- Melchior Barthel
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Melchior Barthel (* 10. Dezember 1625 in Dresden; † 12. November 1672 ebenda) war ein deutscher Bildhauer des Barock.
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Leben
Er lernte bei seinem Vater, dem Dresdner Bildhauer Hieronimus Barthel, und nach dessen Tod bei Johann Böhme in Schneeberg. Er ging anschließend auf Reisen und soll in Augsburg, Ulm, Venedig und Rom als Bildhauer und Baumeister tätig gewesen sein. Vor allem über seine Arbeit in Rom liegen jedoch keine Nachweise vor.
Barthel lebte 17 Jahre in Venedig und erhielt dort zahlreiche Aufträge, sodass davon ausgegangen werden kann, dass er sich als Bildhauer einen guten Ruf erarbeitet hatte. Im Jahr 1670 kehrte er nach Dresden zurück, wo er zum Hofbildhauer ernannt wurde. Bereits 1672 verstarb er in seiner Geburtsstadt.
Zu seinen Schüler gehörte der Bildhauer Mathias Wenzel Jäckel.
Werke
In seinen Werken gehört Barthel der Richtung Berninis an. Werke befinden sich unter anderem in Venedig: Er schuf das kolossale Grabmal des Dogen Giovanni Pesaro in Santa Maria dei Frari, eine Statue des Täufers im Oratorium Santa Maria di Nazareth (Scalzi) und eine Statue der Melancholie in der Kirche Santi Giovanni e Paolo in Venedig, die möglicherweise zu einem Epitaph gehörte. Von Barthel war auch der Turm der Kreuzkirche in Dresden, der jedoch nach der Zerstörung der Kirche 1760 durch Gottlob August Hölzer in veränderter Form wiederaufgebaut wurde.
Neben seinen größeren venetianischen Skulpturen sind noch zahlreiche kleine, sehr geschickt ausgeführte Elfenbeinschnitzereien seiner Hand erhalten, die sich unter anderem im Besitz des Grünen Gewölbes in Dresden befinden.
Literatur
- Carl Clauß: Barthel, Melchior. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 104.
Weblinks
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Commons: Melchior Barthel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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