- Landkreis Miltenberg
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Wappen Deutschlandkarte 49.769.23Koordinaten: 49° 46′ N, 9° 14′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Verwaltungssitz: Miltenberg Fläche: 715,68 km² Einwohner: 128.341 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: MIL Kreisschlüssel: 09 6 76 NUTS: DE269 Kreisgliederung: 32 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Brückenstraße 2
63897 MiltenbergWebpräsenz: Landrat: Roland Schwing (CSU) Lage des Landkreises Miltenberg in Bayern Der Landkreis Miltenberg ist ein Landkreis im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Aschaffenburg und die kreisfreie Stadt Aschaffenburg, im Osten der Landkreis Main-Spessart und der baden-württembergische Main-Tauber-Kreis, im Süden der ebenfalls baden-württembergische Neckar-Odenwald-Kreis und im Westen der hessische Odenwaldkreis sowie der Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Miltenberg hat im Süden und Westen Anteil am Odenwald und im Nordosten am Spessart. Beide Mittelgebirgslandschaften bestimmen fast das komplette Kreisgebiet und werden durch das Maintal getrennt. Der Main erreicht östlich von Faulbach das Kreisgebiet, wo er bis Freudenberg bzw. Kirschfurt die Grenze zu Baden-Württemberg bildet. Westlich von Freudenberg fließt der Main direkt in das Kreisgebiet nach Westen, wendet sich bei Miltenberg nach Norden und verlässt den Landkreis nördlich von Niedernberg und Sulzbach in Richtung Aschaffenburg. Die Landschaft am Main bezeichnet man hier als Untermain-Ebene.
Die höchsten Erhebungen innerhalb des Kreisgebietes im Spessart sind im Altenbucher Forst der Querberg mit 567 Meter, der benachbarte Kropfschnabel mit 550 Meter und die Agneshöhe mit 513 Metern in der Gemarkung Eschau, nahe der Landkreisgrenze zu Aschaffenburg, unweit der Geishöhe. Der Pfaffenberg, 432 Meter, mit seiner Sendeanlage (Gemeinde Bessenbach), bildet die direkte Grenze zum Nachbarlandkreis Aschaffenburg. Als aussermärkisches Gebiet besitzt die Stadt Aschaffenburg ca. 480 Hektar Wald mit dem bekannten Hohe-Wart-Haus.
Die höchste Erhebung im Kreisgebiet des Odenwaldes ist Der Kolli bei Kirchzell-Breitenbach, der mit 547 Metern die Grenze zum Bundesland Baden-Württemberg bildet. Etwa 500 Meter westlich kennzeichnet seit 1837 ein 1,3 Meter hoher Grenzstein das Dreiländereck, an dem die Grenzen von Baden, Bayern und Hessen zusammenstoßen. Gut 4 Kilometer nördlich liegt der Ort Breitenbuch der das „Dach des Landkreises Miltenberg“ darstellt, denn er ist mit 512 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene Ort im Kreisbebiet.
Alle Städte des Kreises - außer Amorbach - liegen im Maintal, das sich seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Industrie-, Verkehrs- und Handelsachse im heutigen Kreisgebiet entwickelt hat.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Miltenberg gehörte vor 1800 überwiegend zum Erzstift Mainz. 1803 kam der südliche Teil zum Fürstentum Leiningen, mit dem er 1806 dem Großherzogtum Baden einverleibt wurde. Ab 1810 gehörte dieses Gebiet zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und kam schließlich 1816 an Bayern. Der nördliche Teil war ab 1803 Teil des Fürstentums Aschaffenburg bzw. ab 1810 des Großherzogtums Frankfurt und kam 1814 an Bayern. Der bayerische Staat errichtete dann die Landgerichte Obernburg und Klingenberg. Im Süden des heutigen Kreisgebiets gab es die sogenannten Herrschaftsgerichte Miltenberg, Kleinheubach und Amorbach. Alle Gerichte gehörten zum Untermainkreis, der ab 1838 in Unterfranken umbenannt wurde. 1848 wurde das Landgericht Miltenberg aus den bisherigen Herrschaftsgerichten Miltenberg und Kleinheubach sowie das Landgericht Amorbach aus dem gleichnamigen Herrschaftsgericht gebildet. Beide bildeten ab 1862 das Bezirksamt Miltenberg. Die beiden Landgerichte Obernburg und Klingenberg bildeten ab 1862 das Bezirksamt Obernburg. 1939 wurde aus den bisherigen Bezirksämtern die Landratsämter bzw. aus den Bezirken die Landkreise.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Obernburg am Main (ohne die Orte Wenigumstadt und Pflaumheim, welche heute Ortsteile von Großostheim, Landkreis Aschaffenburg, sind) mit dem Landkreis Miltenberg und dem Raum Stadtprozelten des bisherigen Landkreises Marktheidenfeld zum neuen Landkreis Miltenberg vereinigt.
