Martin Gropius

Martin Gropius

Martin Gropius (* 11. August 1824 in Berlin; † 13. Dezember 1880 ebenda; vollständiger Name: Martin Carl Philipp Gropius) war ein deutscher Architekt. Er war ein Großonkel des Architekten und Bauhaus-Begründers Walter Gropius.

Konzerthaus in Leipzig (1882–1884)

Inhaltsverzeichnis

Leben

ehem. Kunstgewerbemuseum (gen. Martin-Gropius-Bau) in Berlin (1877–1881)

Gropius war ein Schüler der Berliner Bauakademie und war nach seinem Studium zunächst als Privatarchitekt tätig. Er erhielt seine künstlerische Ausrichtung durch Karl Friedrich Schinkel und Karl Bötticher und bildete sich auf ausgedehnten Reisen durch Griechenland und Italien weiter.

Gropius wurde 1856 zum Professor an der Gewerbeakademie ernannt und war später Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, sowie Direktor der Kunstschule. Bis zu seinem Tod bildete er gemeinsam mit Heino Schmieden die Sozietät Gropius & Schmieden.

Sein bekanntestes Werk ist das Königliche Kunstgewerbemuseum Berlin, der heutige Martin-Gropius-Bau, das 1877 bis 1881 nach Plänen von Martin Gropius und Heino Schmieden im Stil der italienischen Renaissance mit einem zentralen Lichthof errichtet wurde. Mosaiken mit Allegorien verschiedener Zeiten und Wappen deutscher Länder schmücken die Fenster-Zwischenräume.

Gropius' sterbliche Überreste ruhen auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II in Berlin.

Werk

Bauten und Entwürfe

Neben repräsentativen Gebäuden, wie verschiedenen Neubauten der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dem Konzerthaus in Leipzig, wurden sehr viele Kliniken und Krankenhäuser nach den Entwürfen von Martin Gropius vorwiegend in Berlin und Brandenburg gebaut.

ehem. Garnisonslazarett (gen. Martin-Gropius-Bau) in Koblenz-Ehrenbreitstein (1878)

Nach Gropius' Entwürfen wurden auch viele Wohnhäuser und Villen in Berlin und Umgebung erbaut. Unter anderem:

  • 1858: Villa Heese in Tiergarten, Lützowufer
  • 1863–1866: Villa Bleichröder in Charlottenburg
  • 1865: Stadtpalais P. Mendelssohn-Bartholdy
  • Villa Gruner in Tiergarten, Victoriastraße
  • 1865: Wohnhaus Lessing, Dorotheenstraße 15
  • 1868: Schloss Biesdorf
  • 1875: Herrenhaus Schloss Calberwisch bei Osterburg (Altmark) (gemeinsam mit Heino Schmieden)

Schriften

  • Martin Gropius: Die Provinzial-Irren-Anstalt zu Neustadt-Eberswalde. Ernst & Korn, Berlin 1869.
  • Karl Friedrich Schinkel: Dekorationen innerer Räume. (acht Blätter, hrsg. von Martin Gropius) Ernst & Korn, Berlin 1874.
  • Martin Gropius: Das Städtische Allgemeine Krankenhaus im Friedrichshain zu Berlin. Ernst & Korn, Berlin 1876.
  • Martin Gropius, Heino Schmieden: Dekorationen innerer Räume. (drei Bände) Ernst & Korn, Berlin 1877.
  • Deutsches Gewerbe-Museum Berlin (Hrsg.), Martin Gropius (Red.): Archiv für ornamentale Kunst. (mit erläuterndem Text von L. Lohde) Winkelmann-Springer, Berlin 1870/1871.

Literatur

  • V. von Weltzien (Hrsg.): Das zweite Garnison-Lazareth für Berlin bei Tempelhof. Nach dem vom Königlichen Kriegs-Ministerium aufgestellten Bauprogramm entworfen und ausgeführt von Gropius & Schmieden. Ernst & Korn, Berlin 1879.
  • Alfred Gotthold Meyer: Gropius, Martin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 558–561.
  • Gropius in Eberswalde. Gropius-Bau der Landesklinik Eberswalde. be-bra, Berlin 2002, ISBN 3-89809-036-1.

Weblinks

 Commons: Martin Gropius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saarbrücken bekommt großes Einkaufszentrum (Internetpräsenz der Stadt Saarbrücken; Archivversion) (Archivversion vom 1. November 2007)
  2. Deutschlandfunk
  3. Der Spiegel. Hamburg 2006, Nr. 33 vom 14. August 200), S. 138. ISSN 0038-7452
  4. Internetpräsenz der Stadt Saarbrücken: Neues Shoppingcenter "Europa-Galerie" in der Saarbrücker City. 21. Oktober 2003, abgerufen am 22. Oktober 2010.

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