- Max Cleland
-
Joseph Maxwell „Max“ Cleland (* 24. August 1942 in Atlanta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Politiker. Cleland war eine Amtsperiode lang Senator der Vereinigten Staaten für den Bundesstaat Georgia.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frühes Leben
Max Cleland wuchs als einziges Kind von Hughie und Juanita Kesler Cleland in Lithonia, einer 3000 Einwohner zählenden Kleinstadt im DeKalb County, heran. Seine Eltern gehörten als Arbeiter der US-amerikanischen Mittelschicht an. Nach seinem im Jahr 1960 erworbenen Abschluss an der Lithonia High School schrieb er sich an der Stetson University in DeLand (Florida) ein, an welcher er 1964 seinen Bachelor in Politikwissenschaft erwarb. Nach vier weiteren Jahren Studium an der Emory University in Atlanta bestand Cleland 1968 seine Master-Prüfung in Geschichte.
Kurz danach wurde er im März 1968 als Soldat in die United States Army eingezogen und nach Vietnam in den dort stattfindenden Krieg entsendet. Seine Feuertaufe bestand er im April 1968, als er in der Schlacht um Khe Sanh eingesetzt wurde. In Folge wurde er in den Rang eines Captains befördert. Cleland war knapp einen Monat in Vietnam, als er am 8. April 1968 den Befehl bekam, eine feindliche Stellung auf einem Hügel bei Khe Sanh zu übernehmen. Kurz nachdem er mit zwei Kameraden aus dem Hubschrauber gestiegen und in Deckung gegangen war, hob er eine Handgranate vom Boden auf, von der er meinte, sie wäre aus seiner Uniformtasche gefallen. Plötzlich explodierte das Kriegsgerät. Nur dank der Unterstützung seiner Kameraden blieb er am Leben. Dennoch waren die Verletzungen, die Cleland davongetragen hatte, so schwer, dass ihm im Lazarett beide Beine unterhalb der Kniekehle sowie der rechte Unterarm amputiert werden mussten. Cleland war zu diesem Zeitpunkt erst 25 Jahre alt. Später erhielt er für seine Verdienste den Silver Star und die Soldatenmedaille.
Politische Karriere
Nach seiner Genesung und Rehabilitation beschloss Cleland, in der Politik sein Glück zu versuchen. Als Parteimitglied der Demokraten kandidierte er im Jahr 1970 für ein Mandat im Senat von Georgia. Mit 27 Jahren war er der bis heute jüngste Staatssenator in Georgia. Hier lernte er auch Jimmy Carter kennen, mit dem Cleland seit diesem Zeitpunkt auch befreundet ist. Dieser unterstützte zwar Cleland 1974 beim Versuch, Vizegouverneur von Georgia zu werden, doch der gewählte Gouverneur George Busbee entschied sich gegen Cleland als seinen Stellvertreter und hob Zell Miller in das Amt.
Als Jimmy Carter 1976 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden war, ernannte er Cleland zum Leiter der United States Veterans Administration, einer Bundesbehörde, die 1989 unter US-Präsident George Bush zum Kriegsveteranenministerium aufgewertet wurde. In seiner Funktion war er 1978 unter anderem militärischer Fachberater bei der Produktion des Spielfilms Coming Home – Sie kehren heim mit Jon Voight und Jane Fonda in den Hauptrollen.
Nach der Wahlniederlage von Carter im Jahr 1980 musste auch Cleland sich aus seinem Amt verabschieden. Er zog zurück nach Georgia, wo er 1982 mit Erfolg für das Amt des Secretary of State kandidierte. Als Innenminister war er hauptsächlich für die wirtschaftliche Entwicklung des Bundesstaates verantwortlich, musste aber auch Wahlen beaufsichtigen. Dreimal, 1986, 1990 und 1994 wurde Cleland als Secretary of State bestätigt. Im Jahr 1990 überlegte er kurzzeitig, für das Amt des Gouverneurs von Georgia zu kandidieren, gab dieses Vorhaben jedoch zugunsten seiner dritten Kandidatur für das Amt des Secretary of State wieder auf.
