- Michail Alexandrowitsch Lifschitz
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Michail Alexandrowitsch Lifschitz (russisch Михаи́л Алекса́ндрович Ли́фшиц; * 23. Juli 1905 in Melitopol, Russisches Kaiserreich; † 28. September 1983 in Moskau) war ein sowjetischer marxistischer Literaturkritiker und Kunstphilosoph. In den 1930er Jahren war er ein enger Mitarbeiter von György Lukács und hatte ab 1975 eine leitende Stellung in der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften.
Lifschitz wurde in Melitopol auf der Krim geboren und begann ein Studium an der Kunsthochschule WChUTEMAS in Moskau. Nach Auseinandersetzungen mit seinen Lehrern wechselte er jedoch ans Moskauer Marx-Engels-Institut, wo er die Bekanntschaft von Georg Lukacs machte. In den Jahren des stalinistischen Terrors sank seine Produktion beträchtlich. Bei Ausbruch des Deutsch-Sowjetischen Krieges meldete er sich als Freiwilliger bei der Roten Armee. In den späten 1950er Jahren führten Lifschitz' Schriften über Sozialismus und die Entwicklung der sowjetischen Gesellschaft zu Auseinandersetzungen mit führenden sowjetischen Intellektuellen und zu seinem Ausschluss aus der KPdSU. In derselben Zeit ergab sich eine Zusammenarbeit zwischen Lifschitz und dem sowjetischen Philosophen Ewald Iljenkow. Trotz seiner Kritik des sowjetischen Systems bleib Lifschitz ein Vertreter des Marxismus-Leninismus und wurde 1975 in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen. Auf die Bitte des Schriftstellers Alexander Twardowski schrieb Lifschitz 1961 eine Rezension von Solschenizyns Erstlingswerk Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch, die in der Zeitschrift Nowy Mir veröffentlicht wurde.
Der Großteil seiner Werke ist nur auf russisch erhältlich. 1980 erschien im Westen The Philosophy of Art of Karl Marx, eine kunstästhetische Abhandlung in englischer Übersetzung.
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