Michael Wirth der Ältere

Michael Wirth der Ältere
Michael Wirth d. Ä.

Michael Wirth der Ältere (* 6. Januar 1547 in Löwenberg in Schlesien; † 3. Dezember 1611 in Leipzig) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Der Sohn des Juristen gleichen Namens und dessen Ehefrau Magdalena Reusner, besuchte die Schule seines Heimatorts und danach die in Goldberg i. Schlesien unter der Leitung von Valentin Trotzendorfs. 1567 bezog er die Universität Leipzig, erwarb sich 1568 das Baccalaureat und wurde 1569 Magister der Sieben freien Künste. 1570 wurde er Kollegiat am Frauenkollegium, fand 1571 als Assessor Zugang zur philosophischen Fakultät, absolvierte ein juristisches Studium, wurde 1573 Baccalaureus an der juristischen Fakultät, erhielt 1576 das Lizentiat der Rechtswissenschaften und promovierte 1577 zum Doktor der Rechte.

Bereits 1575 war er zum Professor der Rechte berufen worden, wurde 1577 Beisitzer des Appellationsgerichts in Dresden, 1579 Advokat des Oberhofgerichts in Leipzig, übernahm 1580 die Professur des Kodex, wurde 1581 Kanzler des sächsischen Hofes in Coburg, kam 1592 zurück nach Leipzig wo er Direktor des Konsistoriums, Assessor am Oberhofgericht, Kanoniker am Stift in Merseburg und 1601 Ordinarius der Juristenfakultät wurde. Wirth hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule beteiligt. So war er Dekan der philosophischen Fakultät und in den Wintersemestern 1574, 1578, 1592 Rektor der Alma Mater.

Er verstarb 1611 an der Schwindsucht und wurde am 5. Dezember 1611 in der Leipziger Paulinerkirche begraben.

Wirth war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe hatte 1577 mit Anna († 1587), die Tochter des Professors der Rechte Franz Kram geheiratet. Seine zweite Ehe schloss er mit Charitas, der Tochter des Paul Lobwasser. Beide Ehen blieben kinderlos. Da er über keine Erben verfügte, hinterließ er der Universität eine großzügige Summe von 4000 Gulden, so dass davon zwölf Studenten mit Stipendiaten versehen werden konnten.

Literatur

  • Georg Weinrich: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Ehrlichen und Volckreichen Leichenbegengnüß des … Herrn/ Michaelis Wirth des Eltern/ Beyder Rechten Doctoris und Professoris Publici in der löblichen Universitet Leipzig/ Domherrn des Stiffts Merseburgs … und des Collegii B. Virginis Collegiati, &c. Leipzig 1612 In: Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Bd. 1, R 62, S. 31 (Digitalisat)
  • Wirth, Michael zu Löwenberg. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 57, Leipzig 1748, Spalte 1111 f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michael Wirth — (* 14. Oktober 1571 in Löwenberg in Schlesien; † 25. Mai 1618 in Leipzig) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Leben Geboren als Sohn des Ratsherrn und Kirchenvaters Johann Wirth und seiner Frau Anna Scholtz, besuchte er die Schule seines… …   Deutsch Wikipedia

  • Wirth — ist der Familienname folgender Personen: Verbreitung Der Familienname Wirth tritt in Deutschland überdurchschnittlich häufig auf. Mit rund 9.600 Telefonbucheinträgen und potentiellen 25.600 Namensträgern befindet er sich auf Platz 210 der… …   Deutsch Wikipedia

  • Polycarp Leyser der Ältere — Polykarp Leyser d. Ä. 1602 Polykarp (von) Leyser der Ältere, (* 18. März 1552 in Winnenden; † 22. Februar 1610 in Dresden) war ein lutherischer Theologe, Superintendent von Braunschweig, Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises, Profe …   Deutsch Wikipedia

  • Polykarp Leyser der Ältere — Polykarp Leyser d. Ä. 1602 Polykarp (von) Leyser der Ältere, (* 18. März 1552 in Winnenden; † 22. Februar 1610 in Dresden; auch Polykarp Leyser I.) war ein lutherischer Theologe, Superintendent von Braunschweig, Generalsuperintendent des …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rektoren der Universität Leipzig — Siegel der Universität Leipzig: SIGILLUM UNIVERSITATIS STUDII LIPSIENSIS Die Rektoren der Universität Leipzig wurden in der Regel semesterweise gewählt. Das Sommersemester (nachfolgend SS bezeichnet) begann im Regelfall am 23. April und das… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander der Grosse — Alexander der Große. Hellenistisch, 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr., griechischer Marmor. Alexander der Große (Ἀλέξανδρος ὁ Μέγας; Aléxandros ho Mégas) bzw. Alexander III. (* 20. Juli 356 v. Chr. in Pella (Makedonien); † …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander der Große — Alexander der Große; hellenistisch, 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr., griechischer Marmor Alexander der Große (griechisch Ἀλέξανδρος ὁ Μέγας Aléxandros ho Mégas) bzw. Alexander III. von Makedonien (* 20. Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10. Juni …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orgelbauer — Eine alphabetische Liste bekannter Orgelbauer, die umfassende Bekanntheit erlangt haben und die Relevanzkriterien erfüllen. Die Jahreszahlen geben bei Personen die Lebensdaten, bei Unternehmen Gründungsdaten oder Jahre der Tätigkeit an. Die Orte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt München — Die folgende Übersicht enthält bekannte, in München geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in München hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung — Der Frankfurter Nationalversammlung, die vom 18. Mai 1848 bis zum 31. Mai 1849 in der Frankfurter Paulskirche und anschließend bis zum 18. Juni 1849 als Rumpfparlament in Stuttgart tagte, gehörten insgesamt 809 Abgeordnete an. Diese Liste… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”