Mirko Mokry

Mirko Mokry

Mirko Mokry (* 11. September 1978) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (DVU/FDVP) und geschäftsführender Alleingesellschafter der Ascherslebener Verkehrsgesellschaft.

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Ausbildung

Mokry machte nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Lokomotivführer bei der Deutschen Bahn.

Politik

Mokry, der bereits als 17-Jähriger ein Denkmal mit Hakenkreuzen beschmierte[1][2], ließ sich von der DVU als Mitglied werben[3] und zog 1998 für diese in den Landtag Sachsen-Anhalt ein.

Aus Protest dagegen, dass 1998 mit Rudi Wiechmann als ältestem und Mokry als jüngstem Abgeordneten nach der Geschäftsordnung das Präsidium der konstituierenden Sitzung des 3. Landtages von Sachsen-Anhalt mehrheitlich von DVU-Leuten gestellt wurde, verzichteten die zweit- und drittjüngsten Abgeordneten (von SPD und PDS) auf den dritten Präsidiumsplatz. [4]

Trotz der DVU-Forderung nach Bekämpfung von Vetternwirtschaft [5] beschäftigte Mokry seine Mutter als Angestellte im Wahlkreisbüro, da Sachsen-Anhalt in seinem Abgeordnetengesetz das übliche Verbot der Beschäftigung von Verwandten als Abgeordnetenmitarbeiter 1994 versehentlich gestrichen hatte.[2]

Als sich kurz nach der Landtagswahl 1998 Martin Sonneborn vom Satiremagazin Titanic am Telefon gegenüber Mokry und einigen seiner Fraktionskollegen als Büroleiter von DVU-Chef Gerhard Frey ausgab und in Anspielung auf Mussolinis Marsch auf Rom zum Marsch auf Berlin unter dem Motto "Arbeit macht Frey" aufforderte, sagte Mokry zu und wollte sich auch um den in Namen Freys verlangten Ariernachweis kümmern. Er räumte dabei ein, dass sein Name nicht sonderlich deutsch klinge[6][7].

Mokry schätzte seinen Gestaltungsspielraum als gewählter Abgeordneter so ein: “Jeder von uns kriegt [...] einen Schreiberling [...], so einen Sekretär aus München gestellt. Der weiß über alles Bescheid.”[8].

Als sich am Anfang des Jahres 2000 die 16-köpfige DVU-Fraktion im Landtag spaltete, schlug Mokry sich auf die Seite der unter FDVP firmierenden Abweichler. Ende 2001, ein halbes Jahr vor der Landtagswahl 2002, kehrte er auch der FDVP-Fraktion den Rücken und blieb bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament fraktionslos.[9].

Tätigkeit im Bahnwesen

Neben seinem Landtagsmandat machte Mokry sich 2001 mit der Firma A.V.G. Mirko Mokry e.K. (ab 2007 A.V.G. Ascherslebener Verkehrsgesellschaft mbH) selbständig[10] und führt das Unternehmen seit seinem Ausscheiden aus der Politik hauptberuflich. 2007 gründete er mit fünfzehn anderen Bahn-Enthusiasten den Verein Nebenbahn Staßfurt - Egeln e. V. , der einen musealen Personenverkehr mit historischen Schienenfahrzeugen wie dem "Ferkeltaxi" organisieren möchte. Er war dort zeitweilig Zweiter Vorsitzender.

Einzelnachweise

  1. Wirres Frey-Korps in Der Spiegel 19/1998 vom 4. Mai 1998.
  2. a b Toralf Staud, Eine desolate Truppe in Die Zeit 17/1999
  3. Ute Semkat: DVU-Fraktion konstituiert sich im Verborgenen in Die Welt vom 5. Mai 1998
  4. Zur Eröffnung ein reines DVU-Präsidium? Berliner Zeitung, 13. Mai 1998
  5. DVU-Pressemitteilung
  6. Hamburger Morgenpost vom 15. Mai 1998
  7. Titanic 05/1998
  8. Jürgen Hoffmann/Norbert Lepszy, Die DVU in den Landesparlamenten: inkompetent, zerstritten, politikunfähig, Seite 52, Interne Studie Nr. 163/1998 der KAS, Sankt Augustin, Juli 1998 ISBN 3-931575-77-2
  9. Eberhard Löblich, An sich selbst gescheitert, Der Tagesspiegel vom 13. April 2002
  10. Website der Ascherslebener Verkehrsgesellschaft

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