Schleuse (Fluss)

Schleuse (Fluss)
Schleuse
Gewässerkennzahl DE: 4116
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem WeserVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Werra → Weser → Nordsee
Quelle Böse Schleuse am Gr. Dreiherrnstein
50° 36′ 35″ N, 10° 53′ 37″ O50.60971666666710.893611111111795
Quellhöhe 795 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Bei Kloster Veßra in die Werra
50.49073611111110.634980555556333.0

50° 29′ 27″ N, 10° 38′ 6″ O50.49073611111110.634980555556333.0
Mündungshöhe 333 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 462 m
Länge 34,2 km[1]
Einzugsgebiet 282,9 km²[2]
Abflussmenge
am Pegel Rappelsdorf
(9,0 km oberhalb der Mündung,
256,0 km² EZG);
Jahre 1951-2006
[3][4]
NNQ: 170 l/s (regelmäßig)dep1
MNQ: 758 l/s
MQ: 4,48 m³/s
MHQ: 36,1 m³/s
HHQ: 82,4 m³/s (im Jahr 1970)
Rechte Nebenflüsse Trenkbach (3,5 km), Eselsbach (0,9 km), Großer Arlesbach (2,4 km), Hühnerbach (2,7 km), Langer Bach (3,3 km), Ansbach (4,8 km), Nahe (17,8 km), Bach von Gethles (3,4 km), Roßbach (4,9 km)[1]
Linke Nebenflüsse Gabel (3,9 km), Tanne (6,8 km), Neubrunn (6,2 km), Gritzbach (2,5 km), Biber (11,9 km), Wiedersbach (4,1 km), [1]
Durchflossene Stauseen Talsperre Schönbrunn, Talsperre Ratscher
Kleinstädte Schleusingen
Gemeinden Schleusegrund, Nahetal-Waldau, Kloster Veßra
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 12 000
Bekannte Brücken Talbrücke SchleuseVorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt

Die Schleuse ist ein rund 34 Kilometer langer Fluss im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Sie entspringt am Großen Dreiherrnstein bei Frauenwald und mündet bei Kloster Veßra in die Werra.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Schleuse wird aus mehreren Quellbächen am Südwesthang des Großen Dreiherrensteins gebildet, der Hauptquell wird als Böse Schleuse bezeichnet. Die Schleuse fließt zunächst südwärts, wo sie im Oberlauf die Talsperre Schönbrunn speist. Zwei Kilometer südlich der Talsperre, erreicht sie den Ort Schönbrunn (Gemeinde Schleusegrund), fließt nun in südwestlicher Richtung durch die Gemeinden Schleusegrund und Nahetal-Waldau. An der Grenze zu Schleusingen folgt eine weitere Talsperre, der Bergsee Ratscher. Die Schleuse führt nun in nordwestlicher Richtung auf die Stadt Schleusingen, der sie einst ihren Namen gab. Nach weiteren acht Kilometern mündet der Fluss bei Kloster Veßra in die Werra.

Nebenflüsse

Das Flusssystem der Schleuse legt sich fächerförmig um den südwestlichen Thüringer Wald und erreicht im Osten auch das nordwestliche Thüringer Schiefergebirge. Dabei wird das Mittelgebirge markant durch die Flussarme in einzelne Bergrücken aufgeteilt.

Nachfolgend findet sich eine im Uhrzeigersinn von Westen nach Osten geordnete Aufstellung, die auch Zuflüsse höherer Ordnung berücksichtigt. Für eine Ordnung in Fließrichtung der Schleuse ist die Tabelle nach den Fließgewässerkennziffern (DGKZ) zu ordnen.

