- Nagelsgaul
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Nagelsgaul Stadt WipperfürthKoordinaten: 51° 6′ N, 7° 28′ O51.0961111111117.4658333333333348Koordinaten: 51° 5′ 46″ N, 7° 27′ 57″ O Höhe: 348 m ü. NN Postleitzahl: 51688 Vorwahl: 02269 Lage von Nagelsgaul in Wipperfürth
Nagelsgaul ist eine Ortschaft in der Gemeinde Wipperfürth im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Lage und Beschreibung
Der Ort liegt im Südosten der Stadt Wipperfürth an der Stadtgrenze zu Marienheide. An der südlichen Ortsgrenze fließt der Gaulbach vorbei.[1] Nachbarorte sind Oberholl, Grennebach und Hollmünde.
Der Ort gehört zum Gemeindewahlbezirk 142 und damit zum Ortsteil Dohrgaul[2].
Geschichte
Nagelsgaul ist ein ehemaliger freiadeliger Rittersitz in Wipperfürth. Das Wort "Nagel" stammt von den ehemaligen Besitzern, dem Geschlecht der Freiherrn von Nagel. Das Wort "Gaul" oder mundartlich "jooll" steht für wasserreiche Stelle. Die Erstnennung erfolge im Jahre 1340 am 8. August, der Verlauf der städtischen Bannmeile von Wipperfürth geht über "die Goll tuischen de zwa lomoillen" (Lohmühlen) und wird von Graf Adolf von Berg und seiner Gemahlin Agnes bestätigt. Hiermit ist der Gaulbach gemeint.
Um 1470 wird der Ort unter der Bezeichnung „Goyll“ in einem Güterverzeichnis des Amtes Steinbach, als den Kindern des Johan Quad gehörig, genannt.[3]
Über viele Stationen und Familien, z.B. derer vam Huiss gelangte das Gut 1590 an Friedrich von Katterbach. 1651 heiratet Matthias von Nagel die Erbtochter Maria Judith von Katterbach die 1685 den adeligen Rittersitz Gaul an ihren zweiten Sohn Konrad von Nagel überträgt.
Der Familie von Nagel gehörten außer Nagelsgaul die Güter Badinghagen bei Meinerzhagen und Listringhausen bei Marienheide sowie Haus Herl bei Köln-Mülheim. Das Wappen derer von Nagel findet sich über der Tür an Haus Nagelsgaul und zeigt einen Nagel oder Dorn in einer Gürtelschnalle.
Die Freiherrn von Nagel waren über viele Generationen Vertreter des Herzogs von Berg als Amtmänner von Bornefeld-Hückeswagen. Das Amt umfasste 1806 Remscheid, Wermelskirchen, Dhünn und Dabringhausen und Hückeswagen. Im Jahre 1801 erwarb Theodor Heuckelbach, Schöffe und Municipalrat zu Wipperfürth das freiadelige Rittergut Nagelsgaul von den Erben derer von Nagel, dem Eidam Reitz von Frens.
Die Familie des Pulverfabrikanten Cramer aus Krummenohl hat den Kauf der Familie Heukelbach finanziert. Am 21. August 1812 schlossen die Gebrüder Heukelbach und die Gebrüder Cramer einen Vergleich über die Forderungen des Theodor Heukelbach, wonach er auf die Kaufgelder des Nagelsgauler Gutes von 4152 France einen Vorzug einräumen musste.
Am 16. Dezember 1812 wurde Nagelsgaul für 18387 France oder 6000 Taler an den Kaufherren Johanny aus Hückeswagen versteigert. Urkunden aus dieser Zeit belegen die Zahlungen und Freistellungen von Hypotheken für die Cramers. Verträge liegen vor in denen die Familien Heukelbach und Küster auf Nagelsgaul von den Johannys Ländereien zurückpachteten. 1814 verkauft der Beigeordnete Börsch und der Nagelsche Gutsverwalter, beide aus Wipperfürth, Erträge aus den von Nagel'schen Gütern für den Armenfond.
Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1825 zeigt auf umgrenztem Hofraum unter dem Namen „Nagelsgoll“ fünf getrennt voneinander liegende Grundrisse. Ab der Preußischen Uraufnahme von 1840 lautet die Ortsbezeichnung „Nagelsgaul“. [4]
Literatur
- N.J. Breidenbach: Alte Häuser und Höfe im Wupperviereck..., in Vorbereitung
Busverbindungen
Über die Haltestellen Dohrgaul und Mittelweg der Linien 333 und 399 (VRS/OVAG) [5] ist Obergaul an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.
Wanderwege
Die vom SGV ausgeschilderten Rundwanderwege A3, A4 und der Wipperfürther Rundweg führen durch den Ort.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b Topografisches Informations Management TIM-online, bereitgestellt von der Bezirksregierung Köln
- ↑ Stadt Wipperfürth, Öffentliche Bekanntmachung vom Juni 2009; Zuordnung der Straßen in die einzelnen Wahlbezirke
- ↑ Klaus Pampus; Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte
- ↑ Historika25, Landesvermessungsamt NRW, Blatt 4910, Lindlar
- ↑ Busnetz 2010, Oberbergischer Kreis, herausgegeben vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH
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