- Marcel Cremer
-
Marcel Cremer (* 1955 in Crombach bei Sankt Vith in Belgien; † 20. Dezember 2009 in Köln)[1] war ein belgischer Regisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cremer wurde 1955 in Crombach bei St. Vith in Belgien geboren. Er studierte Germanistik, Niederlandistik und Theaterwissenschaft an der Université de l’Etat in Lüttich. 1979 gründete er "Agora, das Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens". Seit der Gründung des Theater war er künstlerischer Leiter, Regisseur und Autor des Ensembles. Marcel Cremer arbeitete zudem als Gastregisseur in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien.
In seiner Arbeit spielt das "autobiographische Theater" eine zentrale Rolle, dessen Begriff er maßgeblich geprägt hat. Die Methode geht davon aus, dass "der Reichtum eines Spielers, eines jeden Menschen"[2] seine Biographie ist.
Auszeichnungen
Im Laufe seiner Tätigkeit als Regisseur erhielt Marcel Cremer zahlreiche Auszeichnungen für seine Inszenierungen, u.a.: den Kölner Theaterpreis, den Theaterpreis der Stadt Göppingen, den Marburger Kinder- und Jugendtheaterpreis, den Hauptpreis der Presse, den Preis der Jury und den Preis der Stadt Huy des Festivals “ Rencontres Théâtre Jeunes Publics“ in Huy und den Traumspiele-Preis: dotiert mit einer integralen Verfilmung und Ausstrahlung von „Der kleine rote Prinz“ durch das ZDF. Für sein Theater-Buch "Der unsichtbare Zuschauer" wurde er mit dem Preis des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft ausgezeichnet (Februar 2010).[3]
Inszenierungen beim AGORA Theater, Belgien
- Die Ermittlung, von Peter Weiss [1981]
- Martha, die letzte Wandertaube, von Dietmar Roberg [1981]
- Soldaten. Eine Collage zum Thema Militär [1983]
- Baal, von Bertolt Brecht [1983]
- Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, von Friedrich Karl Waechter [1984]
- Aquarium. Eine Vision vom Tode des Individuums im Wasser [1985]
- K, nach Motiven aus dem Roman “Der Prozess” von Franz Kafka [1986]
- Der Zauberpinsel, von Edmund Stoffels & Marcel Cremer nach einem chinesischen Märchen [1986]
- Algunas Bestias. Ein poetisches Plädoyer für die Menschenrechte mit Gedichten von Pablo Neruda, Bertolt Brecht, Yannis Ritsos, Nazim Hikmet, Federico Garcia Lorca [1988]
- Schnarchen Steine nachts , von Helga Schaus - Kohnen, Marcel Cremer & Ensemble [1988]
- Jubiläum, von George Tabori [1990]
- Schräge Vögel, von Marcel Cremer & Ensemble [1990]
- Kolibris im Kopf, von Peter Hauser [1992]
- VW, belgisch-deutsche Co-Produktion, mit Musik von Tom Waits und einem Gedicht von Karl Valentin [1992]
- Der stumme See, von Roland Schumacher, Marcel Cremer & Ensemble [1992]
- Irgendwo | Quelque Part, nach “Das Märchen vom Wünschen” von Arthur West [1993]
- Der weiße Dampfer | Le Blanc navire, nach Motiven der gleichnamigen Erzählung von Tschingis Aitmatow [1994]
- Pilgrims, belgisch-deutsche Co-Produktion [1995]
- Wolkenschaf und Regenhund, von Marcel Cremer & Ensemble [1995]
- Ö et NOUS, Co-Produktion Österreich/Wales/Belgien, zum Thema 1000 Jahre Österreich [1996]
- Mai 1917, Co-Produktion Deutschland/Frankreich/Belgien [1996]
- Woyzeck, von Georg Büchner [1996]
- Prinzessin Bammel | Princesse Trouillette | Prinsessje Angsthaas, von Marcel Cremer & Ensemble [1997]
- Romeo & Juliet, nach William Shakespeare [1999]
- Die Kartoffelsuppe | La soupe à la patate, von Helga Schaus & Marcel Cremer [1999]
- Der kleine rote Prinz | Le petit prince écarlate, von Marcel Cremer & Ensemble [2000]
- Der Mann, der die Bäume pflanzte, von Marcel Cremer in Zusammenarbeit mit Roland Schumacher [2001]
- Die Rabenfrau | Le femme corbeau, von Marcel Cremer, Co-Produktion mit Studiobühne Köln [2002]
- Rabennacht | La nuit des corbeaux, von Marcel Cremer. Co-Produktion mit Theater Marabu [2002]
- Das schwimmende Nest | Le nid flottant. Nach Motiven aus “Der Junge und das Meer” von Tschingis Aitmatov. [2003]
- Mein erster Lehrer | Mon premier institutéur, von Marcel Cremer [2004]
- Die Kreuzritter | Les Croisés, von Marcel Cremer & Ensemble [2005]
- Das Pferd aus Blau | Le Cheval de Bleu | Het Paard van Blauw, von Marcel Cremer [2006]
- Der gute Hirte | Le bon berger, von Marcel Cremer [2007]
- Wanted Hamlet, von Marcel Cremer & Ensemble, in Zusammenarbeit mit der Studiobühne Köln. [2008]
- Deux ennemis inséparables | Zwei unzertrennliche Feinde, von Marco Baliani & Maria Maglietta [2008]
Literatur
- Marcel Cremer: Momentaufnahmen des Autobiographischen Theaters – mein Ich und mein Du. – In: Ingrid Hentschel, Klaus Hoffmann, Florian Vaßen (Hrsg.): Brecht & Stanislawski und die Folgen. Berlin: Henschel 1997.
- Marcel Cremer: Der unsichtbare Zuschauer. Eigenverlag, 2006.
- Marcel Cremer: AGORA Stücke 1, 2, 3. Eigenverlag, 1993.
- Marcel Cremer: AGORA Stücke 4, 5, 6, 7. Eigenverlag, 1998.
- Marcel Cremer: Rabennacht - la nuit des corbeaux. Eigenverlag, 2002.
- Marcel Cremer: AGORA Stücke 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16. Eigenverlag, 2009.
- Emile Lansman. Des oiseaux à Hamlet. 2009. ISBN 978-2872827183
- Emile Lansman. Marcel Cremer et le Théâtre AGORA. Au-delà de la grande prairie. 2009. ISBN 978-2872827152
Weblinks
- AGORA Theater Belgien
- Portrait beim Theaterstück Verlag München
- Bericht über "Die Kreuzritter" im ZDF
Einzelnachweise
Kategorien:- Gestorben 2009
- Theaterregisseur
- Autor
- Geboren 1955
- Belgier
- Mann
Wikimedia Foundation.