- Casale Monferrato
-
Casale Monferrato Staat: Italien Region: Piemont Provinz: Alessandria (AL) Koordinaten: 45° 8′ N, 8° 27′ O45.1333333333338.45116Koordinaten: 45° 8′ 0″ N, 8° 27′ 0″ O Höhe: 116 m s.l.m. Fläche: 86,32 km² Einwohner: 36.069 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 418 Einw./km² Postleitzahl: 15033 Vorwahl: 0142 ISTAT-Nummer: 006039 Demonym: Casalesi Schutzpatron: Sant’Evasio Website: Casale Monferrato Casale Monferrato ist eine Gemeinde mit 36.069 (Stand 31. Dezember 2010) Einwohnern in der italienischen Provinz Alessandria (AL), Region Piemont.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Casale Popolo, Rolasco, Roncaglia, San Germano, Santa Maria del Tempio, Terranova und Vialarda. Die Nachbargemeinden sind Balzola, Borgo San Martino, Camagna Monferrato, Candia Lomellina, Coniolo, Conzano, Frassineto Po, Morano sul Po, Motta de’Conti, Occimiano, Ozzano Monferrato, Pontestura, Rosignano Monferrato, San Giorgio Monferrato, Terruggia und Villanova Monferrato. Der Schutzheilige des Ortes ist Sant’Evasio.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt am rechten Ufer des Po auf einer Höhe von 116 m über dem Meeresspiegel, umgeben von den Hügeln des Montferrat. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 86,32 km², die Einwohnerdichte beträgt circa 424 Einwohner/km².
Geschichte
Der Bischof von Asti, Sant’Evasio, nannte das kleine Dorf Casale (nach dem italienischen Wort für Landhaus). Die erste schriftliche Erwähnung des Namens datiert auf das Jahr 988.
Nachdem Karl der Große das Dorf der Kirche von Vercelli geschenkt hatte, erlangte sie ihre Freiheit wieder unter der Herrschaft Friedrich Barbarossas. Im Jahr 1215 wurde sie nacheinander von den Truppen Vercellis, Alessandrias und Mailands geplündert, fünf Jahre später wieder aufgebaut und befestigt. Ab 1305 wurde der Ort von den Palaiologen beherrscht, 1474 erlangte die Ansiedlung das Stadtrecht und kam 1559 unter die Herrschaft der Gonzagas aus Mantua, die sie zur Festung machten. Von 1681 bis 1695 gehörte Casale zu Frankreich, das durch Vauban zur modernsten Festung [2] Italiens ausgebaut wurde. So befestigt, widerstand die Stadt dem Angriff Österreich-Ungarns im Jahr 1849.
Wirtschaft
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt als capitale del cemento (Hauptstadt des Zements) bekannt, da dieser in den umliegenden Hügeln gewonnen wurde. Das Unternehmen Buzzi Unicem hat seinen Firmensitz in Casale Monferrato.
Heute sind der Reis-Anbau und die Kultivierung von Wein bedeutende Wirtschaftsfaktoren. Bei Casale Monferrato werden Reben der Sorte Barbera für den Barbera d’Asti, einen Rotwein mit DOCG Status angebaut.
Kultur
Architektur und Kunst
Die Stadt ist reich an kulturellen Besonderheiten. Hervorzuheben sind die romanische Kathedrale Sant’Evasio, ursprünglich aus dem Jahr 742, im 12. Jahrhundert komplett neu errichtet. 1706 wurde sie bei einer Restaurierung modifiziert, im 19. Jahrhundert jedoch in ihren mittelalterlichen Zustand zurückversetzt. An Renaissance-Gebäuden sind die Kirche San Domenico, sowie einige Paläste zu nennen. Das Kloster San Chiara im Zentrum der Stadt beherbergt Bilder von Il Moncalvo.
