Lyceum-Club Berlin

Lyceum-Club Berlin

Der Lyceum-Club Berlin ist eine sozial engagierte Vereinigung von und für Frauen.

Inhaltsverzeichnis

Gründungsjahre

Der Lyceum-Club wurde am 4. November 1905 in Berlin gegründet. Für das konstituierende Treffen kam an diesem Tag Constance Smedley extra aus London angereist. Durch ihre Mitwirkung gestaltete sich diese Vereinigung nach englischem Vorbild. Das erste Clubhaus besaß großzügige Räumlichkeiten und einen aufwändig gestalteten Garten an der Potsdamer Straße 118b.

Das Gründungskommittee wählte die Politikerin Hedwig Heyl zur ersten Präsidentin des Lyceum-Clubs. Als Schirmherrin konnte die Königin von Rumänien, Prinzessin Elisabeth zu Wied, gewonnen werden.

Der Lyceum-Club machte es sich zur Aufgabe, gerade Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen ein Forum zu bieten und ihnen bei Ausstellungen und Veröffentlichungen unterstützend zur Seite zu stehen. 1908 inszenierte Hedwig Heyl im Kaufhaus Wertheim (am Leipziger Platz) die überaus erfolgreiche Ausstellung Internationale Volkskunstausstellung. Auch für die Ausstellung Die Frau in Haus und Beruf, 1912 im Zoo von Berlin zu sehen, war Hedwig Heyl verantwortlich.

Von 1906 an unterrichtete der Lyceum-Club seine Mitglieder auch regelmäßig durch eine Vereinszeitung. Ab 1912 unterstützte der Lyceum-Club den Berliner Verein Krankenhaus weiblicher Ärzte und zu Beginn des Ersten Weltkriegs führte der Verein eine „Mittelstandsküche“ ein, um bedürftige Berliner Bürger zu versorgen.

Drittes Reich

Nicht lange nach der Machtergreifung 1933 fiel der Lyceum-Verein der Gleichschaltung zum Opfer und er wurde dem Deutschen Frauenwerk angeschlossen. Die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink ließ 1939 das Clubhaus in ein Krankenhaus für deutsche Offiziere umwandeln und beendete damit endgültig den Lyceum-Club Berlin.

Neugründung

Am 1. Januar 1956 wurde der Lyceum-Club Berlin durch Ingeborg Brücker und Johanna von Siemens neu gegründet. Seit 1963 werden auch monatliche Club-Treffen abgehalten.

Unter der Schirmherrschaft von Eva Luise Köhler konnte unter großer Anteilnahme 2005 ein Fest zum 100jährigem Bestehen abgehalten werden.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)

Literatur

  • Luise Marelle, Hedwig Heyl: Die Geschichte des Deutschen Lyceum-Clubs und seine Aufgaben in Gegernwart und Zukunft. Berlin 1933.
  • 100 Jahre Internationaler Lyceum-Club Berlin e.V. Festschrift zu den Jubiläumsveranstaltungen am 26. und 28. Mai 2005. Berlin 2005.
  • Bahnbrechende Frauen. Berlin 1912 (Begleitbd. zur Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf“).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Thekla Friedländer — (* 6. April 1849 in Brieg, Schlesien) war eine deutsche Sozialreformerin. Ab 1898 wirkte Friedländer in Berlin hauptsächlich in der Gefangenenfürsorge. Dabei arbeitete sie eng mit Gustav von Schmoller vom Verein für Socialpolitik zusammen. Zeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Lesbianismo — La palabra lesbiana puede hacer referencia a una identidad, un deseo o una determinada conducta entre mujeres …   Wikipedia Español

  • Tanzsportweltmeisterschaft (Standard) — Weltmeisterschaften der Standardtänze gibt es seit 1909, als Camille de Rhynal jährliche Meisterschaften in Paris abhielt. Die historischen Aufzeichnungen aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sind lückenhaft. Erst seit 1922, als der Tanzsport… …   Deutsch Wikipedia

  • Tania Long — Tatiana Long (29 April 1913, Berlin, Germany mdash;4 September 1998) was a journalist and war correspondent during WWII.Early lifeShe was the daughter and only child of Robert Edward Crozier Long and his wife, Tatiana Mouravieff. After several… …   Wikipedia

  • Hedwig Heyl — (geborene Crüsemann; * 3. Mai 1850 in Bremen; † 23. Januar 1934 in Berlin) war eine deutsche Frauenrechtlerin, Sozialpolitikerin und Gründerin sozialer Einrichtungen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Position 3 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • TG+ — Infobox Album | Name = TG+ Type = Box set Artist = Throbbing Gristle Released = 2004 January 26 Recorded = 1980 1981 Genre = Industrial Length = Label = Industrial Producer = Reviews = Last album = TG24 (2002) This album = TG+ (2004) Next album …   Wikipedia

  • Else Weber — (* 31. März 1893 in Hamburg; † 25. Februar 1994 ebenda) war eine Malerin des expressiven Realismus in der Tradition der von Frankreich ausgehenden Avantgarde Kunst. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Künstlerische Ausbildung 3 Werk …   Deutsch Wikipedia

  • Harold Williams (linguist) — Harold Williams (6 April 1876, Christchurch, New Zealand 18 November 1928, London, England) was a New Zealand journalist, foreign editor of The Times and polyglot who is considered to have been one of the most accomplished polyglots in history,… …   Wikipedia

  • Discographie pirate d'Iron Maiden — Le groupe de heavy metal traditionnel britannique Iron Maiden est sans doute l un des groupes disposant d une discographie pirate des plus impressionnantes. La majorité des enregistrements sont faits par des fans lors de concerts et échangés par… …   Wikipédia en Français

  • Discographie pirate de Iron Maiden — Discographie pirate d Iron Maiden Le groupe de heavy metal traditionnel britannique Iron Maiden est sans doute l un des groupes disposant d une discographie pirate des plus impressionnantes. La majorité des enregistrements sont faits par des fans …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”