- 1547
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Dai-Kalender (Vietnam) 909/910 (Jahreswechsel April) Iranischer Kalender 925/926 Islamischer Kalender 953/954 (Jahreswechsel 20./21. Februar) Jüdischer Kalender 5307/08 (14./15. September) Koptischer Kalender 1263/64 Malayalam-Kalender 722/723 Seleukidische Ära Babylon: 1857/58 (Jahreswechsel April) Syrien: 1858/59 (Jahreswechsel Oktober)
Inhaltsverzeichnis
Ereignisse
Politik und Weltgeschehen
Genua
Giovanni Luigi de Fieschi unternimmt am 2. Januar mit anderen einen Aufstand gegen die Herrschaft des genuesischen Dogen Andrea Doria in Genua. Die Verschwörung des Fiesco scheitert und der Rebell ertrinkt im Hafen, als er in schwerer Rüstung ins Wasser fällt.
England
Am 28. Januar stirbt Heinrich VIII. im Palace of Whitehall in London. Ihm folgt Edward VI., sein neunjähriger Sohn aus der Ehe mit Jane Seymour, auf den Thron Englands und Irlands. Die Thronbesteigung verläuft unproblematisch, da Heinrich ihn in seinem letzten Testament vom 30. Dezember 1546 ausdrücklich zum Nachfolger bestimmt hat. Zusätzlich ist ein zehnköpfiger Thronrat ernannt, der während Eduards Minderjährigkeit die Regierungsgeschäfte wahrnehmen soll. Der Rat besteht überwiegend aus Personen, die bereits unter dem alten König an Einfluss gewonnen haben. Die wichtigsten Mitglieder des Rates sind Eduard Seymour, Earl of Hertford, ein Bruder der verstorbenen Jane Seymour, sowie John Dudley, Viscount Lisle und Sir William Paget, 1. Baron Paget.
Die Mitglieder des Rates sind zum größten Teil Reformer im Sinne einer unabhängigen englischen Staatskirche. Die Katholiken Stephen Gardiner, Bischof von Winchester, Thomas Howard, 3. Herzog von Norfolk und Thomas Thirlby sind vom Rat ausgeschlossen. Die Mitglieder des Rates ersuchen den neuen König Eduard VI. nun um eine Bestätigung der Ernennung, um damit den Zweiflern an der Rechtmäßigkeit des letzten Willens König Heinrichs den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Am 13. März bestätigt Eduard VI. die Mitglieder des Rates mit Ausnahme des Lordkanzlers Thomas Wriothesley, 1. Earl of Southampton. König Eduard ernennt seinen Onkel Eduard Seymour zum Herzog von Somerset und gibt ihm das Amt des Lordprotektors. Seymour wird das Recht zuerkannt, den Rat nach eigenem Ermessen zu verändern. Er wird damit zum eigentlichen Machthaber in England. Auch der Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer, übt starken Einfluss auf den jungen König aus.
Heiliges Römisches Reich
- 2. April: Graf Anton I. von Oldenburg verleibt die eroberte Burg und Grafschaft Delmenhorst seinem Besitz ein. Der vom Bischof von Münster gehaltene Ort gehörte früher bereits zu Oldenburg.
- 24. April: Die Truppen von Kaiser Karl V. siegen in der Schlacht bei Mühlberg über den Schmalkaldischen Bund.
- 19. Mai: In der Wittenberger Kapitulation verliert nach der verlorenen Schlacht bei Mühlberg der sächsische Kurfürst Johann Friedrich I. Landbesitz und Kurwürde an die Albertiner der Wettinischen Dynastie, die Moritz von Sachsen repräsentiert. Kaiser Karl V. ist Sieger im Schmalkaldischen Krieg. Daran ändert auch die verlorene Schlacht bei Drakenburg am 23. Mai, durch die die katholischen Truppen aus dem Norden des Reiches vertrieben werden, nichts mehr.
- Der Geharnischte Reichstag zu Augsburg beginnt; er dauert bis in das Jahr 1548 hinein. Der Kaiser scheitert mit Plänen zur Niederwerfung des Luthertums.