Die Burg (castello dei Paleologi) ist als militärisches Bauwerk des 15. Jahrhunderts mit einem hexagonalen Grundriss erbaut. Aus dem Jahr 1595 stammt die Synagoge der Stadt, sie gilt als eine der schönsten Europas.
Musik
Im 16. und 17. Jahrhundert war Casale ein Zentrum der italienischen Musik. Viele Komponisten der Zeit arbeiteten in dem Ort, unter ihnen Jean Mouton, Andreas de Silva und Giovanni Pierluigi da Palestrina. Im 17. und 18. Jahrhundert fanden Opern-Premieren von Giulio Cesare Monteverdi, Pietro Alessandro Guglielmi und Pasquale Anfossi in Casale statt.
Literatur
Casale ist Schauplatz von Umberto Ecos Roman Die Insel des vorigen Tages.
Sport
Der Fußballverein der Stadt, AS Casale, wurde im Jahr 1909 gegründet und gewann 1913/14 die italienische Meisterschaft. 1934 stieg er aus der Serie A ab und war seitdem nicht mehr erstklassig.
Söhne und Töchter der Stadt
- Facino Cane de Casale (1360–1412), Condottiere
- Carlo Cozio (1715–1780), Schachmeister
- Giovanni Lanza (1810–1882), Premierminister von Italien
- Ascanio Sobrero (1812–1888), Chemiker und Erfinder des Nitroglycerins
- Leonardo Bistolfi (1859–1933), Bildhauer
- Umberto Caligaris (1901–1940), Fußballspieler und -trainer
- Sergio Castelletti (1937–2004), Fußballspieler
- Roberto Bolle (* 1975), Balletttänzer
Städtepartnerschaften
Literatur
- Ida Leinberger, Walter Pippke: Piemont und Aosta-Tal. Kunst, Kultur und Geschichte im Bogen der Westalpen. 2. Auflage. DuMont Kunstreiseführer, Köln 2001, ISBN 3-7701-4741-3.
Weblinks
- Homepage der Gemeinde (italienisch)
- Informationen bei piemondo.it (italienisch)
- Informationen bei comuni-italiani.it (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
- ↑ Historische Karte als Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Acqui Terme | Albera Ligure | Alessandria | Alfiano Natta | Alice Bel Colle | Alluvioni Cambiò | Altavilla Monferrato | Alzano Scrivia | Arquata Scrivia | Avolasca | Balzola | Basaluzzo | Bassignana | Belforte Monferrato | Bergamasco | Berzano di Tortona | Bistagno | Borghetto di Borbera | Borgo San Martino | Borgoratto Alessandrino | Bosco Marengo | Bosio | Bozzole | Brignano-Frascata | Cabella Ligure | Camagna Monferrato | Camino | Cantalupo Ligure | Capriata d’Orba | Carbonara Scrivia | Carentino | Carezzano | Carpeneto | Carrega Ligure | Carrosio | Cartosio | Casal Cermelli | Casale Monferrato | Casaleggio Boiro | Casalnoceto | Casasco | Cassano Spinola | Cassine | Cassinelle | Castellania | Castellar Guidobono | Castellazzo Bormida | Castelletto Merli | Castelletto Monferrato | Castelletto d’Erro | Castelletto d’Orba | Castelnuovo Bormida | Castelnuovo Scrivia | Castelspina | Cavatore | Cella Monte | Cereseto | Cerreto Grue | Cerrina Monferrato | Coniolo | Conzano | Costa Vescovato | Cremolino | Cuccaro Monferrato | Denice | Dernice | Fabbrica Curone | Felizzano | Fraconalto | Francavilla Bisio | Frascaro | Frassinello Monferrato | Frassineto Po | Fresonara | Frugarolo | Fubine | Gabiano | Gamalero | Garbagna | Gavazzana | Gavi | Giarole | Gremiasco | Grognardo | Grondona | Guazzora | Isola Sant’Antonio | Lerma | Lu
Wikimedia Foundation.