Manfred Liebscher

Manfred Liebscher

Manfred Liebscher (* 18. November 1930 in Holzhau) ist ein deutscher Autor, ehemaliger Kriminalist und Archivar sowie Oberstleutnant des Ministerium für Staatssicherheit der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Liebscher wuchs in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges bei seiner Großmutter in einem erzgebirgischen Dorf auf. Mit zwölf Jahren wurde er als Knecht zu einem Bauern in ein Nachbardorf gegeben. Diesem lief er nach ungerechter Behandlung davon. Später erlernte er den Beruf eines Sattlers. Nach Ende der Lehre arbeitete er in einer Polsterei. Als diese geschlossen wurde, ging er als Bergmann zur Wismut.

Mit 18 Jahren bewarb er sich für den Polizeidienst. Über die kasernierte Volkspolizei gelangte er zur NVA. Dort stieg er bis zum Oberleutnant auf und arbeitete in einem Wehrkreiskommando. An der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät erwarb er die Sonderreife um Forstwirtschaft studieren zu können. Wegen einer angeborenen Hüftluxation konnte er jedoch die als Grundlage für den Försterberuf benötigte Waldarbeiterausbildung nicht aufnehmen.

1958 warb ihn das Ministerium für Staatssicherheit. Ab 1959 arbeitete in dessen Untersuchungsabteilung, zuerst in Karl-Marx-Stadt und ab 1960 in Berlin an der Untersuchung von Militärstraftaten. Später wirkte er im NS-Archiv des MfS an der Untersuchung von Nazi- und Kriegsverbrechen. Als dieses Archiv nach der deutschen Wiedervereinigung in das Bundesarchiv in Koblenz überging, wurde er nur für kurze Zeit übernommen.

In Gisela Karaus Stasiprotokolle. Gespräche mit ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war Liebscher einer der 13 Interviewpartner. Als Rentner begann Liebscher mit dem Schreiben - zunächst nur für die Enkel. Seine Autobiografie Im Paradies der Erinnerungen… erschien in drei Auflagen. Manfred Liebscher arbeitet zur Zeit an einem historischen Roman über das Erzgebirge.

Literatur

  • Gisela Karau: Stasiprotokolle. Gespräche mit ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR dipa Verlag, Frankfurt am Main 1992 ISBN 3-7638-0182-0

Werke

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liebscher — ist der Name von Dierck Ekkehard Liebscher (* 1940), deutscher Physiker Georg Liebscher (1853 1896), deutscher Pflanzenbauwissenschaftler Hans Jürgen Liebscher (* 1936), deutscher Hydrologe Heinz Liebscher, deutsche Philosoph Joachim Liebscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lie — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Urania Universum — Die DDR Anthologie Urania Universum ist eine Buchreihe von populärwissenschaftlichen Jahrbüchern für Wissenschaft, Technik, Kultur, Sport und Unterhaltung des ehemaligen Urania Verlages Leipzig/Jena. Bände erschienen in den Jahren 1955… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (7. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder der Volkskammer der DDR in der 7. Wahlperiode (1976 1981). Zusammensetzung Bei der Volkskammerwahl 1976 stimmten nach offiziellen Angaben 99,86 % der Wähler für den Wahlvorschlag der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Persönlichkeiten — Bekannte Wiener Persönlichkeiten A Carlo Abarth, in Italien lebender österreichischer Automobilrennfahrer und Tuner Emil Abel, Chemiker Othenio Abel, Paläontologe und Evolutionsbiologe Walter Abish, US amerikanischer Schriftsteller Kurt Absolon,… …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich — In dieser nicht vollständigen Liste sind Besitzer des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich von 1952 mit kurzen Angaben zur Person und, wenn bekannt, zum Anlass der Verleihung aufgeführt. Bei den Berufs bzw.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bayrle — Thomas Bayrle (* 7. November 1937 in Berlin) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Video Künstler. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Ausstellungen 4 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • HfG Offenbach — Vorlage:Infobox Hochschule/Logo fehltVorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main Gründung 1832 Ort Offenbach am Main Bundesland Hessen Staat Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Hochschule für Gestaltung Offenbach — Vorlage:Infobox Hochschule/Logo fehltVorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main Gründung 1832 Ort Offenbach am Main Bundesland Hessen Staat Deutschland …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”