Max Ludwig Zschommler

Max Ludwig Zschommler

Max Ludwig Zschommler (* 17. Juli 1855 in Langenbach bei Mühltroff; † 5. Dezember 1915 in Plauen) war ein deutscher Lehrer und Heimatforscher.

Nach Abschluss der Volksschule besuchte Zschommler 1870 bis 1875 die Realschule in Plauen, wo er das Abitur ablegte. Danach meldete er sich freiwillig für ein Jahr Militärdienst. Von 1876 bis 1879 studierte er neuere Sprachen (vornehmlich Französisch und Englisch) in Leipzig und Genf. Nach dem Staatsexamen für das höhere Lehramt war er ab 1879 zunächst als provisorischer, 1880 bis 1882 als ständiger Oberlehrer an der städtischen Realschule in Wurzen tätig und promovierte in dieser Zeit zum Dr. phil. Als ihn das Ministerium für Kultus und öffentlichen Unterricht 1882 nach Plauen berief, unterrichtete er zunächst in der Gymnasialabteilung der Gymnasial- und Realschul-Anstalt Französisch, nach der Gründung des Königlichen Gymnasiums (1889) als erster Lehrer für neuere Sprachen Französisch und Englisch. Im November 1900 wurden ihm vom sächsischen König Albert Titel und Rang eines Professors verliehen, später wurde er zum Studienrat befördert. Ab 1913 war er bis zu seinem Tod Konrektor des Plauener Gymnasiums.

Bereits seit seiner Studentenzeit hatte sich er intensiv mit der Julius-Mosen-Forschung beschäftigt. Auf seine Anregung hin wurde eine Mosenstiftung ins Leben gerufen. Mit seinem lexikalischen Band „Interessante und berühmte Vogtländer“, das 1913 in Plauen im Verlag Moritz Wieprecht erschien, hat er Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen vorgestellt (Ärzte, Dichter, Landwirte, Gelehrte, Militärs, Künstler, Staatsmänner etc.) und sich auch damit um die vogtländische Heimat-, Bildungs- und Literaturgeschichte verdient gemacht. Zudem war er langjähriger Mitarbeiter des „Vogtländischen Anzeigers“. Zschommler war ein begeisterter Anhänger Bismarcks. So setzte er sich als Vorsitzender des Komitees der Stadt Plauen für die Errichtung eines Bismarckdenkmals ein. Das von Wilhelm Haverkamp geschaffenen Bronzestandbildes wurde am 1. April 1896 auf dem Albert-Platz in Plauen enthüllt.

Zschommler war mit Wally, geborene Bunde, verheiratet und hatte einen Sohn, Max (* 1894), und eine Tochter.

Werke

  • Beiträge zu Julius Mosens Erinnerungen, Plauen 1891
  • Erinnerungen, Plauen 1893
  • Julius Mosen. Ausgewählte Werke, 4 Bände, Leipzig 1900
  • Interessante und berühmte Vogtländer: ein Ehrenbuch des Vogtlandes, Plauen 1913 (Neuauflage: Frankfurt/ Main 1979)
  • Für Mosen-Freunde: Kleine Beiträge zur Kenntnis Julius Mosens, seines Lebens und seiner Werke. 1911 - 1915, Plauen 1916

Literatur

  • Vogtländischer Anzeiger und Tageblatt vom 7. Dezember 1915
  • K. Adler: Auf den Spuren des Vogtlanddichters Max Zschommler (1855-1915), in: Vogtländische Heimatblätter 15/1995, Heft 5, S. 17-19.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mühltroff — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Volkskammer der DDR (4. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder der Volkskammer der DDR in der 4. Wahlperiode (1963–1967). Zusammensetzung Bei der Volkskammerwahl 1963 stimmten nach offiziellen Angaben 99,95 [1] der Wähler für den Wahlvorschlag der… …   Deutsch Wikipedia

  • KATZ, ELIHU — (1926– ), professor of sociology and communications. Born in New York, Katz received his doctorate from Colombia University in 1956. In 1963 he immigrated to Israel and joined the Guttman Institute for Applied Social Research of the Hebrew… …   Encyclopedia of Judaism

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”