Moritz Seeburg

Moritz Seeburg

Moritz Seeburg (* 19. März 1794 in Torgau; † 30. Oktober 1851 in Leipzig) war Jurist und Stadtrat in Leipzig.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig wirkte Seeburg in Leipzig als Rechtsanwalt. Durch die Staats- und Gemeindereform von 1830/31 in Sachsen erhielt Leipzig einen Stadtrat, in den der siebenunddreißigjährige Seeburg gewählt wurde und dem er bis zu seinem Tode angehörte. [1] Er entwickelte vielseitige Aktivitäten, die vor allem der Arbeiterschaft Leipzigs zugutekamen.

Besondere Unterstützung erfuhr durch Seeburg die Ratsfreischule in Leipzig, die den Kindern mittelloser Eltern den Schulbesuch ermöglichte. Von 1831 an war er auch Vorsteher des Johannishospitals, das durch ihn eine Reorganisation erfuhr.[2]

Gedenkstein für Moritz Seeburg in der Kleingartenanlage Johannistal

Als Vorsteher des Johannishospitals genehmigte er das Ersuchen einer Frau Amalie Winter auf Überlassung eines kleinen Platzes auf dem Gelände der ehemaligen Sandgrube des Hospitals zur Einrichtung eines Gartens. Das war der Anstoß für weitere Gärten, und am 7. November 1832 beschloss der Stadtrat auf Seeburgs Antrag, die Sandgrube des Johannishospitals in eine Kleingartenanlage umzugestalten. So konnte am 24. Juni 1833 das Johannisfest in der ersten Kleingartenanlage Leipzigs gefeiert werden. Obwohl durch Neubauvorhaben die Zahl der Gärten verringert wurde, besteht diese Anlage noch heute, und der Verein nutzt noch 141 von ehemals 221 Gärten.[3]

Moritz Seeburg gehörte auch dem ersten Direktorium des 1843 gegründeten Conservatoriums der Musik in Leipzig an .

1881 ehrte man ihn durch die Benennung einer Straße südöstlich der Leipziger Innenstadt nach ihm, nach welcher später das ganze Viertel dann als Seeburgviertel bezeichnet wurde. Die Witwe Seeburgs stiftete einen Gedenkstein, der bis heute in der Gartenanlage Johannistal steht.

Schriften

  • Etwas zur Vertheidigung des Handels mit Staatspapieren, vorzüglich in Beziehung auf das Königreich Sachsen, Leipzig : A.G. Liebeskind, 1825
  • Ein Blick auf Deutschlands Nothstand in Bezug auf Handel und Gewerbe, Leipzig : J. C. Hinrichssche Verlagsbuchhandlung, 1827
  • Allerunterthänigste Adresse an Seine Majestät den König Anton von Sachsen, die zeitherige Verfassung des Censurwesen, die Einführung einer möglichen Pressefreiheit im Königreiche Sachsen und einige andere Gesuche betr. nebst dem von der erwählten Deputation erstatteten Berichte, Leipzig, 1830
  • Der Marienborn und die Wasserleitung Leipzigs - in Nachträge zur Geschichte der Stadt Leipzig, 1836

Einzelnachweise

  1. Moritz Seeburg auf der Website des KGV Johannistal
  2. Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PROLEIPZIG, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8 S. 543
  3. Website des KGV Johannistal

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Seeburg — steht für: einen Burgtyp der Niederungsburg, siehe Seeburg (Burgtyp) Seeburg ist der Name folgender geographischer Objekte: Seeburg (Niedersachsen), eine Gemeinde im Landkreis Göttingen, Niedersachsen Seeburg (Bad Urach), Stadtteil von Bad Urach …   Deutsch Wikipedia

  • Wichmann von Seeburg — Erzbischof Wichmann von Magdeburg, Grabplatte im Magdeburger Dom Siegel von Erzbischof Wichmann Wichmann von Seeburg Querfurt (* vor 1116 wahrscheinlich in Gleiß; † 25. August …   Deutsch Wikipedia

  • Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig — Gründung 2. April 1843 Trägerschaft staatlich …   Deutsch Wikipedia

  • Brunnen in Leipzig — Die Brunnen in Leipzig dienten in der Vergangenheit der Wasserversorgung der Bevölkerung. Die im 19. und 20. Jahrhundert erbauten Leipziger Brunnen prägen die Plätze der Stadt und gelten als Sehenswürdigkeiten und Schmuck, sowie als… …   Deutsch Wikipedia

  • Mendebrunnen — Die Brunnen in Leipzig dienten in der Vergangenheit der Wasserversorgung der Bevölkerung. Die im 19. und 20. Jahrhundert erbauten Leipziger Brunnen prägen die Plätze der Stadt und gelten als Sehenswürdigkeiten und Schmuck, sowie als… …   Deutsch Wikipedia

  • Marienquelle (Leipzig) — Die Marienquelle Die Marienquelle (auch Marienbrunnen) ist eine ehemalige Quelle im Südosten Leipzigs in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts versiegte. Von ihr ist der Name des benachbarten Ortsteils… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel der Wettiner — Stammliste der Wettiner mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Dietrich I. bis Friedrich I. von Meißen 2 Von Friedrich I. (Meißen) bis Ernst von Sachsen und Albrecht III. (Sachsen) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste der Wettiner — mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Dietrich I. bis Friedrich I. von Meißen 2 Von Friedrich I. (Meißen) bis Ernst von Sachsen und Albrecht III. (Sachsen) …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Querfurt — Wappen der Herren von Querfurt Stammliste von Querfurt mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”