Martin Scheel

Martin Scheel
Martin Scheel

Martin Scheel (* 5. Dezember 1960 in Zürich) ist ein Schweizer Bergsteiger, Pionier des Sportkletterns und professioneller Gleitschirmflieger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Martin Scheel lernte Fernmelde- und Elektronikapparatemonteur. Mit 13 begann er zu klettern und trainierte mit dem legendären Kletterclub Üetliberg auf dem Zürcher Hausberg und in den Bockmattlitürmen im Wägital.[1] Schon während der Lehrzeit gelangen ihm mehrere grosse kombinierte Touren in den Alpen. Als talentierter Felskletterer wurde er bald zum Vorreiter der neuen Philosophie des Freikletterns.

Früh machte er sich mit äusserst schwierigen Erstbegehungen einen Namen, wobei er den neuen Stil des freien Kletterns konsequent auf Routen in alpinen Wänden übertrug. Seine Neutouren sind zum Teil heute noch gefürchtet wegen der wenigen Sicherungshaken, die er dabei setzte.

Ein Markstein war die Route Supertramp in der 400 Meter hohen Nordwand des grossen Bockmattliturms, die er im August 1980 mit Gregor Benisowitsch eröffnete. Sie besitzt noch heute Kultstatus als eine der ersten grossen Freikletterrouten der Alpen im achten UIAA-Schwierigkeitsgrad. Es dauerte zwei Jahre, bis sie der deutsche Spitzenkletterer Wolfgang Güllich wiederholen konnte.[2][3]

1987 begann Martin Scheel mit dem Gleitschirmfliegen und wurde 1989 Gleitschirmkonstrukteur, Test- und Wettkampfpilot. Ab 1996 war er Coach, Fotograf und Trainer der Schweizer Gleitschirm-Nationalmannschaft.[4]

2002 gründete er eine eigene Werbeagentur in Chur. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Wichtige Erstbegehungen (Auswahl)

  • 1980/81 Metzerstrasse 59/61, 7a, Pelzli (Basler Jura). Mit Richi Signer
  • 1983, Tranquille champagne, 7b+, Petit Capucin (Jura)
  • 1980 Supertramp, 6c, Grosser Bockmattliturm, Nordwand. Mit Gregor Benisowitsch
  • 1982 Eisbrecher, 6b, Graue Wand (Urner Alpen). Mit Thomas Müller und Roland Heer
  • 1983 Polyquirl, 7b, Kleiner Bockmattlitum, Nordwand. Mit Wenzel Vodicka
  • 1984 Amarcord, 7b+, 7. Kirchlispitze (Rätikon). Mit Christina Truniger, Roland Heer, G. Salamon
  • 1984 Dohle Jonathan, 7b+, 7. Kirchlispitze. Mit Christina Truniger
  • 1985 Kein Wasser kein Mond, 7c, Schafberg. Mit Kim Carrigan
  • 1985 Truth of human desire, 7a, Titlis. Mit Kim Carrigan
  • 1986 Hannibals Alptraum, 7c, 7. Kirchlispitze (Rätikon). Mit Robert Bösch
  • 1988 Via Acacia, 7c, 7. Kirchlispitze (Rätikon). Mit Christina Truniger, Ch. Venetz, Andreas Lietha, Thomas Götz

Einzelnachweise

  1. Roland Heer: Das Klettern in Zeiten der Unruhe. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Oktober 2002, abgerufen am 29. Juni 2010.
  2. Magazin Klettern 5/2008: Diese Wand ist besetzt. Interview mit Martin Scheel.
  3. Emil Zopfi: Dem Fels eine Chance lassen. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Juni 2011, abgerufen am 29. Juni 201.
  4. Magazin Gleitschirm 5/2010: Martin Scheel. Teamcoach aus Leidenschaft.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Martin Luder — Martin Luther, Portrait von Lucas Cranach d.Ä., 1529 Unterschrift Martin Luthers …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Luther — Martin Luther, Porträt von Lucas Cranach d.Ä., 1529. Oberhalb des Kopfes steht in lateinischer Übersetzung Jes 30,15 LUT: „Durch Stillesein und Hoff …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Bangemann — en 1979 Mandats …   Wikipédia en Français

  • Martin Sandberger — Born 17 August 1911 Charlottenburg, Germany Died 30 March 2010 (aged 98) Stuttgart, Germany Motive …   Wikipedia

  • Martin Sandberger — photographié par l armée américaine le 1er mars 1948. Martin Sandberger (né à Berlin le 17 août 1911 mort à Stuttgart le 30 mars  …   Wikipédia en Français

  • Martin-Luther-King-Kirche (Hürth) — Martin Luther King Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Sandberger — Martin Sandberger, 1948 in Nürnberg Martin Sandberger (* 17. August 1911 in Charlottenburg bei Berlin; † 30. März 2010 in Stuttgart[1]) war SS Standartenführer. Er war als Befehlshaber des Einsatzkommandos 1a sowie Kommandeur der …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Erdmann (Theologe) — Martin Erdmann (* 23. Juli 1896 in Ingeleben; † 1. September 1977 in Braunschweig) war ein deutscher lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 2 Öffentliche Ämter 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Jørgensen — This article is about the footballer. For the photographer who is married to a former Danish princess, see Alexandra, Countess of Frederiksborg. Martin Jørgensen Personal information …   Wikipedia

  • Martin Bangemann — Bangemann (left) with Erich Honecker in Berlin 1986 …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”