Museum Wasser

Museum Wasser

Seit 1997 betreibt das deutsche Sanitärunternehmen Hansgrohe das Hansgrohe-Museum Wasser – Bad – Design in Schiltach. Nach einer umfassenden Renovierung wurde das Museum im Juni 2005 wieder eröffnet. Die historische Bäder-Schau, die am Stammsitz des Unternehmens eingerichtet war, musste im Oktober 2002 zunächst in die Schiltacher Aue umziehen und war bis zur Neueröffnung als Wanderausstellung unterwegs in Deutschland. Unter anderem war die Ausstellung im Deutschen Museum in München, im Museum der Alltagskultur, in Schloss Waldenbuch und im Altonaer Museum in Hamburg zu sehen.

„Alle Völker, die baden, sind gesünder und stärker als die, die es nicht tun“, so die Feststellung eines Mediziners Ende des 18. Jahrhunderts. Vorausgegangen waren rund zwei Jahrhunderte, in denen der regelmäßige Körperkontakt mit Wasser verpönt war und von kirchlichen Gelehrten abgelehnt wurde. Erst die Aufklärung Mitte des 18. Jahrhunderts führte zu einem allmählichen Umdenken und zu einer neuen Badekultur. Danach entwickelte sich das private Badezimmer in nur 150 Jahren von der exklusiven Einrichtung für wenige Betuchte zum Standardraum im privaten Wohnbau. Heute ist tägliches Duschen Standard. Baden nach Lust und Laune erscheint heute als Selbstverständlichkeit.

Das Museum zeigt in seinen Räumen die Entwicklung des privaten Bades in Deutschland anhand zahlreicher historischer Exponate, verknüpft mit Informationen über die rund 100-jährige Unternehmensgeschichte Hansgrohes seit der Gründung 1901. In ihrer neu konzipierten und erweiterten Form werden nun 700 Jahre „Badkultur“ präsentiert, von der Waschschüssel über die Badewanne bis hin zur modernen Dusche. Verantwortlich für die Ausstellung ist Klaus Kramer.

Kurzer Überblick

Eine Klempnerwerkstatt aus dem Jahr 1910 lässt anhand der alten Werkzeugen erahnen, mit welchem handwerklichen Geschick Küchengeräte, Laternen und Gefäße damals produziert wurden. Sie liefert zudem Informationen zur Entstehung des Sanitärfachhandwerks. Historische Badewannen aus Kupfer, auf Hochglanz poliert oder kunstvoll mit Mahagoni verkleidet, vermitteln einen Eindruck von Pomp und Pracht im Privatbad, wie es Ende des 19. Jahrhunderts den „oberen Zehntausend“ vorbehalten war. Im Laufe der Zeit wechselte aus hygienischen Gründen der Standort der Wannen nach und nach vom Schlaf- und Ankleidezimmer in eigens geschaffene Räume, in denen dann auch die Toilette untergebracht wurde.

Mit seiner historischen Sammlung zeigt das Museum nicht nur die Glanzseiten der Badgeschichte. Das Gros der Bevölkerung begnügte sich noch Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem wöchentlichen Bad in der Gemeinschaftswaschküche. Die Entwicklung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg belegen ein Plattenbaubad sowie Bäder aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren. Beim Rundgang durch die Errungenschaften der Sanitärtechnik entdecken Besucher auch moderne Klassiker, einige davon Hansgrohe-Produkte, z. B. die erste verstellbare Handbrause „Selecta“ sowie die erste farbige Armatur „Uno“, die 1986 mit dem iF Designpreis ausgezeichnet wurde. In jüngster Zeit hat sich der französische Designer Philippe Starck mit dem Thema Bad auseinandergesetzt.

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