Politik
Kreistag
Der Kreistag besteht aus 60 Mitgliedern, die sich wie folgt aufteilen (Ergebnis der Kommunalwahl 2008):
Wappen
Blasonierung
„Unter dem Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Rot ein silberner Wellenpfahl; davor ein sechsspeichiges silbernes Rad; dahinter drei silberne Spitzen“.
Wappengeschichte
Durch die Zusammenlegung der Landkreise Miltenberg und Obernburg am Main entstand der heutige Landkreis Miltenberg. Das Kreisgebiet gehörte bis zur Säkularisation zum größten Teil zum Kurfürstentum Mainz, worauf das „Mainzer Rad“ im Wappen hinweist. Es war auch Bestandteil der Wappen der alten Landkreise Miltenberg (siehe oben) und Obernburg. Der senkrechte Wellenpfahl steht für die geografisch Lage des Landkreises am Main, Der Fluss verläuft im Landkreis von Nord nach Süd. Die Silbernen Spitzen in Rot (der „fränkische Rechen“) weisen auf die Zugehörigkeit zu Franken hin. Die Rauten stehen für Bayern.
Das Wappen wurde am 25. Mai 1977 verliehen.Altes Landkreiswappen
Blasonierung
„Geteilt durch einen waagerechten silbernen Wellenbalken, oben in Rot ein silbernes sechsspeichiges Rad, unten in grün symbolisierte Werkzeuge in Silber“
Wappengeschichte
Das alte Wappen besteht aus einer Kombination des Flusses Main (der silberne Wellenbalken), dem Rad aus dem Wappen des Kurfürstentums Mainz und einigen Handwerkzeugen aus dem Steinmetzberuf. Der Kreis erstreckt sich entlang des Verlaufs des Mains und die Hauptindustrien waren zur Zeit der Gültigkeit des Wappens die Sandsteinverarbeitung, die Landwirtschaft und die Forstwirtschaft und Forstnutzung. Land- und Forstwirtschaft sind durch die Farbe Grün im unteren Teil des Wappens dargestellt. Ein großer Teil des Landkreises gehörte früher zum Kurstaat Mainz, so die Ämter Miltenberg, Amorbach, Klingenberg und Großheubach.
Das Wappen wurde am 2. Oktober 1963 verliehen.Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bayerischen Staatseisenbahnen erbauten 1876 zuerst von Aschaffenburg her eine Strecke mainaufwärts über Obernburg - Klingenberg bis Miltenberg. Diese wurde 1880 in den Odenwald hinein bis Amorbach verlängert und 1899 weiter geführt zu dem badischen Wallfahrtsort Walldürn. Im Maintal erreichte der Bahnbau 1906 Stadtprozelten und 1912 die badische Stadt Wertheim. Der Bahnverkehr wird seit 2005 von dem DB-Betrieb Westfrankenbahn betrieben.
Eine Zweigbahn führte über 16,8 Kilometer, seit Januar 1910, vom Bahnhof Obernburg-Elsenfeld durch das Elsavatal in den Spessart hinein bis Heimbuchenthal. Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Obernburg-Elsenfeld–Heimbuchenthal wurde im Mai 1968 eingestellt.
Ab 1911/12 führte die Bahnlinie Aschaffenburg - Höchst (im Odenwald) auch durch Mömlingen (Landkreis Obernburg), das an dieser Bahnstrecke einen Bahnhof hatte. 1974 wurde diese Bahnlinie eingestellt.
Hauptverkehrsader des Landkreises ist die B 469, welche als Zubringerstraße zur A 3 den Kreis an das Rhein-Main-Gebiet anbindet. Weitere Bundesstraßen, die durch das Kreisgebiet führen, sind die B 47 und die B 426.
Der Main ist als Verbindungsglied der Flüsse Rhein und Donau bedeutend für die europäische Binnenschiffahrt.
Eine Mainfähre verbindet Stadtprozelten mit dem badischen Mondfeld. Zwischen Kirschfurt und dem Städtchen Freudenberg (Baden) führt eine Brücke über den Main. Weitere Mainbrücken innerhalb des Landkreises: Großheubach/Miltenberg Nord - Miltenberg/Bürgstadt, Miltenberg Nord - Miltenberg, Großheubach - Kleinheubach, Klingenberg - Klingenberg/Trennfurt, Elsenfeld - Obernburg, Kleinwallstadt/Sulzbach - Großwallstadt/Niedernberg.
