- Martin Mumelter
-
Martin Mumelter (* 12. Mai 1948 in Innsbruck) ist ein österreichischer Geiger und Autor. Er entstammt einer Familie mit Wurzeln in Tirol und Italien.
Leben
Mumelter studierte Violine in Innsbruck und Philadelphia, begann bereits während des Studiums mit seiner internationalen Konzerttätigkeit und hatte nach einem Jahrzehnt über 200 Produktionen für Europäische Rundfunkanstalten gemacht. Von Jugend an interessierte sich Mumelter besonders für Musik der Moderne und deren Klassik, zu seinen Schallplatteneinspielungen gehören Violinkonzerte von Arnold Schönberg, Alban Berg, B.A. Zimmermann, Alfred Schnittke sowie zahlreiche Werke, die für Mumelter geschrieben wurden, darunter Violinkonzerte von Erich Urbanner und Richard Dünser. Zu den wichtigsten Kammermusikproduktionen zählen die Gesamteinspielung der Violinsonaten von Charles Ives (mit dem Pianisten Herbert Henck), Werke von Bela Bartók, Charles Ives (Klaviertrio), John Cage und vielen österreichischen Komponisten.
Er konzertierte mit einer Reihe bedeutender Orchester, u.a. dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Berlin, den Wiener Symphonikern, dem Radio-Symphonieorchester Wien und war bei Festivals wie den Bregenzer Festspielen, der Sagra musicale umbra, dem Osterfestival Tirol und den Festwochen für Alte Musik in Innsbruck zu hören. 1971 war er Laureat des Gaudeamus-Wettbewerbs für Interpretation Neuer Musik in Rotterdam, 1979 erhielt er den Kritikerpreis der Musikbiennale Berlin, 1985 wurde er mit dem Berlanda-Preis des Landes Tirol ausgezeichnet.
1971 übernahm Mumelter vom Studium weg als Nachfolger des US Violinstars Guila Bustabo eine Violinklasse am Konservatorium in Innsbruck, die er neben seiner Konzerttätigkeit und der Leitung des Symphonieorchesters dieser Schule bis 1975 betreute. In den Tourneeprogrammen seines Ensembles „Mumelter's Concertodrom“ stellte er improvisierte und komponierte Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen gegenüber. Diesem Ensemble gehörten sowohl Spezialisten für Alte Musik als auch die prominenten Jazzmusiker Werner Pirchner und Harry Pepl an. Das Concertodrom gehörte zu den ersten Veranstaltungsformen, die gezielt und mit viel Erfolg, besonders bei der Jugend, die Grenzen zwischen „U- „ und „E-„Musik“ sowie zwischen Komposition und Improvisation systematisch überschritten. Viele Jahre betrieb Mumelter in seiner Heimatstadt Innsbruck eigene Gesprächskonzert- und Kammermusikreihen. 1981 wurde Mumelter zunächst als Gastprofessor, 1985 als Ordentlicher Professor für Violine an die Universität Mozarteum Salzburg berufen, wo er neben seiner Violinklasse auch das von ihm konzipierte Institut für Neue Musik leitet.
Als Autor hat Martin Mumelter bereits in jungen Jahren Prosatexte und Hörspiele veröffentlicht, bei deren Realisierung für Österreichische und Schweizer Sender er zu Beginn von Otto Grünmandl unterstützt wurde. Anfangs wurden die Werke unter dem Pseudonym Martin Sarba veröffentlicht, um eine Trennlinie zur musikalischen Tätigkeit zu ziehen und Verwechslungen mit Autoren gleichen Namens zu verhindern, mit denen Mumelter nicht verwandt ist. Später veröffentlichte Mumelter auch Sachbücher philosophisch-kulturkritischen Inhalts: „Ums Leben spielen. Vom Umgang mit Musik“ (1994), „Proust for President! Rettet uns künstlerisches Denken?“ (2004) sowie das didaktische Werk „Standardfragen im Violinunterricht“ (2009).
Literatur
- Oesterreichisches Musiklexikon. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7 (Band 3).
Weblinks
Kategorien:- Klassischer Violinist
- Autor
- Hochschullehrer (Universität Mozarteum Salzburg)
- Österreicher
- Geboren 1948
- Mann
Wikimedia Foundation.