MÁV-Baureihe 327

MÁV-Baureihe 327
MÁV-Baureihe 327
ČSD-Baureihe 374.0
MAV 327komp.jpg
Nummerierung: MÁV 327,001–138, 501-502,
ČSD 374.001-022
Anzahl: MÁV: 138+2
ČSD: 22 (von MÁV)
Hersteller: MÁVAG, Budapest
Baujahr(e): 1912–1914
Ausmusterung: MÁV: bis 1965
ČSD: bis 1945
Achsformel: 2´C h2, 2'C h2v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 11.684 mm
Höhe: 4.650 mm
Gesamtradstand: 7.320 mm
Dienstmasse: 81 t
Reibungsmasse: 42 t
Radsatzfahrmasse: 14 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Indizierte Leistung: 1.255 PS
Kuppelraddurchmesser: 1.825 mm
Treibraddurchmesser: 1.825 mm
Zylinderanzahl: 2
Kesselüberdruck: 12,0 bar
Rostfläche: 3 m²
Überhitzerfläche: 34 m²
Verdampfungsheizfläche: 153 m² (wasserberührt)
Wasservorrat: 20 m³
Brennstoffvorrat: 9 t
Bremse: KNORR
Steuerung: Heusinger

Die MÁV-Baureihe 327 war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der Ungarischen Staatsbahn (MÁV) für den Schnellzugdienst auf Strecken mit einem zulässigem Achsdruck von 14 t.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1911 wurden für den Schnellzugverkehr auf den Strecken der Ungarischen Staatsbahn MÁV die Schnellzuglokomotive der MÁV-Baureihe 301 beschafft. Für den Schnellzugverkehr auf den weniger tragfähigen Strecken standen nur die zweifach gekuppelten Maschinen der Reihe 220 zur Verfügung, die den steigenden Zuglasten nicht mehr gewachsen waren.

Die eleganten ungarischen Schnellzuglokomotiven der MÁV-Baureihe 327 mit der konischen Rauchkammertür, dem windschnittigen Führerhaus und der kurzen Treibstange wurden von 1912 bis 1914 in der MÁVAG, Budapest in insgesamt 140 Exemplaren gebaut. Zunächst wurden zwei Lokomotiven als Zwillingsmaschinen, zwei Lokomotiven zu Vergleichszwecken als Zweizylinder-Verbundmaschinen gebaut. Da letztere im Vergleich zu den Zwillingsmaschinen ungünstigere Eigenschaften hatten, wurde die Serie als Zwillingsmaschinen beschafft.

Die Lokomotiven konnten auf ebener Strecke 210 t mit 100 km/h und 480 t mit 70 km/h befördern. Während der Zeit des Ersten Weltkrieges entsprachen die Lokomotiven den gestiegenen Anforderungen des Betriebes. Ihr Hauptnachteil war jedoch die kurze Treibstange, die Rahmenrisse hinter dem Zylinderblock verursachte. Diese mussten mit Verstärkungen ausgebessert werden.

Durch den Einsatz der MÁV-Baureihe 328 und vor allem der MÁV-Baureihe 424, die die Nachteile der kurzen Treibstange vermieden, wurden die Maschinen dann in untergeordnete Dienste verdrängt. Teilweise wurden sie sogar auf ebenen Strecken im Güterzugdienst eingesetzt. Sie wurden um 1965 ausgemustert. Gemäß verschiedener Quellen soll eine Lokomotive (327,141) als Heizlokomotive überlebt haben.

Die Reihe 327 in der Tschechoslowakei

22 Lokomotiven der MÁV-Reihe 327 verblieben nach 1918 durch Gebietsabtretungen in der neu gegründeten Tschechoslowakei. Die ČSD gaben den Lokomotiven ab 1924 die neue Reihenbezeichnung 374.0 und reihte sie als 374.001–022 ein. Im Streckennetz der ČSD waren die Lokomotiven nur auf slowakischem Gebiet zu sehen. Einige Lokomotiven wurden an die MÁV zurückgegeben, einige wurden ausgemustert. Die Daten der Ausmusterung sind nicht bekannt.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Griebl: ČSD Dampflokomotiven, Wien, 1969
  • Kubinsky Mihály Kubinsky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen, Akadémiai Kiadó, Budapest, 1975, ISBN 963-05-0125-2

Weblinks


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