Im Miltenberger Stadtteil Mainbullau liegt ein Flugplatz für Sport- und Segelflugzeuge.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Amorbach (3904)
- Erlenbach am Main (9919)
- Klingenberg am Main (6161)
- Miltenberg (9177)
- Obernburg am Main (8544)
- Stadtprozelten (1602)
- Wörth am Main (4831)
- Bürgstadt (4220)
- Elsenfeld (8822)
- Eschau (3881)
- Großheubach (5028)
- Kirchzell (2298)
- Kleinheubach (3522)
- Kleinwallstadt (5757)
- Mönchberg (2555)
- Schneeberg (1798)
- Sulzbach a.Main (6896)
- Weilbach (2296)
Gemeindefreie Gebiete (9,4 km²)
- Forstwald (4,11 km²)
- Hohe Berg (0,62 km²)
- Hohe Wart (4,68 km²)
- Altenbuch (1279)
- Collenberg (2542)
- Dorfprozelten (1797)
- Eichenbühl (2632)
- Faulbach (2693)
- Großwallstadt (4131)
- Hausen (1914)
- Laudenbach (1379)
- Leidersbach (4851)
- Mömlingen (4929)
- Neunkirchen (1499)
- Niedernberg (4920)
- Röllbach (1753)
- Rüdenau (811)
- Erftal mit Sitz in Bürgstadt
(Markt Bürgstadt und Gemeinde Neunkirchen) - Kleinheubach
(Markt Kleinheubach, Gemeinden Laudenbach und Rüdenau) - Kleinwallstadt
(Markt Kleinwallstadt und Gemeinde Hausen) - Mönchberg
(Markt Mönchberg und Gemeinde Röllbach) - Stadtprozelten
(Stadt Stadtprozelten und Gemeinde Altenbuch)
Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Miltenberg 31 Gemeinden (siehe Liste unten).[3] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben):
frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis Amorbach Amorbach Landkreis Miltenberg Beuchen Amorbach Landkreis Miltenberg Boxbrunn Amorbach Landkreis Miltenberg Breitendiel Miltenberg Landkreis Miltenberg Bürgstadt Bürgstadt Landkreis Miltenberg Eichenbühl Eichenbühl Landkreis Miltenberg Fechenbach Collenberg Landkreis Miltenberg Großheubach Großheubach Landkreis Miltenberg Hambrunn Schneeberg Landkreis Miltenberg Heppdiel Eichenbühl Landkreis Miltenberg Kirchzell Kirchzell Landkreis Miltenberg Kleinheubach Kleinheubach Landkreis Miltenberg Laudenbach Laudenbach Landkreis Miltenberg Mainbullau Miltenberg Landkreis Miltenberg Miltenberg Miltenberg Landkreis Miltenberg Neunkirchen Neunkirchen Landkreis Miltenberg Ottorfszell Kirchzell Landkreis Miltenberg Preunschen Kirchzell Landkreis Miltenberg Reichartshausen Amorbach Landkreis Miltenberg Reistenhausen Collenberg Landkreis Miltenberg Richelbach Neunkirchen Landkreis Miltenberg Riedern Eichenbühl Landkreis Miltenberg Rüdenau Rüdenau Landkreis Miltenberg Schippach Miltenberg Landkreis Miltenberg Schneeberg Schneeberg Landkreis Miltenberg Umpfenbach Neunkirchen Landkreis Miltenberg Watterbach Kirchzell Landkreis Miltenberg Weckbach Weilbach Landkreis Miltenberg Weilbach Weilbach Landkreis Miltenberg Wenschdorf Miltenberg Landkreis Miltenberg Windischbuchen Eichenbühl Landkreis Miltenberg Schlösser und Burgen im Landkreis Miltenberg
- Fürstlich-Leiningensches Palais Amorbach, Amorbach
- Templerhaus in Amorbach
- Ruine Clingenburg, Klingenberg am Main
- Ruine Collenburg, Dorfprozelten
- Fechenbacher Schloss, Collenberg
- Ruine Henneburg, Stadtprozelten
- Klingenberger Stadtschloss, Klingenberg am Main
- Schloss Laudenbach, Laudenbach
- Schloss Löwenstein, Kleinheubach
- Mildenburg, Miltenberg
- Burgruine Wildenberg, Kirchzell
- Wasserschloss Sommerau, Eschau
- Wasserschloss Oberaulenbach, Eschau
- Burgruine Wildenstein, Eschau
Sonstiges
Seit 1996 findet im Turnus von zwei Jahren der Internationale Chorwettbewerb des Landkreises Miltenberg am zweiten Juliwochenende im Elsenfelder Bürgerzentrum statt.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
- ↑ http://geschichte-on-demand.de/miltenberg.html
Weblinks
Commons: Landkreis Miltenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Geschichtsportal Bayerischer Untermain
- Literatur von Landkreis Miltenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Miltenberg: Amtliche Statistik des LStDV
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