- Mohammed Nadschibullāh
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Mohammed Nadschibullāh (محمد نجیبالله; * 6. August 1947 in Kabul; † 27. September 1996 ebenda) war vom Mai 1986 bis 1992 afghanischer Staatspräsident.
Leben
Mohammed Nadschibullāh wurde in Kabul als Sohn einer Ghilzai-paschtunischen Familie geboren. 1975 schloss er ein Medizinstudium an der Universität von Kabul ab. Bereits 1965 trat er der Partscham-Fraktion der kommunistischen Demokratische Volkspartei Afghanistans bei. Diese führte 1978 einen erfolgreichen Staatsstreich durch, aber die Khalq-Fraktion der Partei gewann die Oberhand. Nach einem Zwischenspiel als Botschafter in Teheran wurde Nadschibullāh aus der Regierung entlassen und ging ins Exil nach Moskau.
Nach der sowjetischen Intervention in Afghanistan 1979 kehrte er nach Kabul zurück. 1980 wurde er Chef der Geheimpolizei KHAD.
1986 löste Nadschibullah Babrak Karmal ab und wurde fünfter Präsident der Demokratischen Republik Afghanistan. Nach dem Abzug der Sowjets im Jahr 1989 überstand er 1990 einen Staatsstreich des Verteidigungsministers. Daraufhin lockerte er seine autokratische Herrschaft, um öffentliche Unterstützung zu gewinnen.
Nach seinem Sturz im April 1992 versuchte Nadschibullāh, Kabul zu verlassen, wurde aber von Einheiten Raschid Dostums daran gehindert. Er suchte Schutz im UN-Hauptquartier von Kabul. Dort blieb er bis zur Eroberung Kabuls durch die fundamentalistischen Taliban, die ihn am 27. September 1996 ermordeten und den Leichnam aufgehängt an einer Betonplattform für Verkehrspolizisten vor dem Präsidentenpalast zur Schau stellten.[1][2][3]
Weblinks
- Interview des Magazins „Der Spiegel“ mit Mohammed Nadschibullah über seine Politik und den Konflikt am Hindukusch. (in: „Der Spiegel“, Nr. 26/1986)
- Interview des Magazins „Der Spiegel“ mit Mohammed Nadschibullah über die „nationale Aussöhnung“ und einen Truppenabzug der Sowjets. (in: „Der Spiegel“, Nr. 10/1987)
- Interview des Magazins „Der Spiegel“ mit Mohammed Nadschibullah. (in: „Der Spiegel“, Nr. 21/1988)
Einzelnachweise
- ↑ Sturm geerntet. In: Der Spiegel. 30. September 1996, abgerufen am 17. September 2010.
- ↑ The Guardian. They cannot see why they are hated
- ↑ Matin Baraki. Die Talibanisierung Afghanistans
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