- Meta Quarck-Hammerschlag
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Meta Quarck-Hammerschlag (* 21. Dezember 1864 in Höchst am Main; † 11. August 1954 in Frankfurt am Main), geboren als Meta Heinrichs, verwitwete Hammerschlag, war eine deutsche Frauenrechtlerin.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Meta Quarck-Hammerschlag war Tochter des Höchster Chemiefabrikanten Wilhelm Chrysostomus Heinrichs. In erster Ehe war sie mit dem Chemiker Wilhelm Hammerschlag verheiratet. Aus dieser Ehe entstammte eine Tochter. Nach dem Tod ihres Mannes 1889 behielt sie seinen Familiennamen bis an ihr Lebensende. 1916 heiratete sie den Sozialpolitiker Max Quarck.
Später zogen beide Ehepartner in ein großbürgerliches Wohnhaus im Frankfurter Ostend im Röderbergweg, das dem Vater Quarck-Hammerschlags gehörte, im Zweiten Weltkrieg jedoch zerstört wurde. Dort nutzten sie im ehemaligen Kutscherhaus, einem bis heute erhaltenen historisierenden Fachwerkhaus, gemeinsame Arbeitsräume, und auch die Arbeiterwohlfahrt Hessen-Naussau hatte ihre Geschäftsstelle hier. Das Häuschen wurde nach dem II. Weltkrieg unterschiedlich genutzt, beherbergt heute die AWO-Geschichtswerkstatt [1][2]. Neben der volkstümlichen Bezeichnung Hexenhäuschen trägt es seit 2009 den offiziellen neuen Namen Meta-und-Max-Quarck-Haus.
Wirkungsfeld
Meta Quarck-Hammerschlag gehörte während der Zeit des Kaiserreichs zu den Vorkämpferinnen einer Emanzipation der Frauen, kämpfte für den Abolitionismus (= Bekämpfung der Prostitution durch Verzicht auf Bestrafung der Frauen und sexuelle Aufklärung) und setzte sich für eine demokratische Verfassung des Staates ein.
Ihr Schwerpunkt lag in der Sozialfürsorge und Jugendpflege. Sie war ein frühes Mitglied des 1892 gegründeten Frankfurter Hauspflegevereins. Ab 1911 gehörte sie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. Sie gilt als eine ihrer Sozialpolitikerinnen der ersten Stunde. In ihren politischen Zielen wurde sie durch ihren späteren Ehemann beeinflusst, der seit 1901 als erster und zunächst einziger Sozialdemokrat in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung saß. 1920/21 gehörte sie zu den Mitgründerinnen der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt.
Während der Zeit der Weimarer Republik gehörte Meta Quarck-Hammerschlag von 1919 bis 1924 und von 1926 bis 1933 in der Funktion einer ehrenamtlichen Stadträtin als erste Frau dem Magistrat der Stadt Frankfurt am Main an.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde sie 1933 ihres Amtes enthoben und erhielt Betätigungsverbot. Die Arbeiterwohlfahrt wurde von den Nazis verboten.
Während des Zweiten Weltkrieges verließ Meta Quarck-Hammerschlag Frankfurt am Main. Nach ihrer Rückkehr 1946 gehörte sie zu den Neugründerinnen der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt. Sie lebte bis zu ihrem Tod 1954 im Stadtteil Bornheim im Haushalt der Stadtältesten Marie Bittorf, mit der sie eine langjährige Freundschaft verband.
Meta Quarck-Hammerschlag erhielt 1952 das Bundesverdienstkreuz verliehen und bezog seitdem eine städtische Ehrenrente. Sie ist auf dem Frankfurter Hauptfriedhof neben ihrem zweiten Ehemann Ernst Max Quarck begraben. Ein von Ottilie Roederstein gemaltes Porträt befindet sich im Historischen Museum.
Ehrungen
- Im Jahr 1952 wird ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen [3] und eine städtische Ehrenrente zugesprochen [4].
- Die Arbeiterwohlfahrt Frankfurt hat anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens im Jahr 2009 das Haus der Geschichtswerkstatt der AWO im Röderbergweg im Frankfurter Stadtteil Ostend Meta-und-Max-Quarck-Haus benannt [5].
Literatur
- Wolfgang Klötzer (Hrsg.), Frankfurter Biographie. Zweiter Band M-Z. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1
- Hanna Eckhardt, Die Geschichtswerkstatt im Meta und Max Quarck-Haus, hrsg. vom AWO-Kreisverband Frankfurt a.M. 2009
- dies. und Dieter Eckhardt, Frankfurter AWO-Frauen in den Jahren des Neubeginns, hrsg. vom AWO-Kreisverband Frankfurt a.M. 2006
Quellen
- Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main, Bestandsname: Quarck-Hammerschlag, Meta (Signatur: S 1/241)
- Max Quarck, Friedrich-Ebert-Stiftung, fes.de
- Die Gleichschaltung des Magistrats, ffmhist.de
- Ausschnitt aus einem Foto von Meta-Quarck-Hammerschlag neben Bürgermeister Eduard Gräf (2. v. re.), Oberbürgermeister Ludwig Landmann (3. v. re.) und Stadtverordnetenvorsteher Leonhard Heißwolf (4. v. re.) sowie weiteren Mitgliedern des Magistrats und von Stadtverordneten der Stadt Frankfurt am Main, 1926, ffmhist.de
- An das geistige Deutschland, in: Sozialdemokratischer Pressedienst, 6. September 1930, S.11 (PDF-Datei; 3,1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.awo-frankfurt.de/awo/wir/zeitung/AWO%20Zeitung%202_08.pdf Archiv im Hexenhäuschen, in: AWO-Zeitung, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main e. V., Ausgabe 02/2008, S. 11 (PDF-Datei; 2,14 MB)
- ↑ http://www.awo-frankfurt.de/awo/wir/zeitung/AWO%20Zeitung%203_08.pdf Geschichte der AWO lagert im Hexenhäuschen, in: AWO-Zeitung, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am Main e. V., Ausgabe 03/2008, S. 7 (PDF-Datei; 2,21 MB)
- ↑ http://www.stadtgeschichte-ffm.de/abteilungen/abteilung_3/03619inhalt.html Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main, Familienarchive
- ↑ http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_hm_stadtgleichschaltung Die Gleichschaltung des Magistrats, ffmhist.de
- ↑ http://www.fnp.de/fnp/mobil/rmn01.c.6129703.de.htm Das Gedächtnis der AWO, Frankfurter Neue Presse, 23. Juni 2009
Weblinks
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