- Michel Woldemar
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Michel Woldemar (* 17. Juni 1750 in Orléans; † 19. Dezember 1815 in Clermont-Ferrand) war ein französischer Violinist und Komponist der Klassik.
Michel Woldemar stammte aus einer im nächsten Umfeld des Königs wirkenden Familie, sein Pate und Namensgeber war der Marschall von Frankreich Ulrich Woldemar von Löwendal. Sein eigentlicher Name war Woldemar Michel, als Künstlername vertauschte er den Vor- mit dem Familiennamen. In seiner Jugend hatte er ein turbulentes Leben, das ihm eine Einweisung in den „Sabot d'Angers“ einbrachte, einem Gefängnis für Söhne aus vornehmen Familien.
Als Violinist war er ein Schüler von Antonio Lolli. Später wirkte Woldemar als Violinlehrer in Paris. Er war Direktor einer Theatergesellschaft und „maître de chapelle“ an der Kathedrale von Clermont-Ferrand. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Violinkonzerte, Duos und Etüden sowie eine Violinmethode (1798), in der er Beispiele von Lotti, Niccolò Mestrino, Wilhelm Cramer und Giovanni Mane Jarnowick zitierte. Woldemar regte um 1800 den Bau einer fünfsaitigen Violin-Bratsche, später Quinton genannt, an und erdachte eine Art musikalische Stenografie, „Tableau mélo-tachygraphique“ genannt.[1] 1801 veröffentlichte Woldemar eine französische Neuauflage von Leopold Mozarts Versuch einer gründlichen Violinschule.
Literatur
- N.K. Nunamaker: The Virtuoso Violin Concerto before Paganini: the Concertos of Lolli, Giornovicchi, and Woldemar (Dissertation, Indiana University, 1968)
Einzelnachweis
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