- Martin-Gropius-Bau (Koblenz)
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Der Martin-Gropius-Bau in Koblenz ist das Haupthaus des ehemaligen preußischen Garnisonslazaretts der Festung Koblenz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das von den Architekten Martin Gropius und Heino Schmieden 1876–1877 unter der Leitung des Garnisons-Bau-Inspektors Goldmann errichtete Gebäude befindet sich im Stadtteil Ehrenbreitstein am alten Kolonnenwege nach Aster-Stein,[1] heute Im Teichert 110a. Der Bau wurde in den Jahren von 1878 bis 1893 erweitert. In den 1930er Jahren befand sich hier das Konradhaus der Kapuzinerschule, im Zweiten Weltkrieg eine Schule für Unteroffiziere und ein Reservelazarett.
Nach dem Krieg fanden hier Ausgebombte kurzfristig eine Bleibe, bevor das Gebäude von 1951 bis 1960 wiederum den Kapuziners als Internat diente. 1985 erwarb die Stadt Koblenz die ehemaligen Lazarettbauten, um dort die Grundschule Ehrenbreitsteins unterzubringen. Hierfür wurde schließlich nur das ehemalige Seuchenhaus des Lazaretts hinzugezogen, das Hauptgebäude ging 1989 in Landesbesitz über. Dessen Pläne, im Haus das Landesamt für Denkmalpflege und eine archäologische Sammlung unterzubringen, scheiterten an den immensen Sanierungs- und Ausbaukosten von ca. 15 Millionen Mark.[2]
Nach jahrzehntelangem Leerstand und Sanierungsplanungen, die bis in das Jahr 1996 zurückreichen, konnte 2009 endlich ein Investor gefunden werden, der die teure Sanierung des seit 2008 denkmalgeschützten Gebäudes übernimmt. Die Maßnahme wird vom Land Rheinland-Pfalz mit Fördergeldern unterstützt. Geplant ist die Nutzung des Bauwerks als Wohnhaus, wobei die Ansprüche der Denkmalpflege gewahrt bleiben sollen.[3] Die Sanierungsarbeiten haben Mitte des Jahres 2010 begonnen.
Baubeschreibung
Es ist ein authentisches Dokument der Backsteinbaukunst der Berliner Schule nach Karl Friedrich Schinkel. Der fünfgeschossige Bau ist geprägt von riesigen 3,60 m hohen gewölbten Fenstern mit Sandsteineinfassungen, 4,80 m hohen Decken, einer Klinkerfassade und einem Mittelrisaliten für das Treppenhaus.
Trivia
Der Martin-Gropius-Bau ist Bestandteil des Kurzfilms Gropius von Patrick Dollmann.
Literatur
- Ernst Dziobek: Kriegs- und Befestigungsgeschichte von Coblenz und Ehrenbreitstein bis 1834. Festungs-Geschichte von Coblenz und Ehrenbreitstein 1834 bis 1905 (Maschinenabschrift, Mittelrhein-Museum Koblenz, Bestand Ro 132 & Ro 133).
- Reinhard Kallenbach, Dieter Kerber, Marianne Schwickerath: Sanierung Ehrenbreitstein. Eine Dokumentation der Stadt Koblenz, Koblenz 1999, S. 179–183. ISBN 398060098X
Weblinks
- Initiative zur Entwicklung von Kunst- und Kulturprojekten im Martin Gropius Bau Koblenz
- Mehr Fotos des Baus (Flickr-Album)
Einzelnachweise
- ↑ Dziobek, S. 180f. und S. 186f.
- ↑ Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreisfreie Stadt Koblenz, Stand 27. November 2009, S. 20. Quelle: http://www.gdke-rlp.de/, abgerufen am 20. Dezember 2009 sowie Kallenbach, S. 181f.
- ↑ Gropius-Bau in Ehrenbreitstein soll ein Juwel werden in: Rhein-Zeitung, 18. Oktober 2009
50.3579444444447.6118333333333Koordinaten: 50° 21′ 29″ N, 7° 36′ 43″ OKategorien:- Bauwerk in Koblenz
- Bauwerk am Mittelrhein
- Kulturdenkmal in Koblenz
- Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal
- Erbaut in den 1870er Jahren
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