Marie Veit

Marie Veit

Marie Veit (* 18. August 1921 in Marburg (Lahn)[1]; † 14. Februar 2004 in Köln) war eine deutsche Theologin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marie Veit, Tochter von Professor Otto Veit und Frida Veit geb. Meinshausen[2], studierte in Marburg, Jena und Halle Evangelische Theologie und promovierte 1946 bei Rudolf Bultmann über „Die Auffassung der Person Jesu im Urchristentum nach den neuesten Forschungen.“[1]. Ab 1947 war sie Religionslehrein am Hildegardis-Lyzeum für Mädchen (damals in der Lotharstraße, heute Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in der Leybergstraße), einem Kölner Mädchengymnasium, wo unter anderem Dorothee Sölle zu ihren Schülerinnen gehörte[3].

Marie Veit war von 1961 bis 1972 im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Köln-Nord und von 1964 bis 1972 im Presbyterium der Clarenbachgemeinde Köln-Braunsfeld aktiv. In dieser Gemeinde wurde sie als Predigthelferin ordiniert.

1972 wurde sie als Professorin für Religionsdidaktik an die Justus-Liebig-Universität Gießen berufen, wo sie bis zu ihrer Emeritierung 1989 lehrte. Am 9. April 2003 wurde sie von Bundespräsident Johannes Rau mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Vom Oberbürgermeister der Stadt Köln erhielt sie den Orden für verdiente Bürgerinnen und Bürger.

Marie Veit verstarb am 14. Februar 2004 im Clarenbachstift Köln-Braunsfeld. Am 8. März 2004 wurde sie im Familiengrab auf dem Kölner Melatenfriedhof beerdigt.

Politisches Engagement

Geprägt durch die Bekennende Kirche, wo sich ihre Eltern engagiert hatten, vertrat Veit ein „nicht kirchliche[s], aber radikale[s] Christentum‟[3]. Sie engagierte sich in der Kirchlichen Bruderschaft im Rheinland, trat gegen die Wiederbewaffnung und die Gefahren eines Atomkrieges ein. 1968 war sie Mitinitiatorin des Politischen Nachtgebets in der Antoniterkirche (Köln), 1973 begründete sie die Christen für den Sozialismus in Deutschland mit. Aufgrund ihrer Vorträge, Gottesdienste und Diskussionsteilnahmen wurde sie mit einer alten Missionarin verglichen, die durchs Land zieht[4], mit sich selbst identisch und durch und durch glaubwürdig.[1]

Von 1986 bis zu ihrem Tode war sie Mitherausgeberin der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik

Werke (Auswahl)

  • Die Auffassung von der Person Jesu im Urchristentum nach den neuesten Forschungen, Marburg (Lahn): Bauer, 1946
  • Glaubensbekenntnisse, Wuppertal: Jugenddienst-Verlag, 1971
  • Stumme können selber reden, Wuppertal: Jugenddienst-Verlag, 1978
  • Sichtweisen in Theologie und Religionspädagogik, Giessen : Fachbereich Religionswiss. d. Justus-Liebig-Univ., 1981
  • Theologie muss von unten kommen, Wuppertal: Hammer, 1991
  • Vom Charme Gottes reden, Biberach an der Riss: Höhn, 2002

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Paul Gerhard Schoenborn, Marie Veit zum 80. Geburtstag, Transparent-Extra 63/2001
  2. R. Ortmann, Prof Dr. Otto Veit, Ein Nachruf und ein Stück Geschichte der Kölner Anatomie, Acta Anatomica 1976;94:161-168
  3. a b Dorothee Sölle, Gegenwind. Erinnerungen, Hamburg, 1995
  4. Fulbert Steffensky, Marie Veit †, Blätter für deutsche und internationale Politik 4/2004, S. 411

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Veit Harlan — lors de son procès, en 1949, à Hambourg …   Wikipédia en Français

  • Veit Relin — (* 24. September 1926 in Linz; eigentlich Josef Pichler) ist ein österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie (als Schauspieler) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Marie-Theres Relin — Marie Theres Kroetz Relin (* 30. Juni 1966 in München) ist eine deutsche Schauspielerin, Autorin und Journalistin. Marie Theres Relin ist die Tochter der Schauspielerin Maria Schell und des Filmregisseurs Veit Relin. Sie wuchs in Heberthal bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Steiss — Marie Galouzeau de Villepin, dite Marie Steiss, née à Washington le 8 mai 1986, est un mannequin international de nationalité française vivant principalement à New York (États Unis)[réf. nécessaire]. Elle est aussi comédienne et chanteuse.… …   Wikipédia en Français

  • Marie Freifrau von Bernus — (Marie Cornelie Magdalen Freifrau von Bernus), geborene du Fay (* 1819; † 1887), stammte aus einer wohlhabenden großbürgerlichen Frankfurter Familie mit calvinistisch geprägten Vorfahren aus Valenciennes im Hennegau nahe Antwerpen im heutigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Marie-Josèphe de Portugal — Le duc Charles Théodore Marie Josèphe de Braga …   Wikipédia en Français

  • Marie Theres Kroetz-Relin — Marie Theres Kroetz Relin, 2011 Marie Theres Kroetz Relin (* 30. Juni 1966 in München) ist eine österreichisch Schweizer[1] Schauspielerin, Autorin und Journalistin …   Deutsch Wikipedia

  • Marie-Josephe de Portugal — Marie Josèphe de Portugal Marie Josèphe de Portugal Marie Josepha de Bragance, infante du Portugal, née le 19 mars 1857, décédée le 11 mars 1943. Fille de l ex roi Michel Ier de Portugal et de Adélaïde de Löwenstein Wertheim. Marie Josepha de… …   Wikipédia en Français

  • Marie-Josèphe De Portugal — Marie Josepha de Bragance, infante du Portugal, née le 19 mars 1857, décédée le 11 mars 1943. Fille de l ex roi Michel Ier de Portugal et de Adélaïde de Löwenstein Wertheim. Marie Josepha de Portugal épousa en 1874 Charles Théodore, duc en… …   Wikipédia en Français

  • Marie-josèphe de portugal — Marie Josepha de Bragance, infante du Portugal, née le 19 mars 1857, décédée le 11 mars 1943. Fille de l ex roi Michel Ier de Portugal et de Adélaïde de Löwenstein Wertheim. Marie Josepha de Portugal épousa en 1874 Charles Théodore, duc en… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”