- Mir Dschafar Abbassowitsch Bagirow
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Mir Dschafar Abbassowitsch Bagirow (aserbaidschanisch: Mir Cəfər Bağırov; russisch Мир Джафар Аббас оглы Багиров; * 5. Septemberjul./ 17. September 1895greg. in Quba; † 26. Mai 1956 in Baku, Aserbaidschanische SSR) war ein sowjetischer Politiker der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) in der Aserbaidschanischen SSR sowie Mitglied und Kandidat des Präsidiums der KPdSU.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufstieg zum Parteichef der Aserbaidschanischen SSR
Bagirow arbeitete zunächst als Dorfschullehrer und wurde 1917 Mitglied der KPdSU (Bolschewiki) sowie Stellvertretender Vorsitzender des Revolutionskomitees in Quba. 1918 nahm er an kommunistischen Aktionen im Kaukasus teil und schloss in dieser Zeit Freundschaft mit den späteren Spitzenfunktionären Anastas Mikojan und Lawrenti Beria. Unter dem Kommando von Sergei Mironowitsch Kirow nahm er an der blutigen Niederschlagung eines Arbeiterstreiks im von den Truppen der Weißen Armee bedrohten Astrachan im März 1919 teil.
Im Anschluss kehrte er nach Aserbaidschan zurück und wurde 1920 erst Stellvertretender Vorsitzender des Revolutionären Komitees von Bergkarabach und danach Politkommissar der Aserbaidschanischen Infanteriedivision. Nach einer weiteren Tätigkeit als Vorsitzender des Militärtribunals der Aserbaidschanischen Infanteriedivision war er Stellvertretender Vorsitzender des Militärtribunals der 11. Armee.
1921 erfolgte seine Ernennung zum Volkskommissar für Innere Angelegheiten von Aserbaidschan. In dieser Funktion, die er bis 1927 innerhatte, war er nacheinander für die Tscheka, die Staatliche Politische Verwaltung (Gossudarstwennoje Polititscheskoje Uprawlenije) (GPU) und schließlich die Allgemeine Staatliche Politische Verwaltung (Objedinjonnoje Gossudarstwennoje Polititscheskoje Uprawlenije) (OGPU) verantwortlich.
Im Februar 1932 wurde er Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der Aserbaidschanischen SSR und damit bis Dezember 1933 Ministerpräsident der Teilrepublik. Om November 1933 wurde er als Nachfolger von Wladimir Iwanowitsch Polonski Erster Sekretär der Kommunistischen Partei Aserbaidschans und war in dieser Funktion bis Juli 1953 fast zwanzig Jahre Parteichef in der Aserbaidschanischen SSR. Zwischen 1938 und 1946 war er erstmals Mitglied (Deputierter) des Obersten Sowjets der UdSSR und gehörte diesem erneut in der 2. Wahlperiode von 1950 bis 1954 an.
Entmachtung nach Stalins Tod und Verhaftung
Nach dem Tode Josef Stalins wurde er am 5. März 1953 Kandidat des Präsidiums der KPdSU. Zugleich war er von April bis zum 7. Juli 1953 als Vorsitzender des Ministerrates wiederum Vorsitzender des Ministerrates der Aserbaidschanischen SSR. Am 17. Juli 1953 verlor er anlässlich der Entmachtung von Geheimdienstchef Beria seine Funktionen als Kandidat des Präsidiums sowie als Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der KPdSU, obwohl er zuvor Kritik an Beria geübt hatte und diesen als „ein Chamäleon, der schlimmste Feind unserer Partei und unseres Volkes“ bezeichnet hatte.
Im Anschluss wurde er Vizevorsitzender von Kuybyshevneft, einem Verein des Ministeriums für Erdölindustrie der UdSSR, ehe er am 13. März 1954 verhaftet und schließlich 1956 hingerichtet wurde.
Im Laufe seiner politischen Karriere war er zuvor mehrfach ausgezeichnet worden und erhielt unter anderem zweimal den Rotbannerorden, dreimal den Leninorden, zweimal den Orden des Roten Banners der Arbeit sowie den Orden des Großen Vaterländischen Krieges.
Weblinks
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