- Mir nach, Canaillen!
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Filmdaten Originaltitel Mir nach, Canaillen! Produktionsland DDR Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1964 Länge 108 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Ralf Kirsten Drehbuch Ralf Kirsten,
Manfred Krug,
Ulrich PlenzdorfProduktion DEFA, Künstlerische Arbeitsgruppe „60“ Musik Andre Asriel Kamera Hans Heinrich Schnitt Christel Röhl Besetzung - Manfred Krug: Alexander
- Monika Woytowicz: Ulrike
- Erik S. Klein: August der Starke
- Fred Düren: Leutnant von Lübbenau
- Carola Braunbock: Baronin Lübbenau
- Norbert Christian: Gerichtsherr
- Marion van de Kamp: Denhoff
- Harald Halgardt: Kronenberg
- Helga Göring: Freiin von Lübbenau
- Marianne Wünscher: Wäscherin
- Helmut Schreiber: Finanzminister
- Walter Lendrich: Sekretarius
- Fritz Decho: Sekretär
- Helmut Bruchhausen: Pape
- Heinz Scholz: Notarius
- Horst Papke: Korporal
- Jutta Wachowiak: Mätresse
- Friedrich Links: Fischer
- Hans Hardt-Hardtloff: Soldat in Pulverkammer
- Otto Erich Edenharter: 1. Bauer
- Gerhard Vogt: 2. Bauer
- Axel Triebel: Kutscher
- Willi Neuenhahn: 1. Überlandkutscher
- Joachim Bober: 2. Überlandkutscher
- Peter Dommisch: Gerichtsbüttel
- Edwin Marian: Page
- Friedrich Teitge: Diener
- Lilo Grahn: Bauernmädchen
Mir nach, Canaillen! ist ein deutscher Mantel-und-Degen-Film der DEFA von Ralf Kirsten aus dem Jahr 1964.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Preußen im Jahr 1730: Auf Befehl seines Königs reitet der Leutnant von Lübbenau ins Hannoversche Land, um dort Soldaten zu „stehlen“. Im stattlichen Schafhirt Alexander will er seinen ersten Fang machen, doch wendet der den Spieß um. Von Lübbenau wird von ihm gefangen genommen und vor Gericht gestellt. Der Todesstrafe kann er nur entgehen, weil er einwilligt, Alexander als seinen Sohn anzunehmen. In einer Gerichtsposse findet sich zudem in einer befreundeten Wäscher Alexanders die vorgebliche Mutter zum erfundenen Vater und Alexander begibt sich am nächsten Tag nach Lübbenau, um sein potenzielles Erbe in Augenschein zu nehmen. Hier trifft er nicht nur auf eine überraschte Stief- und Großmutter, sondern auch auf seine schöne neue Schwester Ulrike, der er um der Liebe Willen vom Streich an ihrem Vater erzählt. Was nur als Tollerei für einen Tag gedacht war, erweitert Alexander angesichts seiner „Schwester“ ungeplant um die Nacht und muss am nächsten Tag vor dem zurückgekehrten und wütenden Leutnant von Lübbenau fliehen. Ulrike wiederum wird für ihren Fehltritt zur Gräfin Denhoff an den Hof August des Starken nach Dresden geschickt.
Alexander begibt sich unbewusst ebenfalls nach Dresden, flieht er doch vor den Männern des Leutnants. Er hält auf der Flucht an einem Gut und verführt eine Mätresse des Königs, die eigentlich den Finanzminister zur Nacht erwartet. Der erscheint mit zwei vermummten Gesellen und heimlich abgezweigten Steuergeldern. Die zugehörige Urkunde, die den Raub an den Finanzen des Königs belegt, kann Alexander an sich nehmen. In einer Truhe versteckt gelangt er schließlich an den königlichen Hof in Dresden und überreicht König August das geheime Schriftstück. Für seine Heldentat wird er mit dem höchsten Orden des Königreichs ausgezeichnet. Überraschend trifft Alexander Ulrike wieder. Beide müssen sich bald unliebsamer Verehrer erwehren: Ulrike wird vom König umgarnt, während dessen Freundin Gräfin Denhoff Alexander gern in ihrem Schlafzimmer wüsste. Nach einigen Turbulenzen gelingt Alexander und Ulrike die Flucht vom Hof. Beide kehren in Alexanders Dorf zurück und gründen eine Familie. Der Alltag sieht später anders aus: Alexander reitet mit Ulrike und den gemeinsamen vier Kindern nach Lübbenau – die nun echten Schwiegereltern besuchen.
Produktion
Mir nach, Canaillen! entstand nach Motiven des Romans Eine Sommerabenddreistigkeit von Joachim Kupsch. Der Film wurde unter anderem in Quedlinburg sowie in und um Kromsdorf gedreht. Er erlebte am 25. Juli 1964 auf der Freilichtbühne „Regattastrecke Grünau“ in Berlin seine Premiere und kam am 31. Juli 1964 in die Kinos der DDR.
Mir nach Canaillen! war das Filmdebüt von Ulrich Plenzdorf, der unter anderem am Drehbuch beteiligt war.
Kritik
Renate Holland-Moritz schrieb 1964, dass Manfred Krug und Regisseur Ralf Kirsten „ein nicht allzu schwergewichtiger historischer Rahmen [notwendig erschien], in den alles paßt, wonach junge Menschen nun einmal lechzen: Prügelarien, Liebesränke, übers Ohr gehauene Fürschten, wilde Pferde, flotte Reden und ein Superheld namens Krug.“[1]
Frank-Burkhard Habel nannte den Film einen „Mantel-und-Degen-Film par excellence, ein großer Publikumserfolg, inhaltlich leichtgewichtig, aber bis in kleinste Rollen voller komödiantischer Glanzstücke.“[2]
Für den film-dienst war Mir nach, Canaillen! „ein turbulenter Spaß, sichtlich von der französischen Mantel- und Degen-Komödie ‚Fanfan, der Husar‘ beeinflusst.“[3]
Cinema nannte den Film eine „leicht angestaubte Abenteuerkomödie“.[4]
Literatur
- Mir nach, Canaillen! In: F.-B. Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 407–408.
Weblinks
- Mir nach, Canaillen! in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Mir nach, Canaillen! bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Renate Holland-Moritz in: Weltbühne, Nr. 34, 1964.
- ↑ Habel, S. 408.
- ↑ Vgl. zweitausendeins.de
- ↑ Vgl. cinema.de
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