Mainbullau

Mainbullau
Mainbullau
Wappen von Mainbullau
Koordinaten: 49° 41′ N, 9° 11′ O49.6908649.186426Koordinaten: 49° 41′ 27″ N, 9° 11′ 11″ O
Einwohner: 291 (2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1976
Postleitzahl: 63897
Vorwahl: 09371

Mainbullau ist ein Stadtteil von Miltenberg im Landkreis Miltenberg, Regierungsbezirk Unterfranken, mit knapp 300 Einwohnern. Der Ortsteil liegt auf einem Berg über dem Maintal bei Miltenberg und ist durch seinen Flugplatz bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mainbullau entstand als eine Rodungssiedlung der Rüden von Collenberg (Lehensmänner des Deutschen Ordens), und gehörte ursprünglich zur Cent Kleinheubach. Der Ort wird bereits Mitte des 13. Jahrhunderts im Mainzer Koppelfutterverzeichnis genannt.

Im 16. Jahrhundert hatten die Rüdt von Collenberg ihre beiden Vogteiorte Mainbullau und Rüdenau zu einem eigenen Halsgericht erhoben. Dieses Halsgericht wurde auch nach der Übernahme durch das Bistum Mainz 1659 beibehalten. Der Gerichtsort blieb Rüdenau, da aber das Gefängnis fehlte, wurden die Delinquenten seit 1659 nach Miltenberg gebracht, d.h. die Zent Miltenberg um beide Orte erweitert. Im durch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges fast entvölkerten ehemals evangelischen Ort siedelten die Bischöfe ab 1668 wieder katholische Bauern an. 1803 wurde das Dorf bei der Säkularisation dem Fürstenhaus Leiningen zugeschlagen, dann dem Großherzogtum Baden und schließlich dem Großherzogtum Hessen. Bayern erhielt dann durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 endgültig die Oberhoheit. Mainbullau als selbstständige Gemeinde wurde 1976 Stadtteil von Miltenberg.

Kirche

Die Kirche St. Katharina ist wohl mehrfach überbaut. Der dreigeschossige Turm und Chor sind frühgotisch und den Stilformen zufolge etwa um 1300 erbaut. An der Südseite befindet sich eine Steinplatte mit drei Öffnungen - eine römische Spolie, wahrscheinlich eine Hypokaustplatte.[1] Das Langhaus wurde 1799 errichtet. Der Chor des Ostturms hat ein Rippenkreuzgewölbe, steil geprägte Rippen enden in einem runden Schlussstein mit Vierblatt und Eicheln. An der Stirnkante befindet sich eine Spottmaske mit ausgestreckter Zunge. Das spitzbogige Fenster auf der Ostseite ist wohl noch original. Die Sakristei liegt südlich des Chores. Das flachgedeckte Langhaus hat drei Fensterachsen. Im Portal befindet sich eine Nische mit einer Holzfigur der St. Katharina.

Gegenwart

Seit 1960 existiert ein Segelflugplatz im Ort, der heute neben den Versorgungsanlagen eine eigene Werft und Flugzeughalle (seit 1996) hat. Seit 1968 ist der Flugplatz als Verkehrslandeplatz mit ganzwöchiger Betriebspflicht eingestuft. Bis zu 30 Motor- und Segelflugzeuge sind hier stationiert.

1996 wurde durch Initiative des 1991 gegründeten Heimatvereins durch Umbau des sogenannten Milchhäusle ein neues Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut.

Seit 2007 besteht das Energieforum Miltenberg-Aschaffenburg e.V., das von Mainbullauer Bürgern ins Leben gerufen wurde. Das Ziel des Energieforums ist eine 100%ige Energieversorgung des Untermaingebietes mit regenerativen Energien.

Im Ort herrscht ein reges Vereinsleben, getragen durch Freiwillige Feuerwehr, Heimat- und Sportverein.

Im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" vertritt Mainbullau den Landkreis Miltenberg auf Bezirksebene. Durch die Dorferneuerung der letzten 2 Jahrzehnte wurde die Infrastruktur verbessert und das äußere Erscheinungsbild des Ortes verschönert. Eine eue Dorfmitte, sowie ein Spielplatz und ein Freizeitgelände, die durch über 2000 Arbeitsstunden neu gestaltet wurden, prägen den Ort.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Miltenberg, R. Oldenbourg Verlag GmbH, München, 1981, S. 201 f. ISBN 3-486-50472-X

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