Markgrafschaft Montferrat

Markgrafschaft Montferrat
Die Flagge der Markgrafschaft Montferrat: horizontal rot-weiß gestreift mit ungleichen Proportionen der Farben
Wappen der Markgrafschaft Montferrat
Die Hügel des Montferrat
San Salvatore Monferrato.
Belforte Monferrato.

Montferrat (italienisch Monferrato) war im Mittelalter eine Markgrafschaft im Piemont, zwischen Turin und Genua gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Territorium der Markgrafschaft erstreckte sich von Norden nach Süden in zwei getrennten Teilen zwischen den Seealpen und dem Po, umfasste 2750 km² und hatte Monferrato zur Hauptstadt. Karl der Große setzte zur Verwaltung des Landes Grafen ein, die 967 von Otto dem Großen zu Markgrafen erhoben wurden.

Die herrschende Familie nahm an vorderster Stelle an den Kreuzzügen teil, und stellte in den eroberten Ländern eine Reihe von Monarchen, darunter vor allem die zwei Söhne und ein Enkel des Markgrafen Wilhelm V.:

Durch Erbschaft gelangte die Markgrafschaft im 14. Jahrhundert an die Palaiologen, die sie 1533 wiederum an die Gonzaga vererbten. Mit dem Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628–1631) kam ein Teil der Markgrafschaft an Savoyen, der Rest schließlich im Jahr 1703, als Kaiser Leopold I. den Besitz der Gonzaga einzog.

Liste der Markgrafen von Montferrat

Aleramiden

Palaiologen

  • Theodor I. (1305–1338)
  • Johann II (1338–1372)
  • Otto III. (1372–1378)
  • Johann III. (1378–1381)
  • Theodor II. (1381–1418)
  • Johann Jakob (1418–1445)
  • Johann IV.(1445–1464)
  • Wilhelm X. (1464–1483)
  • Bonifatius III. (1483–1494)
  • Wilhelm XI. (1494–1518)
  • Bonifatius IV. (1518–1530)
  • Johann Georg (1530–1533)

Gonzaga


Montferrat ist auch der Name mehrerer Gemeinden in Frankreich:

Literatur

  • Gerhard Köbler: Montferrat. In: Historisches Lexikon der deutschen Länder. 6. Auflage. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44333-8, S. 402, ISBN 3-520-48501-X.
  • Barbara Sasse Tateo: Montferrat. In: Volker Reinhardt: Die großen Familien Italiens. Kröner, Stuttgart 1992, S. 372–377
  • Aldo A. Settia: Mon(t)ferrat, Mgf.en v. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 6, dtv, München 2006, Sp. 799–802.

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