Birkesdorf

Birkesdorf
Birkesdorf
Stadt Düren
Koordinaten: 50° 49′ N, 6° 28′ O50.8177777777786.4725Koordinaten: 50° 49′ 4″ N, 6° 28′ 21″ O
Fläche: 3,86 km²
Einwohner: 8.088 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52353
Vorwahl: 02421
Karte

Lage von Birkesdorf in Düren

Die Ortsdurchfahrt

Birkesdorf ist der größte Stadtteil der Kreisstadt Düren in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der größte Dürener Stadtteil hatte am 31. Dezember 2009 insgesamt 8.088 Einwohner und liegt im Norden der Stadt. Der Übergang vom alten Stadtgebiet zu Birkesdorf ist nicht mehr sichtbar.

Nachbarorte sind die alte Stadt Düren mit dem Stadtbezirk Düren-Nord, Mariaweiler, Hoven, Huchem-Stammeln und Arnoldsweiler.

Birkesdorf liegt an der Rur.

Geschichte

Frühzeitliche Funde lassen auf eine Gründungsbesiedlung Birkesdorfs zur Zeit der Franken schließen. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird der Ort 1126 als Birkensthorp. Die Wasserburg wird 1365 erstmals als Wohnsitz der Ritter von Birkesdorf erwähnt. Das Schloss wurde 1794 zerstört und nicht mehr aufgebaut.

Neugliederung

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde das Amt Birkesdorf zum 31. Dezember 1971 aufgelöst. Der reiche Industrieort wurde zum 1. Januar 1972 der Stadt Düren zugeordnet.[1] Huchem-Stammeln und Selhausen sind heute Ortschaften der Gemeinde Niederzier. Im ehemaligen Rathaus ist heute das städtische Tiefbauamt beheimatet.

Krankenhaus

Der Altbau des Marienhospitals

Eines der drei Dürener Krankenhäuser befindet sich in Birkesdorf, das Marienhospital.

1876 stiftete Wilhelm Schüll der Gemeinde ein „Haus für notleidende Kranke“, das jetzige St. Marien-Hospital. Es wurde von der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen aus Salzkotten betrieben. Das Krankenhaus wurde baulich ständig erweitert und hat heute 381 Betten. Bekannt ist das Krankenhaus hauptsächlich durch seine Kinderklinik. Diese war Drehort der Dokusoap „Die Kinderärzte von St. Marien“ auf RTL.

Industrie

Ludwig Peill errichtete 1790 die Schoeller-Mühle.

Am Ortseingang aus Richtung Düren steht die Papierfabrik M-real Zanders Reflex, im Volksmund nur Reflex genannt.

1814 gründete Johann Schüll in Birkesdorf eine Papierfabrik, die Fingerhutsmühle. Ein Jahr später begann er mit der Tuchherstellung. Schüll war der größte Mäzen des Ortes.

1912 wurde in Birkesdorf die Firma Isola-Werke AG (abgeleitet von Isolator) gegründet, die heute als Isola GmbH unter anderem Platinen herstellt.

Am Ortsrand befindet sich das Verbandsstoffwerk der Firma Paul Hartmann AG.

Früher gab es am heutigen Autobahnzubringer eine Ziegelei. Sie wurde in den 1960er Jahren geschlossen.

1879 zog die Teppichfabrik von Philipp Schoeller nach Birkesdorf. Die Fabrik heißt heute Anker-Teppichboden Gebrüder Schoeller GmbH + CO. KG.

Von 1992 bis Juni 2009 residierte in der ehemaligen Metalltuchfabrik in der Nordstraße 102 die EDV-Technologiefirma AnNoText GmbH (Text- und Datenverarbeitung für Rechtsanwälte und Notare) zusammen mit ihrer Tochterfirma DictaPlus (Sprachverarbeitung). Sie verlegte ihren Betriebssitz nach Hürth.

Seit 1999 ist Birkesdorf auch der Firmensitz der SOCO Network Solutions GmbH, eines regionalen Telekommunikationsunternehmen für den Kreis Düren und die Städteregion Aachen.

Vor wenigen Jahren errichtete Bertelsmann ein großes Auslieferungslager im Gewerbegebiet.

Im gleichen Gewerbegebiet hat hood.de, Deutschlands größtes kostenloses Internetauktionshaus, seinen Sitz.

