Meister von 1515

Meister von 1515

Als Meister von 1515 (it. Maestro del 1515) wird ein Kupferstecher und Zeichner bezeichnet, der Anfang des 16. Jahrhunderts wohl in Italien tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach der auf einer seiner Radierungen angegebenen Jahreszahl 1515. Wegen der von ihm verwendeten Kaltnadel-Techniken auf Kupfer wird als sein Herkunftsland manchmal Deutschland vermutet[1], da diese Technik im Norden Deutschlands um 1500 entstanden sein kann und er sie dort kennenlernte.

Werk und Technik

Durch Stilvergleiche werden dem Meister von 1515 um seine datierte Darstellung der Kleopatra weitere ca. 40 Werke zugeordnet[2]. Durch eng beieinander liegende Linien kreiert er gekonnte Schattierungen auf seinen Werken und nutzt auch Effekte der Druckfarbe um mit weichen Linien diese schattenartige Effekte weiter zu betonen. Als Motive wählte er zumeist klassische Architektur, Allegorien und Mythen..

Einfluss

Der Meister von 1515 steht stilistisch zwischen der Richtung Andrea Mantegnas und einer Mailänder Schule[3], beeinflusst vom Werk Leonardo da Vincis. Die auch vom Meister von 1515 genutzten Schatteneffekt waren von Mantega verbreitet worden[4]. Eventuell war der Meister weiter durch die Illustrationen im Druckwerk Hypnerotomachia Poliphili von 1499 beeinflusst. Auch Elemente der von Albrecht Dürer in seinen Kupferstichen verwendeten Motive und Techniken sollen erkennbar sein[5].

Einzelnachweise

  1. E.S. Lumsden: The Art of Etching. New York (Dover Publications) 1968 S. 168
  2. s. z.B. P. Kristeller: Der Meister von 1515. Nachbildungen seiner Kupferstiche. Berlin 1916
  3. H. W.. Singer: Handbuch für Kupferstichsammler. Technische Erklärungen, Ratschläge für das Sammeln und das Aufbewahren. Leipzig (Hiersemann ) 1923 (3. Auflage)
  4. Master of 1515. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Online Ausgabe, 2010)
  5. P. Dreyer. M. Winner: Der Meister von 1515 und das Bambaia-Skizzenbuch in Berlin. Jahrbuch der Berliner Museen. 1964, No. 6

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