöhe Darmstadt, Mazzotta, 1997, 300 S.
- Paloma Castellanos. Diccionario histórico de la fotografía. Madrid: Ediciones Istmo S.A., Artikel „Veronesi, Luigi“ Seite 222, 1999.
- Osvaldo Patani. Luigi Veronesi. Catalogo generale dell'opera grafica (1927–1983). Turin: Ed. Allemandi,105 S., 1983.
- Mario Pasi (Texte) und Mauro Bini (Hrsg). Luigi Veronesi: opere per la scena. Microbrera Gallery, 45 S.,1994,
- Osvaldo Patani. 15 disegni di Luigi Veronesi. Mailand: Edizioni del Milione, 1961.
- Giancarlo Pauletto. Luigi Veronesi. Pordenone: Edizioni d'Arte, 52 S., 1984.
- Silvia Pegoraro. Luigi Veronesi. Mailand: Mazzotta, 117 S. 2005.
- Piero Quaglino, Veronesi, artisti contemporanei, Ravenna, Essegi edizioni, 1983.
- Mario Verdone, I film astratti di Veronesi, in "Bianco e Nero", a. XXVI, 2, Februar 1965.
- Werke in Zusammenhang mit Veronesi
- Guido Ballo, La linea dell'arte italiana dal simbolismo alle opere moltiplicate, Rom, Ed. Mediterranee, 1965.
- Gian Piero Brunetta, Storia del cinema italiano, vol. 1, Rom: Editori Riuniti, 1979.
- Luciano Caramel, Aspetti del primo astrattismo italiano 1930–1940, Monza: Galleria Civica d’Arte Moderna, 1969.
- Maurizio Fagiolo Dell’Arco, Sull'astrattismo in Italia negli anni trenta, Katalog des Musée Municipal von S. Paul de Vence, 1970.
- Paolo Fossati, L’immagine sospesa: Pittura e scultura astratte in Italia, 1934–40, Turin, Einaudi, 224 S., 1971.
- Mario Verdone, Le avanguardie storiche del cinema, Turin, Sei, 1977.
Weblinks
- Biografie des Luigi Veronesi im RAI Archiv (italienisch)
- Studio Calcografico Urbino (italienisch)
- Biografie des Luigi Veronesi in teknemedia (italienisch)
- Biografie des Luigi Veronesi en fotografiaeuropea (italienisch)
- Biografie des Luigi Veronesi in equilibriarte (italienisch)
- Biografie des Luigi Veronesi in opacprov (italienisch)
- Kunstgeschichte Italiens 1935–1945
- Edixxon (italienisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Italienischer Maler
- Fotograf
- Filmregisseur
- Bühnenbildner
- Maler
- Italiener
- Geboren 1908
- Gestorben 1998
- Mann
Wikimedia Foundation.