Direkt an der A 4 im Gewerbegebiet befindet sich die Firma gepe Gebäudedienste Peterhoff GmbH.

An der B56 im Gewerbegebiet gelegen, gibt es seit Ende 2010 auch einen Bauhaus-Baumarkt inklusive des Dänischen Bettenlagers und eines Tedox-Einrichtungsmarktes.

Verkehr

Personennahverkehr

Der Bahnhof Im großen Tal

Die Dürener Eisenbahn nahm am 1. April 1893 die rund 2,8 Kilometer lange Bahn für den Güterverkehr zwischen Düren und Birkesdorf in Betrieb. Die erste Personenbeförderung folgte ein Jahr später am 1. Juni 1894. Am 9. September 1897 erhielt man die Konzession für den Personenverkehr und den Weiterbau der Bahn in Richtung Inden. Der Bahnverkehr wurde am 30. Juni 1965 endgültig eingestellt. Vielen bleibt der "feurige Elias" in Erinnerung, der die Bahnwagen mitten durch den Ort über die Hauptstraße zog.

Seit November 2001 gibt es einen Haltepunkt im Gewerbegebiet Im großen Tal an der Bahnstrecke Jülich–Düren–Heimbach. Er wurde genau auf dem gleichen Haltepunkt Arnoldsweiler errichtet, der 1973 von der Bundesbahn aufgegeben wurde.

Die Dürener Kreisbahn fährt den Ort mit verschiedenen Buslinien an, z. B. den Linien 205, 206, 209 und 216.

Straßen

Am Rande von Birkesdorf verläuft die Bundesstraße 56. Sie trennt als Autobahnzubringer den Ort von einem großen Gewerbegebiet. Die Bundesautobahn 4 verläuft in Ost-West-Richtung am Ort vorbei. Die Abfahrt bei Birkesdorf heißt Düren.

Sport

2006 fand in Birkesdorf zum 18. Mal der Isola Rur 5-Brückenlauf, ein Volkslauf, statt.

Außerdem gibt es in Birkesdorf einen besonders in der Jugend erfolgreichen Handballverein. Die männliche C-, B- und A-Jugend sowie die weibliche C-, B- und A-Jugend des TV Birkesdorf spielten während der Saison 2009/2010 in der Oberliga, welche in diesen Alterklassen die höchste deutsche Liga darstellt. In eben dieser Saison errang die männliche A-Jugend auch noch die Vize-Mittelrheinmeisterschaft und den Senioren gelang schon in der Saison 2008/09 der Aufstieg in die Landesliga.

Schulen

In Birkesdorf gibt es die katholische Grundschule Birkesdorf (KGS) und die Gemeinschaftshauptschule Birkesdorf.

Feuerwehr

Im Ort gibt es eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Düren. Sie ist mit einem Löschgruppenfahrzeug LF 16, einem Vorausrüstwagen und einem Mannschaftstransportfahrzeug ausgestattet. Die Löschgruppe besteht zurzeit aus 23 Mitgliedern und einer Jugendfeuerwehr, die 15 Mitglieder hat; sie hat jedes Jahr etwa 100 Einsätze zu bewältigen und bildet mit der Löschgruppe Arnoldsweiler den Löschzug 3 der Freiwilligen Feuerwehr Düren.

Kirchen

Im Ort gibt es ein evangelisches Gemeindezentrum und die katholische Pfarrei St. Petrus.

Das katholische Gotteshaus wurde 1963 am jetzigen Standort neu errichtet.

Baudenkmäler

In Birlesdorf gibt es mehrere Baudenkmäler, die in der Denkmalliste der Stadt Düren aufgeführt sind:

Sonstiges

Birkesdorf hat eine große Festhalle, in der viele, auch überörtliche, Veranstaltungen stattfinden.

Zwischen der Festhalle Birkesdorf und dem Feuerwehrhaus befindet sich der Festplatz von Birkesdorf. Hier wird u. a. das größte Maifest der Region veranstaltet. Veranstalter ist hierbei die Maigesellschaft Birkesdorf 1985.

Direkt an der Rur liegt ein Freizeitpark mit einem Minigolfplatz, dem einzigen in Düren.

Bekannt wurde Birkesdorf durch den Hit der Bläck Fööss, den Buuredanz (Bauerntanz), in dem ein Tanzvergnügen in Birkesdorf besungen wird.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

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