- St. Marienkirche (Minden)
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Die St. Marienkirche ist eine im ostwestfälischen Minden gebaute Kirche und geht auf das Ende des 10. Jahrhunderts in Minden gegründete Marienstift zurück. Um 1022 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen und Stück für Stück erweitert. Zunächst noch ohne Turm wurde dieser später südlich neben die eigentliche Kirche angebaut. Die St. Marienkirche ist seit der Reformation eine evangelische Pfarrkirche mit einem Renaissance-Taufstein von 1598.[1] Aus der gleichen Zeit stammt das bedeutende Epitaph des Obersten Georg von Holle an der südlichen Chorwand.[2]
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte der Marienkirche
Zur Zeit von Bischof Siegbert wurde um 1022 mit dem Bau der Kirche begonnen, die zunächst noch keinen Turm aufwies. Zwischen 1036 und 1056 wurde die Kirche von Bischof Bruno geweiht. Die Entstehungszeit des dreiseitigen Kreuzganges ist unbekannt. Im 12. Jahrhundert erhielt die Kirche ein romanisches Gewölbe. Etwa um 1255 begann der Bau des Turms.
Im 14. Jahrhundert wurde eine Sakristei angebaut. Die Stephanuskapelle im Norden des Turms wurde abgerissen. Die ehemals einschiffige Kirche wurde zu einer dreischiffigen Hallenkirche mit gotischen Seitenschiffen umgebaut. Es entstand die gotische Turmkapelle als Chor der Stiftsdamen.
Nach der Säkularisation 1811 dienten die Klostergebäude militärischen Zwecken. Die Kirche diente als Pfarrkirche. Im Jahre 1922 kaufte die Gemeinde die Klostergebäude zurück. Im Jahr 1945 wurde die Einrichtung stark beschädigt. Bis 1975 dienten die Gebäude überwiegend als Wohnanlage für Mitarbeiter der Kirche. An die Stelle der alten Klostergebäude trat in den 1970er Jahren, teilweise unter Einbeziehung alter Bausubstanz, ein neues Gemeindezentrum. Reste des mittelalterlichen Kreuzganges sind erhalten.
Geschichte des Stifts
Bei der Wittekindsburg hatte eine Klause bestanden, in der eine Klausnerin namens Thetwif lebte. Diese Klause ließ Bischof Milo von Minden zu einem Frauenkloster mit Benediktinerregel ausbauen. Die Einrichtung wurde 993 von Otto III. privilegiert. Geweiht war sie Maria und Blasius. Aber bereits unter dessen Nachfolger Ramward wurde die Gemeinschaft wohl 1009 nach Minden verlegt.[3] Im Jahr 1421 wurde die Einrichtung in ein Damenstift umgewandelt. Der Schritt wurde durch Papst Martin V. und Julius III. bestätigt. Mit der Reformation nahm dieses nun nur noch evangelische Stiftsdamen auf. Im Jahr 1810 wurde es aufgehoben.
Orgel
Die Orgel in St. Marien wurde von der Firma Hartwig Späth (Freiburg) erbaut.[4]
I Hauptwerk C–g3
1. Bourdon 16' 2. Prinzipal 8' 3. Rohrflöte 8' 4. Salicional 8' 5. Oktave 4' 6. Spitzflöte 4' 7. Quinte 22/3' 8. Superoktave 2' 9. Mixtur V 10. Cornett V 8' 11. Fagott 16' 12. Trompete 8' Tremulant II Schwellwerk C–g3 13. Geigenprinzipal 8' 14. Holzflöte 8' 15. Viola da Gamba 8' 16. Vox coelestis 8' 17 . Fugara 4' 18. Flauto dolce 4' 19. Nazard 22/3' 20. Flageolett 2' 21. Tierce 13/5' 22. Plein jeu III-V 23. Scharf IV 24. Vox humana 8' Tremulant III Schwellwerk C–g3 25. Flûte harmonique 8' 26. Bourdon 8' 27. Flûte octaviante 4' 28. Octavin 2' 29. Trompette harm. 8' 30. Hautbois 8' 31. Clairon 4' Tremulant Pedal C–f1 32. Prinzipal 16' 33. Subbass 16' 34. Bourdon (Nr. 1) 16' 35. Oktave (Nr. 2) 8' 36. Rohrflöte (Nr. 3) 8' 37. Salicetbass (Nr. 4) 8' 38. Oktave (Nr. 5) 4' 39. Posaune 16' 40. Fagott (Nr. 11) 16' 41. Trompete (Nr. 12) 8' - Koppeln: II/I, III/I, III/II, II 16‘/II, I/P, II/P, III/P,
- Spielhilfen: 2 x 512-fache Setzeranlage, Crescendowalze.
Literatur
- Heiko K. L. Schulze: Klöster und Stifte in Westfalen - eine Dokumentation. Geschichte, Baugeschichte und -beschreibung. In: Géza Jászai (Hrsg.): Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800–1800. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1982, ISBN 3-88789-054-X, S. 387f. (Ausstellungskatalog, Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, 26. September 1982 – 21. November 1982).
- Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 3: Franz Petri (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen. 2. neubearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1970, S. 518, 792 (Kröners Taschenausgabe 273).
Einzelnachweise
- ↑ Georg Speitel: Die Taufsteine in der Klosterkirche Loccum und in St. Marien zu Minden. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 55 (1983), S. 103-110.
- ↑ Georg Speitel: Das Holle-Epitaph in der St. Marienkirche zu Minden. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 56 (1984), S. 113-120.
- ↑ Dietrich W. Poeck: St. Marien in Minden: Stiftung und Erinnerung. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte des Bistums Minden. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 65 (1993), S. 49-70.
- ↑ Näheres zur [http(:)//www(.)st.marien-minden(.)de/orgel.html Späth-Orgel]
Weblinks
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Commons: St. Marien (Minden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Homepage der Gemeinde
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* berücksichtigt sind nur „klassische“ Sakralbauten, aber nicht Kapellen ohne Kirchengemeinde (z. B. die Kapelle Schloss Haddenhausen)
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