Mampe Halb und Halb

Mampe Halb und Halb

Mampe Halb und Halb ist ein Magenbitter aus Bitterorangen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich wurde er 1831 vom praktischen Arzt und Königlich Preußischen Geheimen Sanitätsrat Dr. med. Carl Mampe im pommerschen Stargard als Mittel gegen Cholera aus Kräutern und Schnaps zusammengebraut und in Apotheken verkauft. Carl Mampe gab das Rezept an seine Stiefbrüder Ferdinand Johann Mampe und Carl Mampe weiter, die beide Firmen zur Produktion gründeten. Ab 1837 wurde die Produktion von Ferdinand Johann Mampe in Stargard in Hinterpommern aufgenommen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hamburg verlegt wurde. Ab 1852 produzierte der gleichnamige Stiefbruder Carl Mampe in Köslin, bis er 1877 die Carl Mampe AG in Berlin gründete und den Betrieb dorthin verlegte.[1] Zum Vertrieb existierten die unter dem Namen „Mampe’s gute Stube” geführten Gaststätten.[2] Beide Unternehmen vertrieben den Magenbitter deutschlandweit und standen in Konkurrenz miteinander. 1965 entschieden sich die Berliner Carl Mampe AG, die seit 1964 dem Chef der Feinwaschmittelfabrik Rei-Werke, Willi Maurer, gehörte, und die Hamburger F.J. Mampe KG zu einer Zusammenarbeit.[3]

Abgeleitete Verwendung des Likörnamens

Junge „Halbjuden“ in Berlin nannten sich in der Zeit des Nationalsozialismus nach dem Magenbitter „Mampe Halb und Halb“ – mit bitterem Beigeschmack. Im Zweiten Weltkrieg nannten sich die jüdischen Soldaten der Wehrmacht ebenfalls „Mampe halb und halb“.[4]

Werbung

Seit 1951 ist ein Elefant das Logo des Magenbitters der Berliner Carl Mampe AG, der auch als Anhänger die Flaschen ziert. Zwei Elefanten im Berliner Zoo wurden 1957 nach dem Namen des Firmengründers Carl und Mampe genannt.[2]

Der Berliner Slogan aus dem Jahre 1962 lautete: „In diesem Falle braucht man ihn, Mampe Halb und Halb Berlin.“[2]

Der Slogan aus dem Jahr 1969 hieß: „Mampe Halb und Halb ist eine ganze Sache.“[2]

In den 1970er Jahren war Mampe Trikotsponsor des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin.[2]

Das Hamburger Unternehmen warb mit einem Mönch.[4]

Volksmund

Sind’s die Augen, geh’ zu Mampe,
gieß’ Dir einen auf die Lampe,
kannste allet doppelt sehn
brauchst nich mehr zu Ruhnke[5] gehn.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mampe gegen Mampe. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1956 (online).
  2. a b c d e f werbefiguren-museum.de
  3. Aus Unternehmungen: Namensstreit beigelegt. In: Die Zeit, Nr. 30/1965
  4. a b „Hitlers jüdische Soldaten“: Mampe halb & halb: Ein neues Buch arbeitet die Geschichte jüdischer Soldaten innerhalb der deutschen Wehrmacht auf.haGalil
  5. Ruhnke hat den Werbespruch „Sind’s die Augen, geh’ zu Ruhnke.“

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