Mönchehof (Warburg)

Mönchehof (Warburg)
Die Straßenfassade 2010
Türsturz vom Umbau 1693

Der Mönchehof ist ein 1292 als Niederlassung des Klosters Hardehausen erbautes Steinhaus in Warburg. Das als Kulturdenkmal ausgewiesene Gebäude wird heute als Jugendzentrum genutzt.

Geschichte

Der Paderborner Bischof Simon I. von Lippe, Landesherr der Stadt Warburg, wies 1258 dem Zisterzienserkloster Hardehausen einen Hof in der nur wenige Jahrzehnte zuvor gegründeten Warburger Neustadt „frei von allen Lasten“ zu. Das zwischen Adelshöfen gelegene Grundstück in der heutigen Sternstraße 27 war zunächst mit einem kleineren unterkellerten Haus im rückwärtigem Teil bebaut. 1291 wurde dieses Haus bis zur Straße hin zu einem 45,65 m langen, zweigeschossigen Steinhaus verlängert. Der Straßengiebel wurde als repräsentativer, steinerner Staffelgiebel mit 9 spitzbogigen Fensteröffnungen ausgeführt. Die Erschließung erfolgte jedoch von den Traufseiten. Im Inneren sind noch die originalen Holzbalkendecken erhalten.

Bereits unter dem Hardehäuser Abt Johannes IV. (1304-1331) wurde das Haus als „Monnikshof“ bezeichnet. Unter Abt Hermann II. (1401-1430) wurden die Privilegien des Hofes, insbesondere Befreiung von städtischem Wachtdienst, Abgaben und Gericht gegen Zahlung von 60 Mark (= ca. 14,04 kg) Silber erneuert.

1680 bis 1693 erfolgte unter Abt Stephan Overgaer (1675-1713) eine Umbau des Erdgeschosses zu Wohn- und Kontorzwecken. Es erhielt größere Fenster und Türen im Barockstil. Die Beladung des Kornböden erfolgten seitdem durch eine neu gebrochene Luke von der Straße aus. 1722 wurde der Südtrakt als Sommerwohnung erneuert.

Nach der Säkularisation des Klosters Hardehausen erwarb 1804 die Familie Rosenmeyer den Hof. 1920 verkaufte sie ihn an die Stadt Warburg, die ihn zunächst zu Wohnzwecken vermietete und 1980 nach Teilrekonstruktion der Fassade zur Sternstraße zu einem kommunalen Jugendzentrum umbaute.

Literatur

  • Elmar Nolte: Zum Profanbau der mittelalterlichen Stadt Warburg. In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg. 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Hermes, Warburg 1986, ISBN 3-922032-07-9, S. 150.
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