Mainzer Zeitung

Mainzer Zeitung

Die Mainzer Zeitung war eine liberale Zeitung mit Sitz in Mainz, die von 1801 bis 1851 erschien.

Ab 1801 wurde die Mainzer Zeitung von der Mainzer Rochushospitals-Druckerei verlegt. Im Jahre 1812 erwarb der Mainzer Drucker Theodor von Zabern das Privileg zum Druck der Zeitung von der Druckerei, da es im damals französischen Mainz nicht gestattet war, eine neue Zeitung zu gründen.

Von 1816 bis 1822 redigierte der Mainzer Professor Friedrich Lehne die Zeitung.[1] Zu seiner Zeit wurde sie liberaler und kritischer, es wurde vermehrt auf politische Missstände aufmerksam gemacht wie Zensurbestrebungen und restaurative gesellschaftliche Tendenzen. Unter Lehne wurde die Mainzer Zeitung zum wichtigsten Presseorgan im Großherzogtum Hessen, auch wenn die Regierung in Darmstadt das Erscheinen 1822 vorübergehenden verbot und Lehne ablösen ließ.

1832, nach dem Hambacher Fest, wurde die Pressezensur durch neue Gesetze noch verschärft. Ab 1838 redigierte der Geograph, Publizist und spätere Konsul Karl Andree die Zeitung.

Im Jahr 1848 schließlich ergriff die Zeitung unter ihrem neuen Redakteur Ludwig Bamberger Partei für die Revolution. Zu dieser Zeit schloss sich auch der Revolutionär Friedrich Jacob Schütz der Redaktion an. Bamberger musste die Zeitung bald verlassen.[2] Auch der Widerstand gegen die besonders konservative Ausprägung des Katholizismus, dem „Ultramontanismus“, der eine Einheit von Staat und Kirche unter ihrem Primat sowie eine Rekatholisierung der Welt erreichen wollte wurde unter anderen von der Zeitung getragen.[3]

Die Mainzer Zeitung blieb kritisch, aber die Pressezensur wurde erneut verschärft. Man versuchte zunächst noch, ein erneutes Verbot zu umgehen, indem man die Zeitung in Mainzer Abendpost umbenannte, doch Ende 1851 wurde die Zeitung endgültig verboten.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Friedrich Schütz: Provinzialhauptstadt und Festung des Deutschen Bundes (1814/16-1866) in: Hrsg.: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz - Die Geschichte der Stadt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1998 (Erstauflage).
  2. Die Geschichte des Verlags Victor von Zabern in: Hrsg.: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz - Die Geschichte der Stadt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1998 (Erstauflage).
  3. Hermann-Josef Braun: Das christliche Mainz im 19. und 20. Jahrhundert, in: Mainz - Die Geschichte der Stadt
  4. Staats- und Universitätsbibliothek Bremen: Zeitungen und Zeitungsähnliche Periodika, S. 81

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mainzer Hauptbahnhof — Mainz Hbf Bahnhofsdaten Kategorie Fernverkehrsknoten Art …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Carneval-Verein — Fastnachtsfahne des MCV auf dem Mainzer Marktplatz …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Jakobinerklub — Versammlung des Mainzer Jakobinerclubs im ehemaligen kurfürstlichen Schloss …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Eisenbahntunnel — Die beiden Tunnelröhren von Mainz Hbf aus gesehen links: Tunnel Mainz Hauptbahnhof rechts: Neuer Mainzer Tunnel seit September 2010 …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Hofsänger — Sitz: Mainz / Deutschland Gründung: 1926 Gattung: Männerchor Gründer: Jakob Treichler Leiter: Michael Christ Stimmen …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Schinken — Der Mainzer Schinken war eine Bezeichnung der Metzger in und um Mainz für einen nach einem bestimmten Rezept hergestellten Schinken. Noch bis zum Ersten Weltkrieg exportierte Mainz ihn, unter dem französischen Namen Jambon de Mayence, als… …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Ranzengarde — Zweck: Vorsitz: Lothar Both Gründungsdatum: 1837 Mitgliederzahl: ca. 600 Sitz: Mainz Website …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer FSV — 1. FSV Mainz 05 Voller Name 1. Fußball und Sportverein Mainz 05 e.V. Gegründet 16. oder 27. März 1905 …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Rosenmontagszug — Zugen(d)te Rosenmontagszug 2004 Der Mainzer Rosenmontagszug ist ein jedes Jahr am Rosenmontag stattfindender Fastnachtsumzug in Mainz. Seit dem ersten Rosenmontagszug 1838 fand er insgesamt 110 Mal (Stand 2011) statt und gilt als der Höhepunkt… …   Deutsch Wikipedia

  • Mainzer Straßenbahn — Triebwagen 93 aus dem Jahre 1929, Mainz Die Mainzer Straßenbahn ist eine Straßenbahn in Mainz, die seit 1904 elektrisch betrieben wird. Inhaltsverzeichnis 1 Liniennetz 2 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”