- Nahe (Schleuse)
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Nahe Gewässerkennzahl DE: 41168 Lage Thüringer Wald, Deutschland Flusssystem Weser Abfluss über Schleuse → Werra → Weser → Nordsee Quelle Obere Nahquelle am Südwesthang des Großen Finsterbergs
50° 37′ 48″ N, 10° 47′ 37,5″ O50.62999210.79376830Quellhöhe ca. 830 m ü. NN[1] Mündung In die Schleuse in Schleusingen 50.50120555555610.739875363Koordinaten: 50° 30′ 4″ N, 10° 44′ 24″ O
50° 30′ 4″ N, 10° 44′ 24″ O50.50120555555610.739875363Mündungshöhe ca. 363 m ü. NN[1] Höhenunterschied ca. 467 m Länge 21,5 km[2] Einzugsgebiet 123 km²[3] Abflussmenge
am Pegel Schleusingen
(1,0 km oberhalb der Mündung,
114,0 km² EZG);
Jahre 1963[4]-2006[5]NNQ: 180 l/s (im Jahr 1962)
MNQ: 352 l/s
MQ: 2,20 m³/s
MHQ: 20,5 m³/s
HHQ: 50,0 m³/s (im Jahr 1981)Rechte Nebenflüsse Silbach (3,7 km), Erle (14,2 km)[2] Linke Nebenflüsse Heimigbach (3,1 km), Bach vom Ziegensumpf (1,9 km), Breiter Bach (4,4 km), Fraubach (3,4 km), Querbach (2,8 km), Glasbach (2,2 km)[2] Kleinstädte Schleusingen Gemeinden Schmiedefeld am Rennsteig, Vesser, Nahetal-Waldau (teilweise), St. Kilian Einwohner im Einzugsgebiet ca. 11.700 Bekannte Brücken Talbrücke Nahetal Die Nahe ist ein 21,5 km langer Fluss im Thüringer Wald. Sie stellt im Fächer der Schleuse den zweiten Hauptfluss dar und steuert etwa die Hälfte von dessen Wassermenge bei.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Nahe entspringt in mehreren Quellbächen am Südhang des Großen Finsterbergs (944 m). Der Bach durchfließt im Ilmkreis zunächst in südsüdöstliche Richtung Schmiedefeld am Rennsteig und verläuft dann weiter in einem engen, bewaldeten und von den steilen Flanken der Rücken von Hoher Buche (bis 748 m, Westen) und Schmiedswiesenkopf/Staudenkopf (bis 784 m, Osten) gesäumten Kerbsohlental nach Süden.
Nach einem Abschnitt an der Ortsgrenze von Schmiedefeld bzw. Frauenwald zu Suhl(-Vesser) im Westen erreicht der Fluss schließlich den Landkreis Hildburghausen mit dem Nahetal-Waldauer Ortsteil Schleusingerneundorf, wobei sich der Flusslauf langsam in Richtung Südwesten wendet.
Mit dem Erreichen des Ortsteils Hinternah verlässt die Nahe den eigentlichen Thüringer Wald und betritt dessen Buntsandstein-Vorland. Das Tal weitet sich zu einem Wiesengrund. In Schleusingen fließt von rechts der mit Abstand größte Nebenfluss Erle zu, der die Wassermenge der Nahe in etwa verdoppelt, bis der Fluss schließlich von links der Schleuse zufließt und wiederum deren Wassermenge in etwa verdoppelt.
Wirtschaftshistorie
Die durch das Nahetal verlaufende Hohe Straße von Schleusingen nach Erfurt war eine der wichtigsten Passstraßen im Mittelalter über den Thüringer Wald. Das mittlere Nahetal und dessen Seitentäler wurde erst sehr spät, im 16. Jahrhundert, von Glasmachern und Köhlern erschlossen. Der Ort Schmiedefeld wurde bereits 1414 erstmals urkundlich erwähnt, hier hatten Bergleute und nachgeordnetete Gewerke eine rasch wachsende Siedlung begründet. In Schleusingerneundorf lebten nach 1600 erst etwa 190 Einwohner, die mit Waldarbeiten und Almwirtschaft ihr kärgliches Auskommen bestreiten mussten. Die Industrialisierung erfolgte von Schleusingen aus - 1904 wurde ein Glaswerk errichtet.[6]
Verkehrserschließung
Durch das Nahetal führt die Eisenbahnstrecke der Rennsteigbahn sowie die Bundesstraße 4. Der Abschnitt von Schleusingen nach Ilmenau mit Überquerung des Rennsteiges zählt zu den landschaftlich reizvollsten Fahrstrecken im Thüringer Wald.[7]
Literatur
- Horst H. Müller (Hrsg.): Reisehandbuch Thüringer Wald und Randgebiete. Tourist Verlag, Berlin und Leipzig 1977, ISBN 3-350-00263-3, S. 800.
Einzelnachweise
- ↑ a b Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz
- ↑ a b c Flusslängen nach Geopfaden (kmz, 62 kB)
- ↑ Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
- ↑ Das Abflussjahr 1963 begann bereits am 1. November 1962, am 9. November 1962 wurde dann der Minimalabfluss erreicht.
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch 2006 - PDF, 330 kB
- ↑ Horst H. Müller (Hrsg.): «Schleusingerneundorf». In: Reisehandbuch Thüringer Wald und Randgebiete. Tourist Verlag, Berlin und Leipzig 1977, ISBN 3-350-00263-3, S. 587-589.
- ↑ Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (Hrsg.) Strassenkarte Thüringen. 1:200.000. Erfurt, Ausgabe April 2009.
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