Martin Hermann (Mathematiker)

Martin Hermann (Mathematiker)

Martin Hermann (* 28. Mai 1949 in Weimar) ist ein deutscher Mathematiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Diplom in Mathematik 1972 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Promotion 1978 in numerischer Mathematik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena) bei Walter Wallisch über Schießverfahren habilitierte sich Hermann 1984 an der FSU Jena mit einer Arbeit über Bifurkationsphänomene in Zweipunkt-Randwertproblemen. Im Jahre 1985 erhielt er einen Ruf auf eine Dozentur für numerische Mathematik an der FSU Jena. Gleich nach der Wende konnte er im Jahre 1990 eine Gastprofessur für numerische Mathematik an der Universität Dortmund antreten. Seit 1992 ist er Universitätsprofessor für numerische Mathematik am Institut für angewandte Mathematik der FSU Jena.

Martin Hermann ist seit dem Jahre 2003 Kurator im Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität sowie der 1. Vorsitzende des Fördervereins des CEJ. Neben seinen beruflichen Aktivitäten ist er ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen und Vereinen tätig.

Werk

Hermanns Tätigkeits- und Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der numerischen Mathematik sowie des Wissenschaftlichen Rechnens. Im Mittelpunkt seiner Forschungen steht die numerische Analyse nichtlinearer parameterabhängiger Differentialgleichungsprobleme. Er ist einer der Gründer des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (1999), in dem Wissenschaftler verschiedener Fakultäten der FSU Jena auf den Gebieten der angewandten Mathematik und Informatik zusammenarbeiten. Seit dem Jahre 2003 leitet er ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Mathematik der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kiev) sowie der National Aviation University (Kiev), in dessen Rahmen die Bewegung von Flüssigkeiten in Behältern (engl. sloshing) untersucht wird. Seine Bücher Numerische Mathematik und Numerik gewöhnlicher Differentialgleichungen. Anfangs- und Randwertprobleme (2004) gehören im deutschsprachigen Raum zu den Standardbüchern über Numerische Mathematik.

Schriften

  • Hermann, M.: Numerische Mathematik. 3. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2011, ISBN 978-3-486-70820-2.
  • Gavrilyuk, I., Hermann, M., Kutniv, M.V., Makarov, V.: Exact and Truncated Difference Schemes for Boundary Value ODEs. International Series of Numerical Mathematics Vol. 159, Birkhäuser Verlag, Basel 2011, ISBN 978-3-0348-0106-5.
  • Hermann, M.: Numerische Verfahren für gewöhnliche Differentialgleichungen. In: D. Fey (Hrsg.): Grid-Computing. Springer 2010, ISBN 978-3-540-79746-3, S. 149–206.
  • Hermann, M. (Hrsg.): Zwanzig Jahre friedliche Revolution. Warschau - Leipzig - Berlin - Jena. Schriftenreihe des Collegium Europaeum Jenense, Band 41, 2010, ISBN 978-3-941854-30-7.
  • Hermann, M. (Hrsg.): Energie für Europa. Die Energieproblematik aus interdisziplinärer Sicht. Schriftenreihe des Collegium Europaeum Jenense, Band 40, 2009, ISBN 978-3-938203-99-6.
  • Hermann, M.: Numerische Mathematik. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München/Wien 2006, ISBN 3-486-57935-5.
  • Hermann, M.: Numerik gewöhnlicher Differentialgleichungen. Anfangs- und Randwertprobleme. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München und Wien 2004, ISBN 3-486-27606-9.
  • Hermann, M. und Wallisch, W.: Schießverfahren zur Lösung von Rand- und Eigenwertaufgaben. Teubner-Texte zur Mathematik, Band 75, Teubner Verlag, Leipzig 1985.
  • Hermann, M. und Wallisch, W.: Numerische Behandlung von Fortsetzungs- und Bifurkationsproblemen bei Randwertaufgaben. Teubner-Texte zur Mathematik, Band 102, Teubner Verlag, Leipzig 1987.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Martin Hermann — ist der Name folgender Personen: Martin Hermann (Schreiner), deutscher Schreiner Martin Hermann (Politiker), deutscher Politiker (DBD), Mitglied der Volkskammer der DDR Martin Hermann (Mathematiker) (* 1949), deutscher Mathematiker Martin Hermann …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann — ist sowohl ein männlicher Vorname als auch ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung des Namens althochdeutsch „heri“ → „Heer“ und „man“ → „Mann“ Der Name kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie „Krieger“ oder „Kämpfer“.… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg — Gründung 18. Oktober 1502 (Wittenberg) und 1. Juli 1694 (Halle) …   Deutsch Wikipedia

  • Martin-Luther-Universität — Halle Wittenberg Gründung 1502 (Wittenberg) und 1694 (Halle) Trägerschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Martin-Luther-Universität Halle — Wittenberg Gründung 1502 (Wittenberg) und 1694 (Halle) Trägerschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Grassmann — Hermann Graßmann Hermann Günther Graßmann[1] (* 15. April 1809 in Stettin; † 26. September 1877 in Stettin) war ein deutscher Mathematiker und Sprachwissenschaftler. Er gilt als eigentlicher Begründer der Vektor …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Günther Grassmann — Hermann Graßmann Hermann Günther Graßmann[1] (* 15. April 1809 in Stettin; † 26. September 1877 in Stettin) war ein deutscher Mathematiker und Sprachwissenschaftler. Er gilt als eigentlicher Begründer der Vektor …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Günther Graßmann — Hermann Graßmann Hermann Günther Graßmann[1] (* 15. April 1809 in Stettin; † 26. September 1877 in Stettin) war ein deutscher Mathematiker und Sprachwissenschaftler. Er gilt als eigentlicher Begründer der Vektor …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Graßmann — Hermann Günther Graßmann[1] (* 15. April 1809 in Stettin; † 26. September 1877 in Stettin) war ein deutscher Mathematiker und Sprachwissenschaftler. Er gilt als eigentlicher Begründer der …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Schaeffer — (Quelle: Professorengalerie der Physikalisch Astronomischen Fakultät der Universität Jena) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”