- Niederschlagung des böhmischen Ständeaufstands durch König Ferdinand I.
- Oberlausitzer Pönfall: Der böhmische König Ferdinand I. bestraft die zum Oberlausitzer Sechsstädtebund gehörenden Städte (Bautzen, Zittau, Görlitz, Kamenz, Löbau und Lauban).
Russland
- 16. Januar: Iwan IV. „der Schreckliche“ wird erster gekrönter russischer Zar. Seine Zeremonie orientierte sich an den Kaiserkrönungen Byzanz des 14. Jahrhunderts. Durch den Metropoliten wurde Iwan mit der Mütze des Monomach gekrönt.
Frankreich
- 31. März: Durch den Tod von König Franz I. wird sein Sohn Heinrich II. neues Staatsoberhaupt in Frankreich.
Kultur
- In Rom werden die Fasti Capitolini entdeckt.
Religion
- 25. Februar: Der Erzbischof von Köln Hermann V. von Wied dankt ab
- 11. März: Das Konzil von Trient wird nach Bologna in den päpstlichen Machtbereich verlegt und setzt dort seine Beratungen fort.
- Adolf III. von Schaumburg wird Erzbischof von Köln.
Geboren
- 24. Januar: Johanna von Österreich, österreichische Renaissancefürstin († 1578)
- 24. Februar: Juan de Austria, Sohn von Kaiser Karl V. († 1578)
- 1. März: Rudolf Goclenius d. J., Professor für Physik († 1628)
- 10. September: Georg I. (Hessen-Darmstadt) in Schloss Lichtenberg, Landgraf († 1596)
- 22. September: Philipp Nicodemus Frischlin, deutscher Humanist und Dramatiker († 1590)
- 14. September: Johan van Oldenbarnevelt, niederländischer Staatsmann und Diplomat († 1619)
- 29. September: Miguel de Cervantes, spanischer Autor († 1616)
- 18. Oktober: Justus Lipsius, belgischer Rechtsphilosoph und Philologe († 1606)
- 10. November: Gebhard I. von Waldburg, Kurfürst und Erzbischof von Köln (1577–1583) († 1601)
- 10. November: Martin Moller, deutscher Mystiker, Erbauungsschriftsteller und Kirchenlieddichter († 1606)
- 25. November: Samuel Fischer (Pfarrer), deutscher Theologe († 1600)
- 5. Dezember: Ubbo Emmius, ostfriesischer Historiker und Gründungsrektor der Universität Groningen († 1625)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Jurij Dalmatin, Reformator und Übersetzer der Bibel ins Slowenische († 1589)
- Petrus Calaminus, deutscher evangelischer Theologe († 1595)
Gestorben
- 18. Januar: Pietro Bembo, italienischer Humanist (* 1470)
- 28. Januar: Heinrich VIII., König von England (* 1491)
- 25. Februar: Vittoria Colonna, italienische Dichterin (* 1490)
- 27. Februar: Laurentius Zoch, , deutscher Jurist und Rechtswissenschaftler (* 1477)
- 12. März: Wenzeslaus Linck, deutscher lutherischer Theologe und Reformator (* 1483)
- 16. März: Francois Vatable, französischer Gelehrter (* um 1495)
- 31. März: Franz I., französischer König (* 1494)
- 2. Mai: Caspar Borner, deutscher Theologe, Humanist und Reformator ( * 1492)
- 21. Juni: Sebastiano del Piombo, eigentlich Luciani, italienischer Maler (* 1485)
- 17. August: Katharina von Zimmern, die letzte Äbtissin des Fraumünsterklosters in Zürich (* 1478)
- 10. September: Pier Luigi Farnese, außereheliche Sohn von Alessandro Farnese, dem späteren Papst Paul III. (* 1503)
- 2. Dezember: Hernán Cortés, spanischer Konquistador und Entdecker (* 1485)
- 28. Dezember: Konrad Peutinger, deutscher Politiker (* 1465)
- Jörg Breu der Jüngere, deutscher Maler
Weblinks
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