- Cheiron
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Cheiron (griechisch Χείρων „Hand“ lateinisch Chiron) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Kronos und der Philyra, Halbbruder des Zeus und einer der Kentauren.
Er gleicht körperlich diesen wilden Tiermenschen, die von Ixion abstammen, er selbst ist jedoch anderen Ursprungs: Um nicht von seiner Gattin Rhea entdeckt zu werden, soll Kronos ihn in der Gestalt eines Pferdes mit Philyra gezeugt haben.[1] Bereits in der Ilias wird er seinem Wesen nach hoch über die übrigen Kentauren gestellt.[2] Er gilt als weise und als der gerechteste unter den Kentauren. Er ist ein Freund der Götter, Erzieher der Heroen Jason, Aktaion, Aristaios und Achilles, besitzt Kenntnisse in der Arzneikunde und übernimmt die Ausbildung des Asklepios zum Arzt.
Cheiron hauste in einer Höhle am Fuße des Berges Pelion in Thessalien und war mit der Najade Chariklo verheiratet.
Während der vierten Aufgabe des Herakles (Einfangen des Erymanthischen Ebers) gewährte der Kentaur Pholos Herakles Gastrecht, geriet dann aber mit anderen Kentauren in Streit, die dagegen waren, dass Pholos einen Krug Wein ausschenkte, der von Dionysos gestiftet war und der allen Kentauren zugedacht war. Bei der anschließenden Verfolgung der Kentauren durch Herakles wird Cheiron – entweder aus eigener Unachtsamkeit oder durch ein Versehen des Herakles – von einem mit dem Blut der Hydra vergifteten Pfeil getroffen. Weil er durch die Wunde unsägliche Qualen erdulden muss, entsagt der Halbgott seiner Unsterblichkeit zugunsten des Prometheus. Denn nach Zeus' Willen sollte Prometheus erst wieder frei sein, wenn ein Unsterblicher sein Leben für ihn gelassen hat.
Nach seinem Ableben setzt Zeus Cheiron als Sternbild Zentaur[3] an den nächtlichen Himmel.
Literatur
- Marie Luise Kaschnitz: Chiron. In: (dies.): Griechische Mythen. Insel, Frankfurt a. M. & Leipzig 2001, ISBN 3-458-17071-5, S. 21-29 (dichterische Nacherzählung des Mythos)
Weblinks
Commons: Cheiron – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bibliotheke des Apollodor i.2.3
- ↑ Homer, Ilias 11.831
- ↑ Werner Perrey: Sternbilder und ihre Legenden. Urachhaus, Stuttgart 1999, ISBN 3-8251-7172-8.
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