1996 gab er seine Kandidatur für das Amt des US-Senators bekannt. Mit einem Stimmenvorsprung von knapp 30.000 Stimmen konnte er die Wahl gegen seinen republikanischen Herausforderer Guy Millner für sich entscheiden und wurde am 3. Januar 1997 vereidigt. Cleland galt als Senator, der sowohl demokratische aber auch republikanische Ansichten vertrat. So vertrat er im Jahr 2001 auch die Auffassung einer Steuersenkung, wie sie George W. Bush vorsah, zeigte sich in sozialpolitischen Fragen aber eher liberal. So stellte er sich an die Seite der Pro-Choice-Bewegung in den USA. 2003 zählte er zu jenen 29 Senatoren der Demokratischen Partei, die sich für die Intervention von US-Truppen im Irak aussprachen. Später bedauerte er sein Voting. Die sehr radikale Kampagne seines republikanischen Kontrahenten Saxby Chambliss sowie die Präsenz von US-Präsident Bush in Georgia, der für Chambliss warb, waren mit der Grund, weshalb Cleland die Wiederwahl im Jahr 2003 verlor.
Spätes Leben
Cleland hätte 2004 ursprünglich Mitglied in der so genannten 9/11 Commission werden sollen, der Untersuchungskommission zu den Anschlägen des 11. Septembers, doch verzichtete er auf ein Mandat im Untersuchungsausschuss. Stattdessen nahm er einen Aufsichtsratsposten in der Export-Import Bank of the United States an, in der er von 2004 bis 2009 tätig war. US-Präsident Barack Obama ernannte Cleland im Juni 2009 zum Mitglied der American Battle Monuments Commission.
Weblinks
Commons: Max Cleland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Max Cleland im Biographical Directory of the United States Congress
Klasse 2: Few | Jackson | Walton | Tattnall | Baldwin | Jones | Crawford | Bulloch | Bibb | Troup | Forsyth | Walker | Ware | Cobb | Prince | Troup | King | Lumpkin | Berrien | Charlton | Toombs | H. Miller | Norwood | B. Hill | Barrow | A. Colquitt | Walsh | Bacon | West | Hardwick | Harris | Cohen | Russell | Gambrell | Nunn | Cleland | Chambliss
Klasse 3: Gunn | Jackson | Milledge | Tait | Elliott | Berrien | Forsyth | Cuthbert | W. Colquitt | Johnson | Dawson | Iverson | J. Hill | Gordon | Brown | Gordon | Clay | Terrell | Smith | Watson | Felton | George | Talmadge | Mattingly | Fowler | Coverdell | Z. Miller | Isakson
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Max Cleland — Secretary of the American Battle Monuments Commission Incumbent Assumed office June 2009 President Barack Obama … Wikipedia
Cleland (surname) — Cleland is a family name of Scottish[1] origin. People named Cleland Alexander Alex Cleland, Scottish footballer Cook Cleland, US American air race pilot David I Cleland, US American engineer and author of project management textbooks Donald… … Wikipedia
Cleland — ist der Familienname folgender Personen: John Cleland (1709–1789), englischer Schriftsteller John Cleland (Rennfahrer) (* 1952), schottischer Autorennfahrer Max Cleland (* 1942), US amerikanischer Politiker William Paton Cleland (1912–2005),… … Deutsch Wikipedia
Saxby Chambliss — Clarence Saxby Chambliss, Jr. United States Senator from Georgia Incumbent Assumed office January 3, 2003 Serving with … Wikipedia
American Battle Monuments Commission — Die American Battle Monuments Commission (ABMC) ist eine kleine unabhängige Behörde der Exekutive der US Bundesregierung. Seit 1923 ist diese Behörde für den Bau, die Verwaltung und Erhaltung von 24 US amerikanischen Soldatenfriedhöfen und 25… … Deutsch Wikipedia
Sam Nunn — United States Senator from Georgia In office November 8, 1972 – January 3, 1997 Preceded by David H. Gambrell Succeeded … Wikipedia
9/11 Commission — The commission s seal See also: 9/11 Commission Report The National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, also known as the 9/11 Commission, was set up on November 27, 2002, to prepare a full and complete account of the… … Wikipedia
United States Senate election in Georgia, 2002 — Saxby Chambliss first ran for the Senate in 2002 and won a close race, defeating the Democratic incumbent, Max Cleland, 53 percent to 46 percent. His House career would have likely been over even if he hadn t run for the Senate; his home in… … Wikipedia
Saxby Chambliss — Pour les articles homonymes, voir Saxby. Clarence Saxby Chambliss Sénateur senior, Géorgie … Wikipédia en Français
Commission Kean — Commission nationale sur les attaques terroristes contre les États Unis Les membres de la commission, photo remise par le gouvernement fédéral des États Unis : En haut : Ben Veniste, Lehman, Roemer, Thompson, Kerrey, Gorton. En… … Wikipédia en Français