- Meierei am Landsberg
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Die Meierei am Landsberg war ein herzogliches Gut am nördlichen Stadtrand von Meiningen. Das am Fuß des 378 m hohen Landsberg gelegene Anwesen gehörte einst gemeinsam mit dem Schloss Landsberg dem Herzoghaus Sachsen-Meiningen und wird heute als Alternativhof und Schulbauernhof genutzt. Die Meierei steht unter Denkmalschutz.
Beschreibung
Die Meierei besteht aus einem U-förmig angelegten Gebäudekomplex, der aus vier zweigeschossigen Wirtschaftsgebäuden sowie dem Herrenhaus als Mittelpunkt gebildet wird. Die Architektur ist bei allen Gebäuden im Stil von Schweizer Bergbauernhöfen gehalten und in dieser Form eine Besonderheit in Thüringen. Das Herrenhaus wird von zwei Ställen flankiert, von denen eines zunächst als Bauernhaus mit Schankstube erbaut wurde. Zu den Ställen stehen jeweils im rechten Winkel die Remise mit Schreinerei und eine Scheune. Zur Meierei gehören weiterhin ein Bienenhaus und insgesamt 24 Hektar Land.
Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des Herrenhauses bestehen aus massiven Natursteinmauerwerk. Das zweite Obergeschoss sowie das Dachgeschoss sind ebenso wie die Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise errichtet worden. Die gemauerten Gefache sind weiß verputzt. Alle Wirtschaftsgebäude besitzen im ersten Obergeschoss, das Herrenhaus im zweiten Obergeschoss eine umlaufende Holzgalerie in Form einer Balustrade und flache, weit überstehende Satteldächer. Die aus Holz gefertigten Fenster- und Türrahmen sowie die Ortgänge und Balkone sind mit reichem Schnitzwerk versehen. Über eine an der Vorderfront des Herrenhauses befindlichen zweiseitigen steinernen Freitreppe mit Holzgeländer, die sich auf zwei steinerne Säulen stützt, gelangt man in das erste Obergeschoss. Dieses kann man bedingt durch die Hanglage des Gebäudes an der Rückseite des Hauses auch ebenerdig erreichen. Das zweite Obergeschoss ist komplett mit Holz verschalt und das Dachgeschoss besitzt ein Schmuckfachwerk. Alle Gebäude wurden in originalen Farbtönen restauriert.
Geschichte
Die Meierei ging aus einem Gutshof hervor, der bereits im Mittelalter zur Versorgung der Burg Landeswehre angelegt im Besitz der jeweiligen Burgmannen war. Auch nach der Zerstörung der Burg im Bauernkrieg wurde der Hof unter oft wechselnden Besitzern weiterbetrieben. Im Zuge der Erbauung des Schlosses Landsberg erwarb Herzog Bernhard II. neben der Burgruine auch den Wirtschaftshof. Man brach den alten Gutshof weitgehend ab und errichtete an deren Stelle die Meierei. Es entstanden 1836 das Bauernhaus (heute Stall) mit Schankwirtschaft, 1837 Stall und Scheunen und 1842 das Herrenhaus. Vom Herzoghaus unter anderem mit Milchküche und Bäckerei betrieben, war die Meierei viele Jahre ein beliebtes Ausflugsziel der Meininger und ihrer Gäste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trennte man das Anwesen mitsamt seiner Flurstücke vom Schloss Landsberg und es diente zunächst zur Unterbringung von Umsiedlern aus den deutschen Ostgebieten. Die Schankwirtschaft existierte bis Mitte der 1950er Jahre. Anschließend wurde die Meierei ab 1954 einem Volkseigenen Gut angegliedert, das hier eine Tierzuchtproduktion mit landwirtschaftlicher Lehrlingsausbildung einrichtete. Nach der Wende übernahm ein Alternativhof die Meierei von der Treuhand und die Meierei wird seitdem als Schulbauernhof Gut Landsberg bezeichnet. Der Alternativhof restaurierte seit 2000 komplett den Gebäudekomplex und erhielt dafür 2009 den Denkmalschutzpreis des Landkreises Schmalkalden-Meiningen.
Literatur
- Ludwig Bechstein: Schloss Landsberg, Meiningen 1847.
- Armin Ender, Staatliche Museen Meiningen (Hrsg): Der Landsberg bei Meiningen in Südthüringer Forschungen – Heft 17, Meiningen 1982.
Kategorien:- Bauwerk in Meiningen
- Kulturdenkmal in Meiningen
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