M-real Zanders

M-real Zanders
M-real Zanders GmbH
Logo der M-real Zanders GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1829
Sitz Bergisch Gladbach
Leitung Heikki Husso
Mitarbeiter 700
Umsatz 2,4 Mrd. (2009)[1]
Branche Papierherstellung
Produkte Spezialpapiere
Website www.zanders.de

Die M-Real Zanders GmbH ist eine Papierfabrik in Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 5. September 1980 wurde das Familienunternehmen Zanders Feinpapiere GmbH & Co. Bergisch Gladbach in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dieser Schritt war erforderlich, weil man ein Investitionsprogramm in Höhe von 200 Mio. DM auflegen wollte, um die Kapazitäten für die Herstellung von hochwertigen Feinpapieren der Marken „Chromolux“[2] und „autocopy“ weiter auszubauen. Losgelöst von der M-real Zanders GmbH existiert seit 1977 die Stiftung Zanders, die das Firmenarchiv der vorherigen J.W. Zanders AG und aller Vorgängerunternehmen sowie das Familienarchiv der Familie Zanders unterhält.[3]

Übernahmen und Ausbau

Am 1. Januar 1965 hatte die Familie Zanders die Reflex-Papierfabrik Felix Heinrich Schoeller in Düren übernommen. Zusätzlich übernahm die Firma am 1. Januar 1982 die Papierfabrik Neumühl, Hugo Albert Schöller in Düren-Birkesdorf mit zwei Papiermaschinen. Beide Dürener Betriebe wurden bei dieser Gelegenheit zusammengelegt.[4] Der Betrieb hat heute den Namen M-real Zanders GmbH, Reflex.

1983 erfolgte der Gang an die Börse. Das Grundkapital wurde durch Inhaberaktien von 40 Mio. DM auf 60 Mio. DM erhöht.[5] Im Jahr 1986 wurde die aus dem Jahr 1889 stammende Papiermaschine 4 (PM 4), die heute im Papiermuseum Alte Dombach in Bergisch Gladbach besichtigt werden kann, durch eine neue Papiermaschine 3 (PM 3) ersetzt. Durch den Bau eines neuen Kraftwerks und einer neuen Streichmaschine wurde die Logistik verbessert. Der Gesamtkapitalbedarf wurde mit rund 1 Milliarde DM ausgewiesen. Für die Erdarbeiten wurden um die 1000 Stahlbetonpfeiler in der so genannten Paffrather Kalkmulde ca. 30 m in die Tiefe getrieben, um auf festen Grund zu kommen. In dieser Bauphase erfolgte im November 1989 die Meldung, dass die Gesellschafter der J.W. Zanders KG, die mit 51% die Mehrheit der Stammaktien hielt, das gesamte Vermögen einschließlich der Immobilien in der Gartensiedlung Gronauerwald an die International Paper Company, New York (IP) verkauft hatten. Erstmals hatte die IP damit einen Hersteller von Feinpapieren gekauft. Man machte keinen Hehl daraus, dass man beim Kauf in erster Linie an dem Namen Zanders interessiert gewesen sei, weil das Unternehmen seine Produkte über viele Jahre weltweit vermarktet und eine solide Marktposition aufgebaut habe. Im Juli 1992 konnte die neue Anlage in Betrieb genommen werden.[5]

Gebäude der Papierfabrik M-real Zanders in Bergisch Gladbach
Gebäude der Papierfabrik M-real Zanders in Bergisch Gladbach

Rückzug

Am 8. November 2000 erschien folgende Presseerklärung: IP hat die Verhandlungen mit der finnischen Metsä-Serla Corporation über den Verkauf seiner Anteile an der Zanders Feinpapiere AG erfolgreich abgeschlossen. Der Kauf der Zanders-Anteile durch Metsä-Serla bedarf noch der Zustimmung durch die Europäische Kommission.[5] Am 27. Juni 2002 beschloss die ordentliche Hauptversammlung der Zanders Feinpapiere AG die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf den Hauptaktionär, die M-real Deutsche Holding GmbH, gegen eine angemessene Barabfindung.[6] Das Unternehmen wurde später in eine GmbH umgewandelt und erhielt den neuen Namen M-real Zanders GmbH.[7]

Einzelnachweise

  1. Umsatzjahr 2009
  2. Chromolux
  3. Stiftung Zanders
  4. Heinz Koch, Zanders, Aus der Geschichte eines Unternehmens, Bergisch Gladbach 1989
  5. a b c Herbert Stahl, Betrachtungen zur Geschichte der Zanders Feinpapiere Aktiengesellschaft, in: Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Heft 8, Bergisch Gladbach 2001, S. 48ff
  6. Depot-Information der Paffrather Raiffeisenbank eG, Bergisch Gladbach, vom 9. August 2002
  7. Impressum auf der Homepage

Literatur

  • Festschrift Hundert Jahre J.W. Zanders Papierfabrik 1829-1929, Bergisch Gladbach 1929
  • Wolf v. Niebelschütz, Die weiße Kunst, 125 Jahre J.W. Zanders, Bergisch Gladbach 1954
  • Egon Wolf, 125 Jahre J.W. Zanders, Bergisch Gladbach 1954
  • Klara van Eyll, 400 Jahre Papiermühlen an der Strunde, eine historische Bilddokumentation, Herausgeber: Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung, Bergisch Gladbach 1982
  • Heinz Koch, ZANDERS, Aus der Geschichte eines Unternehmens, Herausgeber: Zanders Feinpapiere AG, Bergisch Gladbach 1989
  • Herbert Stahl, Betrachtungen zur Geschichte der Zanders Feinpapiere Aktiengesellschaft, in: Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Geschichte und Volkskunde in Bergisch Gladbach und Umgebung, Heft 8, Herausgeber: Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V., Bergisch Gladbach 2001, S. 48ffreferences />

Weblinks

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