- Moritz Kraut
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Moritz Kraut (* 3. Februar 1905 in Neibsheim; † 29. Dezember 1941 in Boriszewo, UdSSR) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SA-Führer.
Leben und Wirken
Kraut war der Sohn eines Bauern. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Tischlerhandwerk. Ergänzend dazu besuchte er Gewerbe-Fachschulen. Anschließend war er einige Jahre lang in verschiedenen Städten in seinem erlernten Beruf als Tischler tätig. Später bildete er sich zum Betriebsangestellten und zum Betriebsassistenten weiter. In Berlin arbeitete er dann als Betriebsingenieur in der Omnisbushauptwerkstatt in Treptow.
Nachdem er bereits 1923 in Mannheim in Kontakt mit der NS-Bewegung gekommen war lernte Kraut 1928 einige Mitarbeiter von Joseph Goebbels kennen, die ihn Ende September 1928 nach Berlin holten. Nachdem er der NSDAP bereits am 1. Juli 1927 - noch in Mannheim - beigetreten war, wurde er zum 1. November 1928 auch Mitglied der SA im Bezirk Moabit.
Dort übernahm er zunächst die Führung einer SA-Einheit in Moabit. Danach betätigte er sich im SA-Sturm 6, bevor er im Sommer 1932 zum SA-Sturmbannführer befördert wurde und im November desselben Jahres die Führung des Sturmbanns 16 übernahm. Als der Sturmbann 16 wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung zur Standarte 16 erhoben wurde, wurde Kraut als Führer dieser Standarte eingesetzt. Diese Stellung behielt er bis zum Sommer 1934 bei. Zu diesem Zeitpunkt übernahm er als Nachfolger des verstorbenen Hermann Voß die Führung der SA-Standarte 2 (Kürtemeyer), die er mindestens bis ins Jahr 1938 beibehielt. Während dieser Zeit erreichte er mit der Beförderung zum SA-Oberführer am 9. November 1937 seinen höchsten SA-Rang. Am 1. August 1939 übernahm er Kraut schließlich die Führung der SA-Standarte 6.
Im Februar 1936 trat Kraut im Nachrückverfahren für den ausgeschiedenen Abgeordneten Walther Schulze-Wechsungen im Wahlkreis 3 (Berlin Ost) in den nationalsozialistischen Reichstag ein.
Ab 1939 nahm Kraut als Infanterist und Panzerjäger am Zweiten Weltkrieg teil. Im Krieg wurde er zum Leutnant befördert und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen sowie dem Infanteristurmabzeichen ausgezeichnet. Kraut starb am 29. Dezember 1941 bei Kampfhandlungen an der Ostfront. Krauts Mandat wurde anschließend von dem Abgeordneten Kurt Mende weitergeführt.
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
Weblinks
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