Name


Vorfluter
(Zufluss-
seite)
Länge
[km]

[1]
Einzugs-
gebiet
[km²]
[2]
EZG/
Vorfluter
[km²]
[5]
Mündungs-
höhe
[m. ü. NN]
[6]
Mündungs-
ort
(bei)
DGKZ
[2][7]

Erle Nahe (r) 14,2 374 Schleusingen 41168-?
Breitenbach Erle (l) 9,1 384 St. Kilian 41168?-?
Vesser Breitenbach (l) 10,5 424 St. Kilian-Breitenbach 41168??-?
Nahe Schleuse (r) 21,5 123,0 124,9 363 Schleusingen 4116-8
Trenkbach Schleuse (r) 3,5 550 knapp oberh. Talsp. Sch. 4116-1?
Schleuse Werra (l) 34,2 282,9 273.0 333 Kloster Veßra 41-16
Gabel Schleuse (l) 3,9 542 Talsperre Schönbrunn 4116-1?
Tanne Schleuse (l) 6,8 542 Talsperre Schönbrunn 4116-1?
Neubrunn Schleuse (l) 6,2 16,1 34,6 453 Schleusegrund-Schönbrunn 4116-2
Biber Schleuse (l) 11,9 26,4 60,3 415 Schleusegrund-Engenau 4116-4
Wiedersbach Schleuse (l) 4,1 14,9 101,0 390 Talsperre Ratscher 4116-6

Das Einzugsgebiet von Trenkbach und Gabel beträgt weniger als 10 km², alle anderen aufgeführten Bäche liegen darüber.

Hauptflussfrage

Auffällig an der Flusstabelle ist, dass - streng nach hydrologischen Aspekten - oftmals die Grenzen zwischen Haupt- und Nebenfluss verschwimmen:

  • Beim Zusammenfließen mit der Werra verfügt die Schleuse über ein knapp größeres Einzugsgebiet als die Werra selber.
  • Noch deutlicher ist der Vorsprung der Schleuse beim Abfluss (MQ):
    Während die Werra am Pegel Ebenhards (220,8 km² Einzugsgebiet) gerade einmal 2,58 m³/s [3] fördert - was, hochgerechnet auf das Einzugsgebiet oberhalb der Mündung, 3,2 m²/s ergäbe, real sicher noch weniger - fördert die Schleuse am Pegel Rappelsdorf (9 km oberhalb der Mündung, 256 km²) bereits 4,49 m³/s.
    • Rund die Hälfte dieser Wassermenge wird indes von der Nahe gefördert, die am Pegel Schleusingen (114 km², 1 km oberhalb der Mündung) 2,20 m³/s bereitstellt[8] und auch im Einzugsgebiet mit der Schleuse oberhalb der Mündung gleichzieht.
      • Die Nahe wiederum hat sich zuvor durch die Mündung der Erle in etwa verdoppelt.
        • Die Erle hat sich weiter oberhalb durch die Mündung des Breitenbachs verdoppelt
          • Weiter oberhalb des Breitenbachs hat die Vesser den Abfluss des Baches mehr als verdoppelt.

Landschaftsgliederung

Die Täler der Schleuse-Zuflüsse gliedern Thüringer Wald und Schiefergebirge wie folgt in Rücken (von Nordwest nach Südost):

Die Grenze zwischen Thüringer Wald und Thüringer Schiefergebirge verläuft in etwa über das (bereits zum Schiefergebirge gezählte) Mittlere Schleusetal, flussaufwärts um das Neubrunntal verlängert. [6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Flusslängen nach Geopfaden (kmz, 62 kB)
  2. a b c Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
  3. a b Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2006 - PDF, 6,7 MB
  4. Pegel in Thüringen auf www2.tlug-jena.de (in MNQ, MQ und MHQ minimal vom Jahrbuch abweichend, da 2006 nicht berücksichtigt)
  5. Zum Vergleich von Vorfluter und Nebenfluss ist hier je das Einzugsgebiet des Vorfluters beim Zusammenfließen aufgeführt.
  6. a b Kartendienste des BfN
  7. Zur besseren Sortierbarkeit sind hinter der Vorfluter-Kennziffer je Bindestriche eingefügt.
  8. Gewässerkundliche Daten vom Pegel Schleusingen - PDF, 330 kB

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